Karten : Die Republik Kosovo ist nur teilweise als eigenständig anerkannt, das Land ist immerhin Mitglied im IWF oder diversen Sportverbänden wie der FIFA. Aber vor allem Serbien betrachtet das Kosovo weiterhin als autonome Region, serbische Nationalisten gar als serbisches Kernland, seit dort 1389 die Schlacht auf dem Amselfeld gegen das Osmanische Reich verloren ging. Apple teilt in seiner Karten-App bisher die Ansicht Serbiens und trennt die Region mit der Hauptstadt Pristina nicht von Serbien als separaten Staat ab.
Das soll sich nach dem Willen der kosovarischen Außenministerin Meliza Haradinaj nun ändern. Am 23. Juli habe sie einen offiziellen Brief an Apple-CEO Tim Cook mit der Bitte gerichtet, in den Karten die Grenzen des Kosovo entsprechend zu ändern, erklärt Haradinaj auf Twitter . Mit ihrer Forderung ist sie indes nicht allein, zahlreiche Diskussionen auf Reddit oder in den Apple-Foren drehen sich um das Anliegen. Google Maps ist schon einen Schritt weiter: Auch hier ist das Kosovo zwar keine eigene Republik, aber mit gepunkteten Linien immerhin von Serbien als umstrittenes Territorium abgetrennt.
Der Kartenkonflikt um das Kosovo ist nicht der erste, die Krim ist etwa als russisch bezeichnet , wenn man die Karten-App (oder Apple Wetter) von Russland aus aufruft. Im Rest der Welt ist die Krim in völkerrechtlich korrekter Weise als autonome Republik und Teil der Ukraine bezeichnet.