Update vom 26. September 2019:
Avid hat mittlerweile bestätigt, dass die Macs, auf dem Videoschnitt-Software lief, ebenfalls von einem fehlerhaften Updaten von Chrome getroffen waren. Jeff Rosica, CEO bei Avid, hat gegenüber PC-Mag bekannt gegeben , dass man zusammen mit Apple und anderen Software-Herstellern nach Ursachen von nicht startenden Macs geforscht habe. Avids Software kann man somit als Ursache des Problems ausschließen. Der Hersteller hat offenbar seine Entwickler in die Studios geschickt, deren Macs (Pro) von den Reboot-Problemen betroffen waren und hat vor Ort nach den Ursachen geforscht. In der Zwischenzeit hat Google das fehlerhafte Update von Chrome zurückgezogen und eine Anleitung veröffentlicht, wie man die Reboot-Probleme beheben kann. Diese haben wir weiter unten angeführt.
Ursprüngliche Meldung vom 25. September 2019:
Wenn in einer gesamten Branche zur gleichen Zeit dutzende, hunderte, womöglich gar tausende Computer gleichzeitig versagen, liegt der Verdacht eines koordinierten Angriffs nahe. Doch hatten gestern in Hollywood die Mac Pro (2013) vieler Videoproduzenten den Neustart verweigert. Und Virusattacken auf den Mac? Eher unwahrscheinlich, dass das in solche einem großen Stil passieren könnte.
Die Ursache für das synchrone Versagen war auch eine andere: Alle betroffenen Computer hatten den Avid Composer installiert, eine bei Produzenten populäre Software für Schnitt und Nachbearbeitung. Der Hersteller Avid räumte zwischenzeitlich seine Verantwortung ein, konnte den konkreten Fehler aber nicht finden. Manche Nutzer berichteten, dass eine erneute Installation von macOS bei ihren Rechern geholfen habe. Betroffen wurden die Betriebsversionen von macOS 10.11 bis macOS 10.14. Avid berichtet in eigenem Forum , dass man mit Nachdruck mit Apple und Pace zusammenarbeite, um Ursachen zu finden und zu beheben. Doch Avid kann man in diesem Fall den Schwarzen Peter nicht zuschieben.
Denn mittlerweile finden sich Berichte, dass nicht nur die Kombination von Avid und macOS zum Mac-Absturz führen könne. Mr. Macintosh hat etwa Berichte mehrerer Nutzer zusammengetragen, bei denen die gleichen Probleme mit abstürzenden Geräten, jedoch ohne Avid-Software, aufgetreten waren. Ein weiterer Grund ist bei abgeschalteter System Integrity Protection (SIP) ein Google Updater für Chrome . Wie Mr. Macintosh berichtet, kann Dritt-Software bei ausgeschalteten SIP-Option den Var-Ordner des Systems beschädigen, dieses führt dann zu einer Boot-Schleife. Chromium-Entwickler haben nach den ursprünglichen Bug-Berichten die Auslieferung der aktuellen Version angehalten. Im Allgemeinen hilft eine neue Installation aus der Wiederherstellungspartition, falls der eigene Mac nicht mehr starten will. Wurde der eigene Var-Ordner durch Dritt-Software verändert, darf man den Rechner nicht neu starten, ausschalten oder den Nutzer ausloggen, weil danach genau die beschriebenen Probleme auftreten. Ob der eigene Rechner betroffen ist, überprüft man mit dem Terminal-Kommando:
ls -ldO /var
Der Terminal sollte Informationen mit dem Flag “restricted” ausgeben, dann ist auf dem Mac auch SIP eingeschaltet, der Var-Ordner ist vor Änderungen geschützt.
Falls dies nicht der Fall ist, stellt Google in seinem Support-Bereich eine genaue Anleitung . Dafür muss man in dem Wiederherstellungs-Modus starten und dort über “Tools” Terminal auswählen. Danach sind folgende Befehle notwendig:
chroot /Volumes/Macintosh HD # "Macintosh HD" ist Ihr Start-Volume auf dem Mac rm -rf /Library/Google/GoogleSoftwareUpdate/GoogleSoftwareUpdate.bundle mv var var_back # var may not exist, but this is fine ln -sh private/var var chflags -h restricted /var chflags -h hidden /var xattr -sw com.apple.rootless "" /var
Mit diesen Befehlen wird der beschädigte-Google Updater gelöscht und der Var-Ordner repariert.