Für die Nutzung von Windows am Mac ist die Virtualisierungssoftware Parallels Desktop eine sehr beliebte Lösung. Ab sofort ist die neue Version Parallels Desktop 16 verfügbar, die bereits an das kommende macOS Big Sur angepasst wurde. Eine Virtualisierungssoftware wie Parallels Desktop ermöglicht die Installation von Windows und anderen Betriebssystemen am Mac und ermöglicht etwa auch das Testen von neuen macOS-Versionen wie Big Sur. Viele Mac-Anwender nutzen Parallels und die Konkurrenten VMware und Virtual Box beispielsweise für Spezialtools oder Finanzprogramme, die nicht unter macOS verfügbar sind.
Kompatibel mit Big Sur, keine Informationen zu Apple Silicon
Eine der aufwendigsten Neuerungen war offensichtlich die Anpassung an Big Sur: Laut Parallels haben 25 Entwickler ein Jahr an dem Update gearbeitet. Unter anderem nutzt Parallels unter Big Sur keine Kernel Extensions mehr, sondern native Systemerweiterungen. Erstmals kann man etwa in einer virtuellen Version von Big Sur Metal-Programme 3D-Funktionen verwenden, was die Nutzbarkeit vieler Mac-Programme deutlich verbessert.
Bessere Performance
Verbessert hat Parallels ebenso die Performance: Die seit der Vorversion unterstützte Grafikbibliothek DirectX11 soll um bis zu 20 Prozent schneller geworden sein, Open GL wurde ebenfalls weiter optimiert. Der Start einer virtuellen Maschine erfolgt laut Hersteller bis zu doppelt so schnell wie bei der Vorversion, das Herunterfahren und erneute Öffnen von Windows soll bis zu zwanzig Prozent schneller erfolgen.
Neue Funktionen
Zu den wichtigsten neuen Funktionen gehört neben vielen kleine Verbesserungen eine automatische Speicherplatzfreigabe: Man kann eine virtuelle Maschine so einstellen, dass beim Herunterfahren automatisch Speicherplatz freigegeben wird – in der Praxis können dies schnell einige Dutzend Gigabyte sein. Neu ist außerdem die Unterstützung von Multitouch-Gesten für Windows-Anwendungen, ein verbesserter integrierter Druckertreiber unterstützt außerdem nun beidseitiges Drucken und mehr Papierformate. Gut für Macbook-Nutzer: Aktiviert man den Reisemodus verbraucht Parallels weniger Akkukapazität, laut Hersteller kann dies die Akkulaufzeit um bis zu zehn Prozent verlängern. Verbessert wurde der Installationsassistent: Ist kein Windows installiert, bietet Parallels Desktop an, Windows 10 bei Microsoft als Demoversion herunterzuladen und zu installieren. Der vorherige Kauf von Windows 10 ist nicht erforderlich. Eine interessante neue Funktion bei den Versionen Business und Pro ist die Möglichkeit, eine virtuelle Maschine für die Übertragung vorzubereiten. Diese kann man als komprimierte Datei exportieren und eine virtuelle Maschine etwa für Firmenangehörige bereitstellen.
Versionen und Preise
Wie bisher ist Parallels Desktop in drei Versionen verfügbar: Desktop, Desktop für Mac Pro und Desktop für Mac Business Edition. Die Standard-Version kostet 80 Euro pro Jahr, die Pro Edition und Business-Edition 100 Euro pro Jahr. Die Standard-Version ist als einzige auch als unbefristete Lizenz zu haben und kostet dann 100 Euro. Ein Upgrade von einer früheren Version ist für 50 Euro zu haben.
Zusätzlich zur neuen Parallels-Version gibt es neue Versionen von Parallels Toolbox und Parallels Access , die wir bereits vor kurzem vorgestellt haben. Bei den Abo-Versionen gehören die Tools zum Lieferumfang.
Kompatibilität mit Apple Silicon
Zu der Kompatibilität mit Apple Silicon gab es von Parallels bisher keine neuen Informationen. Kurz nach der WWDC hatte Parallels zu diesem Thema eine Stellungnahme veröffentlicht, die aber noch viele Fragen offen ließ. Bei der Präsentation von Apples neuer ARM-Plattform war zwar Parallels unter Silicon zu sehen, allerdings mit einem Linux-System. Noch unklar ist deshalb die Unterstützung von Windows-Gastsystemen. Auf unsere Nachfrage wurde uns bestätigt, das Parallels mit Apple eng zusammenarbeitet, aktuell aber keine näheren Angaben gemacht werden dürfen.