Jesus, Julius Caesar, Johann Sebastian Bach, Cleopatra, William Shakespeare, George Washington: Von all diesen historischen Persönlichkeiten hat man dank Gemälden, Skulpturen, Erzählungen, aber auch Hollywood-Spielfilmen oder Videospielen ein Bild im Kopf. Während beispielsweise Caesar und Cleopatra eine nicht gerade unwichtige Rolle in den Asterix-Comics spielen, können wir uns von manchen Charakteren auch in anderer medialer Form ein Bild machen. So gibt es diverse Filme oder Dokumentationen über Jesus und George Washington bekommt beispielsweise einen Auftritt in der bekannten Videospielreihe “Assassins Creed”.

Das Problem daran ist, dass die Personen oft nicht realitätsnah dargestellt werden. Sowohl zur heutigen Zeit, als auch damals, als besagte Persönlichkeiten noch unter den Lebenden wandelten. Denn welcher Bildhauer hätte es zu Lebzeiten Caesars schon gewagt, das schüttere Haar des Diktators auf Lebenszeit der Realität entsprechend in Stein zu hauen? Daher können diese Kunstwerke unmöglich genau sein, in einigen Fällen wurden die Künstler mit Sicherheit angewiesen, dem Auftraggeber zu schmeicheln.
Entsprechend verfälscht ist unser heutiges Bild von historischen Personen. Die 3D-Gesichtsrekonstruktion kann dieses jedoch korrigieren: Sie macht es möglich, indem sie uns zeigt, wie berühmte Persönlichkeiten damals aussahen. Besagte Technik kommt eigentlich bei der forensischen Anthropologie zum Einsatz – nun hilft sie uns, ein besseres Bild der Geschichte zu bekommen.
Der Entstehungsprozess bei der Rekonstruktion von Gesichtern ist jedoch alles andere als einfach. Besonders dann nicht, wenn sie an Menschen durchgeführt wird, die seit Jahrhunderten tot sind. Die Gesichtsrekonstruktion ist jedoch so weit fortgeschritten, dass sie für akademische Zwecke genutzt werden kann. Obwohl einige historische Figuren mit Gipsmasken (sogenannten “Todesmasken”) beerdigt wurden, die einen einfachen Ausgangspunkt für moderne Wissenschaftler darstellen, wird bei der Gesichtsrekonstruktion in der Regel der menschliche Schädel als Basis verwendet, um von dort aus nach außen zu extrapolieren. So kann die wahrscheinliche Platzierung des Weichgewebes bestimmt werden bis ein erkennbares Gesicht erscheint. Die Rekonstruktionen der historischen Persönlichkeiten finden Sie hier .