Komfortabler als zuvor können Sie mit der Fotos-App nun Bilder korrigieren, das Seitenverhältnis ändern, beschneiden, den Horizont gerade richten sowie verschiedene vorgegebene Bildstile anwenden. Und sollten die Werkzeuge nicht ausreichen, dann lassen sich die Bilder problemlos in anderen Apps weiter bearbeiten. Die Regler der Bearbeiten-Funktionen sind nun übersichtlicher angeordnet und zeigen mit einem orangen Kreis um das jeweilige Werkzeug-Icon die Auswirkung des jeweiligen Effekts an. Eine angewandte Korrektur können Sie aus- und einblenden, indem Sie einfach auf das Werkzeug-Icon tippen.
Ein Tipp zur Bearbeitung: Das Bild lässt sich beliebig zoomen und verschieben. Nutzen Sie diese Möglichkeit während der Bearbeitung. Legen wir los mit einem Ritt durch die Bearbeitungsfunktionen und erfahren Sie Tipps, wie sich diese sinnvoll verwenden lassen:
Inhaltsverzeichnis
Grundkorrekturen
Neun Bildlooks
Freistellen und begradigen
Bilder in Dritt-Apps bearbeiten
Die Grundkorrekturen
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Der Zauberstab symbolisiert das Verbessern-Werkzeug. Es ermöglicht eine gut gelungene automatische Korrektur, bei der automatisch die anderen Werkzeuge angepasst werden. Den Effekt der Korrektur können Sie mit einem Schieberegler verstärken oder abschwächen. Zudem lassen sich die vom Verbessern-Werkzeug veränderten anderen Werkzeuge individuell nachjustieren.
Die Belichtungs-Korrektur ist nur bei wirklich unter- oder überbelichteten Aufnahmen empfehlenswert. Allerdings werden solche fehl belichteten Aufnahmen mit dem iPhone nur selten vorkommen. Tipp: Korrigieren Sie zunächst die Glanzlichter und Schatten, oft ist danach eine Belichtungskorrektur nicht mehr oder nur noch wenig nötig.
Brillanz : Dieser Schieberegler passt die Glanzlichter und die Schatten automatisch in einem Rutsch an. Oft reicht es aus, alleine diesen Schieberegler zu verwenden, wenn Sie die Schattenbereiche und die hellen Bereiche in einem Bild anpassen möchten.
Glanzlichter : Wolken oder andere sehr helle Motive werden oft zu hell wiedergegeben. Hier können Sie mit dem Glanzlichter-Schieberegler entgegenwirken und gezielt die hellen Bereiche eines Fotos abdunkeln.

©Markus Schelhorn
Schatten : Dieser Schieberegler hellt die dunklen Bereiche in einem Bild gezielt auf. Sinnvoll ist das beispielsweise bei einer Aufnahme eines Waldes.
Kontrast : Dieser Schieberegler ist mit Vorsicht zu genießen. Denn einige andere wie Brillanz sorgen ebenfalls für eine Kontrasterhöhung im Bild. Empfehlenswert ist es daher, diese Anpassung zum Schluss vorzunehmen.
Helligkeit : Anders als der ähnliche Effekt der Belichtung hellt dieser Regler das Bild einheitlicher auf. Sie werden diesen Regler in der Praxis kaum oder nur sachte einsetzen.
Schwarzpunkt ist ein Regler mit einer ähnlichen Auswirkung wie Schatten. Allerdings schränkt der Schwarzpunkt den Bereich noch stärker ein. Dieser Regler eignet sich ideal dazu, etwas zu flauen Bildern mehr Kontrast und Tiefe zu verleihen, ohne die hellen Bereiche zu beeinflussen.
Sättigung : Die Intensität der Farben lässt sich mit dem Schieberegler Sättigung erhöhen, um so die typischen Postkarten-Farben zu erhalten. Aber Vorsicht: Übertreibt man es, entstehen schnell unschöne Farbflecken. Auch der umgekehrte Effekt ist möglich: Sie können die Farben so weit verblassen lassen, bis das Bild Schwarz-Weiß ist.
Lebendigkeit : Auch mit diesem Schieberegler erhöhen oder verringern Sie die Sättigung der Farben, allerdings dezenter im Vergleich zum Schieberegler Sättigung. So wird das Bild gesättigter, ohne die Hauttöne zu verändern. Daher eignet er sich meist besser, möchte man sattere Farben erhalten.
Wärme Den Weißabgleich ändern Sie mit diesem Schieberegler von Blau bis Gelb. Oft wirkt beispielsweise eine Porträtaufnahme gefälliger, wenn es wärmere Farben hat.
Farbton : Die Farben Grün bis Magenta lassen sich mit diesem Regler zusätzlich zum Wärme-Regler ändern.
Schärfe : Wie der Name es verrät: Mit diesem Regler schärfen Sie das Bild. Dieser Schritt sollte aber als letztes durchgeführt werden, da andere Regler den Kontrast erhöhen und dadurch das Bild ebenfalls schärfen.
Auflösung : Dieser Regler erhöht die Mikrokontraste und ist mit dem Klarheits-Regler von Lightroom vergleichbar. Das Bild erhält damit einen schönen Effekt, der beispielsweise ein Männerporträt markanter wirken lässt.
Störungen reduzieren : Gerade in dunklen Bereichen tritt mitunter Farbrauschen auf. Zudem können Artefakte im Bild störend sein. Dieser Schieberegler verringert diese Störungen. Allerdings geht dies zulasten der Bildschärfe. Daher ist es empfehlenswert, diesen Regler – wenn überhaupt – nur behutsam zu verwenden.
Vignette Den Rand eines Bildes können Sie mit diesem Regler entweder aufhellen oder abdunkeln.
Neun neue Looks
Über das Symbol mit den drei Kreisen lassen sich neun Bildlooks auf das Bild anwenden. Diese Stile sind identisch mit denen, die Sie mit der Kamera-App direkt für die Aufnahme wählen können. Übrigens: Haben Sie in der Kamera-App ein Foto mit einem Bildlook aufgenommen, dann können Sie diesen später wieder ändern.

©Markus Schelhorn
Freistellen
Mit dem Freistellen-Werkzeug können Sie den Horizont gerade ausrichten und das Bild horizontal sowie vertikal verzerren. Das erlaubt es beispielsweise, Stürzende Linien gerade zu richten, die beispielsweise entstehen, wenn man ein Gebäude von einem tiefen Standpunkt aus aufnimmt. Am oberen Bildrand befinden sich etwas dezent auf der linken Seite zwei Symbole zum Drehen und Spiegeln eines Bildes. Auf der rechten Seite lassen sich vorgegebene Seitenverhältnisse wählen, beispielsweise Quadrat oder das aus der analogen Fotografie übliche 2:3-Format.

©Markus Schelhorn
Bilder in anderen Apps bearbeiten
Fotos für iOS reicht zwar für die meisten Korrekturen und Effekte aus. Doch mit anderen Apps können Sie die Funktionen noch erweitern. Sofern die Entwickler für ihre Apps das „Image Capture API“ nutzen, können Sie über den kleinen grauen Kreis oben rechts ein Foto direkt mit der anderen App öffnen und bearbeiten. Das Bild wird dann in der Bibliothek von Fotos für iOS gespeichert. Sollte eine App nicht unterstützt werden, beispielsweise Snapseed, dann können Sie ein Foto aus der Fotos-Bibliothek direkt in der App öffnen, sofern Sie den Zugriff auf die Bibliothek erlaubt haben.

©Markus Schelhorn