Offenbar nehmen Betrugsversuche mit iTunes-Gutscheinen vor allem in den USA zu. Zuletzt hat selbst die Behörde FTC (Federal Trade Commission) eine Warnung veröffentlicht , nicht auf die Anrufe mit vermeintlichen Covid-19-Tests, Soforthilfen während der Pandemie etc. reinzufallen. Die Betrüger bedienen sich oft einer Masche mit iTunes-Gutscheinen – diese sind digital, im Unterschied zu einer Banküberweisung muss man keinen Namen und Bankverbindungen preisgeben, sobald das Opfer die sechzehnstellige Code-Zahl durchsagt, ist das Guthaben sofort abgebucht. Kein Wunder also, dass Betrüger die iTunes-Gutscheine als eigene Währung betrachten.
Apple weist zwar auf einer eigenen Seite hin, dass man bloß keine Rechnungen, Versicherungskosten oder Steuern mit iTunes-Gutscheinen zahlen soll, warnt die Nutzer davor , dass die Kosten unwiderrufbar verloren sind, sobald die Betrüger sie abgebucht haben. Dagegen wollen mehrere Kläger ankämpfen . Nach ihrer Auffassung habe Apple Kontrolle über mehrere Schritte, die die Betrüger im Apple-Ökosystem tätigen. Zum einen verwaltet Apple das gesamte Gutscheinsystem: Vergibt eindeutige Nummer, aktiviert das Guthaben, wenn der Kunde an der Kasse den Betrag zahlt. Zum anderen kann Apple nachverfolgen, mit welcher Apple ID welche Gutscheinkarte verknüpft ist. Denn, um überhaupt das Guthaben auszugeben, muss man es eigener Apple ID gutschreiben oder einer anderen verschenken. Dazu rühmt sich Apple nach Ansicht der Kläger einer strengen Qualitätskontrolle im App Store. Sobald eine App einer betrügerischen Tätigkeit verdächtigt wird, kann sie vom App Store ausgeschlossen werden. Dazu zahlt Apple die Umsätze über die In-App-Käufe nicht sofort, sondern nach einigen Wochen aus.
Die Kläger weisen darauf hin, dass eine der Monetarisierungsmöglichkeiten von erbeuteten iTunes-Guthaben ist, die Summen in den eigens kontrollierten Apps auszugeben. Der Wiederverkauf auf dem Grau- oder Schwarzmarkt berge dagegen unkalkulierte Risiken. Die Kläger Carl Barrett, Michel Polston, Nancy Martin, Douglas Watson, Eric Marinbach, Michael Rodriguez und Maria Rodriguez beschuldigen Apple, über den 30-Prozent-Anteil von allen App-Store-Umsätzen direkt daran interessiert zu sein, die iTunes-Betrugsversuche nicht nachzuverfolgen.
US-Steuerbehörde warnt vor Betrug mit iTunes-Karten .