Apple unterstützt seit macOS Mojave nicht mehr das direkte Erstellen von Fotobüchern oder Kalendern über die eigene App Fotos. Dazu muss man den Umweg über “Ablage > Erstellen > Buch/Kalender/Karte” nehmen und wird dabei auf den App Store verwiesen. Dort empfiehlt Apple Anwendungen Dritter wie Mimeo Photos oder Motif . Auch Cewe Fotobuch gehört in diese Reihe.
Wir haben uns dagegen das unter Windows schon bekannte, aber jetzt auch für den Mac erschienene App YouDesign Calendar angesehen. Allerdings muss man sich auch damit einen Anbieter extra suchen, womit gleich ein entscheidender Nachteil benannt ist.

Variantenreiche Kalender bis zur Druckreife entwickeln
Doch die Kalender selbst kann man mit der Software bis zum PDF oder eigenen Ausdruck erstellen, das PDF entsprechend in einer der unterstützenden Druckerei einreichen. Für die Gestaltung hat man eine Reihe von Vorlagen zur Verfügung, hier ist das gewünschte Kalenderjahr mit Monaten und Tagen bereits vorgegeben sowie grundlegende Designelemente, die man dann nur noch mit Bildern befüllen muss. Doch das geht auch von Grund auf mit leeren Blättern in unterschiedlichen Formaten. Am besten legt man sich zunächst in dem integrierten Container die gewünschten Bilder zurecht, obwohl sie sich auch aus dem Finder oder beispielsweise Apple Fotos per Drag-und-drop direkt ins Kalenderblatt ziehen und anpassen lassen.

Optionale Layoutelemente geben vor, wie man die Bilder angeordnet haben will, alternativ kann man bereits für ein Blatt ausgewählte Bilder mit den Layoutelementen nachträglich sortieren. Dazu hat man die Wahl unter verschiedenen Kalenderelementen mit Monaten, Tagen und dem jeweiligen Jahr. Die Software passt das in der Regel sehr zuverlässig automatisch an, erkennt beispielsweise, dass wir uns mit dem fünften Kalenderblatt im Mai befinden. Auch Ereignisse lassen sich definieren, zum Beispiel Geburtstage, diese werden dann auf dem Kalenderblatt hervorgehoben. Die Software bietet außerdem zahlreiche Hintergründe und auch Symbole wie Pfeile, Emojis, Sticker und anderes mehr.
Nach Eingewöhnung leicht zu bedienen
Hat man sich an die Arbeit mit dem Programm gewöhnt, geht es relativ leicht. Vor allem der Bildercontainer ist ein großer Vorteil. Direkt auf Alben aus Fotos kann man nicht ohne Weiteres zugreifen, obwohl das Symbol der Apple-App angezeigt wird. Dafür navigiert man durch die Mac-Ordner auf der Festplatte. Auf unserem Mac Mini von 2014 dauern manche Vorgänge schon mal eine Weile, etwa wenn die Kalenderdaten neu zu berechnen sind oder man ein solches Objekt verschiebt. Auch bei größeren Bildern kommt es zu Wartezeiten.

Das dürfte sich bei neueren Macs aber relativieren. Ungewöhnlich ist, dass YouDesign Calendar außer zum Beenden der App auf jedes weitere Menü in der Menüleiste am oberen Bildschirmrand verzichtet. Fast alle Elemente zum Steuern des Programms sind in der Seitenleiste links angeordnet, dazu diverse Werkzeuge direkt an der Arbeitsfläche. Insgesamt merkt man an einigen Besonderheiten die Herkunft des Tools aus Windows, denn bestimmte Mac-spezifische Tastaturkürzel oder Gepflogenheiten werden nicht immer unterstützt. Dennoch kommt man mit YouDesign Calendar zu ansehnlichen Ergebnissen, die Vielfalt der Layoutelemente (laut Anbieter mehr als 300 anpassbare Bildelemente und hunderte Dekorationselemente) erlaubt im Ergebnis sehr unterschiedliche Kalenderprodukte.

Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit
Wir haben YouDesign Calendar unter macOS 10.14 und 10.15 getestet, dort läuft es einwandfrei. Doch schon ab macOS 10.11 soll das Programm lauffähig sein. Erhältlich ist die App ab 47 Euro, die von uns getestete Pro-Version schlägt mit 97 Euro zu Buche und enthält weitere Gestaltungsmöglichkeiten, die wir aber nur selten einsetzen mussten oder wollten. Allerdings soll der Einsatz von Bildern im PNG-Format mit der teureren Version verlustfrei sein – und die zusätzlichen Layout-Werkzeuge (Ausrichtung, Lineale und Hilfslinien) darin waren in der Tat sehr hilfreich. Auch die Möglichkeit, bis zum Format von DIN A3 (möglich ist es sogar bis DIN A0) auszudrucken, mag für manche durchaus eine Überlegung wert sein. Ein Vergleich beider Ausgaben findet sich hier . Eine Demoversion ist verfügbar (Achtung, der Download startet direkt).

Fazit und Empfehlung
Hat man die passenden Bilder zusammen und sich an die Bedienung von YouDesign Calendar gewöhnt, ist das Tool von Aquasoft ein variantenreiches und dann auch leicht zu bedienendes Programm. Das Manko bleibt, dass man bereits für die Anschaffung des Tools zahlt und dann keine direkte Bestellmöglichkeit hat. Das ist bei den oben genannten Anbietern besser gelöst. Dafür ist nach unseren Erfahrungen YouDesign Calendar leichter und intuitiver zu bedienen als etwa manche Mitbewerber.
