Apple wehrt sich gegen Kritik, seine eigenen Apps im App Store zu bevorzugen und damit den Wettbewerb zu behindern. Doch haben Kritiker durchaus einen Punkt, wenn sie untersuchen, wie sehr es Apple nutzt, dass man unter iOS und iPadOS – anders als auf dem Mac oder unter Android – die ab Werk eingestellten Anwendungen für Browsing, Mail oder Nachrichten nicht ändern kann. Einen entsprechenden Bloomberg-Bericht kontert Apple aber nun mit dem Versprechen , in Kürze für iOS (und iPadOS) ein Software-Update herauszubringen, die ermöglicht, die Werkseinstellungen, wenn nicht anzupassen, so doch zu umgehen.
Zwar kann man Siri schon heute befehlen, eine WhatsApp oder eine andere Art von Messaging an einen bestimmten Kontakt zu schicken, doch wenn man einfach nur den Assistenten anweist, jemanden zu benachrichtigen, kommt die eigene Nachrichten-App zum Einsatz. Siri werde nach dem angekündigten Update aber auswählen, ob denn nicht besser WhatsApp oder ein anderer Messenger zum Einsatz kommt, basierend auf dem bisherigen Kommunikationsverhalten mit dem genannten Kontakt.
Entwickler müssen ihre Apps aber zunächst auf die neuen Optionen umstellen.
Ein Kartellausschuss des US-Repräsentantenhauses hat eine Untersuchung gegen Apples Vorgehen eingeleitet, nicht wenige Experten sehen sich darin an das Vorgehen gegen Microsoft aus den späten Neunziger Jahren erinnert. Windows hatte seinerzeit aber einen deutlich höheren Marktanteil als iOS heute, in den USA liegt dieser bei etwa 35 Prozent. Das originale iPhone hatte noch 17 Apps vorinstalliert, mittlerweile sind es 38 – Apple tritt also mit immer mehr Wettbewerbern in Konkurrenz.