Fünfzehn Jahre nachdem er einem Partnerunternehmen des US-Energieministeriums bei einem geheimen Projekt geholfen hat, plaudert der ehemalige Apple-Ingenieur David Shayer aus dem Nähkästchen. Die Behörde sei an Apple herangetreten , weil sie einen iPod mit Sonderfunktionen haben wollte, der aber von außen nicht nur so aussah wie ein normaler Player, sondern auch als solcher funktionierte.
Als Grundlage dafür diente der iPod der fünften Generation aus dem Jahr 2005. Bekannt wurde das Gerät noch unter dem Namen ” iPod mit Video “. Das Gerät war das letzte aus der iPod-Reihe, das sich relativ unproblematisch öffnen ließ. Dazu hat Apple das Betriebssystem bis dahin nicht signiert, also nicht überprüfen lassen, ob das auf dem Gerät installiertes System tatsächlich von Apple stammt. Der ausgesuchte iPod hatte zudem eine Festplatte von 60 GB – genügend für eine umfangreiche Musik-Mediathek und eine geheime Partition, die die Daten von zusätzlicher Hardware speichern soll. An der Entwicklung des geheimen iPod haben zwei Ingenieure von Bechtel Nevada teilgenommen, einem Zulieferer des US-Energieministeriums. Shayer erklärte nach eigenen Angaben den Ingenieuren vor allem die Software von Apple und die zugehörigen Entwickler-Tools. Zudem habe er entscheidende Vorschläge zur Bedienung der iPod-Hardware und Speicherung der Daten gemacht.
Shayer hat jedoch nie erfahren, welche Hardware genau die Kollegen von Bechtel Nevada in die iPods einbauen wollten und welche zusätzlichen Funktionen der Mediaplayer von Apple noch bekommen sollte. Shayer vermutet, dass das Energieministerium an einem getarnten Geigerzähler arbeitete, mit dem man unauffällig Radioaktivität aufspüren konnte, etwa auf der Suche nach gestohlenem Uran oder gar “schmutzigen Bomben”. Neben Shayer waren vier weitere Mitarbeiter mit dem Projekt befasst, keiner von denen arbeite mehr bei Apple.