Schaut man sich die Cockpits modernen Autos an, so sind diese geprägt von großen Bildschirmen, meist als Touchscreen ausgelegt. Geht es um die Aufrüstung für ein älteres Auto oder eines ohne ein modernes Multimediasystem, schielt man natürlich auf Autoradios mit ebenfalls großen Bildschirmen.
Große Bildschirme sind dann möglich, wenn das eigene Auto einen Schacht für das sogenannte Doppel-Din-Format besitzt. Wir haben uns ein Autoradio von Sony für dieses Format besorgt, das seine Baugröße tatsächlich ausnutzt, um ein besonders großes Display zu verbauen. Somit ist ein Merkmal des Sony XAV-AX3005 für rund 365 Euro sein 6,95-Zoll-Touchscreen in der Größe 156,6 × 81,6 mm.
Fazit
Nach Gruppen abgesetzte echte Tasten, sehr schnelle Reaktion des Touchscreens und die sehr gute Apple-Carplay-Integration machen das XAV-AX3005DB zu einem heißen Tipp für Freunde leichter Bedienung.
Das große Display lässt sich auch bei Sonnenlicht gut entziffern. Zumindest hatte ich im Sommer auch mit Sonnendach keine Probleme das Display abzulesen. Einen kleinen Haken habe ich dann aber doch am Display gefunden: Es hat nicht die schöne Haptik eines iPad oder iPhone-Displays aus Glas. Es ist aus Kunststoff und beim Drücken gibt es etwas nach. Trotzdem reagiert es sehr gut auf Tippen und Wischen.
Klanglich haben meine Serienlautsprecher einen riesigen Sprung nach vorne gemacht mit dem kräftigen Verstärker und dem eingebauten Equalizer. Ein paar neue Lautsprecher gönne ich dem Smart noch, dann sollte das Sony seine vollen klanglichen Fähigkeiten entfalten können.
Am Ende hinterlässt das XAV-AX3005DB eine überzeugende Vorstellung. Die Bedienung überzeugt, DAB+ möchte man nicht mehr missen und Apple Carplay machen alles rund. Bei einem Preis von rund 350,- im Handel ist der XAV-AX3005DB derzeit fast unschlagbar.
Vorteile: großes Display, große Anzeige mit sehr guter Übersichtlichkeit, kurze Bauform vereinfacht den Einbau und Kabellegung, kräftige Endstufe mit sehr gutem Klang
Nachteile: Nur ein USB-Anschluss
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Komplett ausgestattet
Die Ausstattungsliste liest sich wie bei einem Multimediasystem der Auto-Oberklasse: FM- und DAB+-Radio, Bluetooth-Audio und Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss für Audio und Video, Anschluss für Rückfahrkamera, Sprachsteuerung, Verstärker mit 4 × 55 Watt und DSP, 10-Band-Equalizer und natürlich Apple Carplay und Android Auto mit ihren Möglichkeiten der Audio-Wiedergabe und Navigation. Wenn man jetzt die unverbindliche Preisempfehlung von 449 Euro von Sony, vor allem aber den tatsächlichen Straßenpreis von um die 350 Euro dagegen hält, klingt das zu gut, um wahr zu sein. Zumal noch ein Mikrophon und eine deutsche Bedienungsanleitung beilegt.

©Thomas Bergbold
Einbau
Die erste Hürde, um die ganze Vielfalt an Ausstattungsmerkmale zu genießen, ist der Einbau. An Anschlüssen verbaut Sony zum Glück keine Spezialstecker, womit man leicht Adapter für das eigene Auto bekommt, wenn man nicht schon die vorhandenen Kabel nutzen kann.

©Thomas Bergbold
Wichtig ist für DAB+ ist eine spezielle Antenne. Der Einbau ist nicht ganz leicht, man sollte hier einen Fachmann zu Rate ziehen, wenn die Zusatzantenne unsichtbar verbaut werden soll. Manchmal reicht es aber auch eine Antennenweiche mit eingebautem Verstärker an die vorhandene Fahrzeugantenne anzuschließen. In unserem Testfahrzeug, einem Smart ED, hat das schon gereicht für einen perfekten Empfang.
Die zweite Hürde ist eine passende Einbaublende, da Doppel-Din nicht bei jedem Hersteller von Blenden gleich ist. Alles in allem war der Einbau in unserem Testfahrzeug inklusive der Verlegung des Mikrophons für die Sprachsteuerung leicht.
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Bedienung ganz einfach
Im Auto ist eine reine Touchscreen-Bedienung nicht jedermanns Sache und kann der Verkehrssicherheit schon mal abträglich sein. Und so nutzt der Sony nicht die gesamte Frontfläche für den Touchscreen, sondern hat am unteren Rand eine Reihe physischer Tasten.

©Thomas Bergbold
Dadurch lassen sich sehr viel einfacher die Lautstärke und der Titelsprung bedienen. Des Weiteren befindet sich ganz rechts der Home-Button für das Hauptmenü mit dem Zugriff auf die Radioempfänger und Apple Carplay (die Verbindung zwischen iPhone und Autoradio geht über USB/Lightning). Drückt man die Taste längere Zeit, wird die Lautstärke weit heruntergefahren. Das ist praktisch, wenn man gerade mit jemandem im Auto sprechen möchte.
Auf der rechten Seite befindet sich die Optionstaste. Auch diese hat zwei Funktionen: Lange gedrückt aktiviert sie Siri und die Sprachsteuerung von Apple Carplay, kurzes Drücken – das Optionsmenü zum Konfigurieren des XAV-AX3005DB.
Die Bedienung ist bei einem Autoradio immer ein wichtiger Aspekt, denn die Bedienung darf nicht vom Verkehr ablenken. Nach kurzer Beschäftigung mit dem XAV-AX3005DB hat man die Menüstrukturen sehr gut im Griff. Ein großes Plus sind die Tipptasten am unteren Rand, hat man so doch immer einen schnellen Zugriff auf die Lautstärkeregelung und den Titelsprung. Weniger wichtige Funktionen sind auf das Optionsmenü gelegt und wenn man schnell von Apple Carplay zum Radio wechseln möchte, ist die Home-Taste sehr gut platziert. Man kann die Taste sogar ohne hinzuschauen finden.

©Thomas Bergbold
Durch die Carplay-Sprachsteuerung hat man schnell ein Lied gefunden, einen Anruf getätigt oder die Navigation aufgerufen. Da die Options-Taste ganz rechts außen ist, ist auch diese leicht beziehungsweise blind zu ertasten.
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Tücken der modernen Technik
Sprachsteuerung ist schon was feines, doch ohne Mikrophon läuft da nichts. Blöd auch, wenn Siri einen so gar nicht verstehen möchte. Genau das ist aber im Test passiert.
Versteht mich Siri am iPhone meistens, hatte ich im Auto so meine Probleme. Liegt es an meiner Aussprache oder stimmt die Position des Mikrophons nicht?
Ich habe das Mikrophon am Dachhimmel eingebaut. Hier ist ein Platz, den auch Smart für das Mikrophon vorsieht. Dieser Platz hat aber gerade bei Regenwetter so seine Tücken. Ist der Regen nämlich sehr kräftig, wird das Mikrophon von den Regengeräuschen auf dem Dach gestört und Siri versteht einen nicht mehr.