Frust: Project Catalyst soll Entwicklern dabei helfen, ihre Anwendungen für iPhone und iPad leicht auf den Mac zu bringen, ab 2021 soll es gar einen vereinheitlichten Store geben. So leicht, wie man sich das nach den Ankündigungen Apples vorstellt und so bequem für den Kunden ist es derzeit aber nicht wie “Bloomberg” berichtet. Anwender könnten noch durch die Tatsache frustriert sein, auf dem Mac erneut für eine App bezahlen zu müssen, die sie bereits für das iPad kauften und Entwickler haben mehr Mühe mit Catalyst-Apps als erhofft.
James Thomson etwa hatte für seinen Taschenrechner PCalc länger als gedacht gebraucht, um ihn mit nennenswertem Aufwand auf den Mac zu bringen. Aus Sicht des Entwicklers ist es an sich nur fair, dass der Kunde ihn für diese Arbeit bezahlt, doch will man das seinen Kunden an sich nicht zumuten. Oder wie es der Entwickler Steven Troughton-Smith ausdrückt: “Als Anwender möchte ich nicht dafür bezahlen, um die gleiche App noch mal zu haben. Als Entwickler möchte ich nicht, dass meine Kunden diese Entscheidung treffen müssen.” Apple wollte laut Bloomberg die Angelegenheit nicht kommentieren.
Zum Start am Montag hatte es gerade einmal 20 auf den Mac portierte iPad-Apps im App Store gegeben, wenig angesichts der Millionen potentiellen Titel. Noch in diesem Monat sollen weitere iPad-Apps für den Mac erscheinen, etwa Rosetta Stone und Money Coach. Netflix hingegen wolle seine iPad-App nicht auf den Mac portieren, für Zugang zum Videostreaming-Service werde man weiter auf den Browser setzen müssen. Netflix hat im Frühjahr noch die Unterstützung für Airplay “aus technischen Gründen” abgekündigt, wobei Apple mit der zweiten Version des Streaming-Protokolls selbst mit Fernseherstellern zusammenarbeitet. Im Netz finden sich aber hin und wieder gute Tools , die die Netflix-Webseite in eine ansprechende App packen und die Nutzererfahrung etwas verbessern.