Bereits vor einem Jahr gab es Berichte , dass Apple auf klimaneutrales Aluminium setzen will. Im Juli hat der Hersteller nun bekannt gegeben , dass dieses Aluminium bereits in den Macbooks Pro mit 16 Zoll-Bildschirm verwendet wird. Offensichtlich wertet die Fachwelt diese Entscheidung sehr positiv, auf einem Umweltschutz-Portal Grist.org erschien ein längerer Leitartikel über Prozesse und Firmen zu den Hintergründen zu klimaneutralem Aluminium. Demnach trägt der Anbau und Herstellung von neuem Aluminium rund ein Prozent zu den weltweiten Treibgasemissionen bei. Die Tendenz ist steigend, zuletzt hat sich die Produktion teilweise nach China verlagert. Die lokalen Fabriken setzen dort nach wie vor auf Kohleverbrennung, was einerseits den Preis drückt und andererseits die Emissionen in die Höhe treibt.
Bei Apple ist Aluminium in praktisch jedem Produkt zu finden, rund ein Viertel der Treibgasemissionen von Apple wird der Aluminiumproduktion zugerechnet. Seit Langem versucht der Hersteller schließlich, nicht nur eigene Büros in Europa und in den USA mit Wind- und Sonnenenergie zu betreiben, sondern investiert in den letzten Jahren immer mehr in Solaranlagen in China und Mongolei, die die Zulieferer mit der erneuerbaren Energie versorgen können.
Bei der Aluminiumherstellung werden knapp 70 Prozent der Treibgasemissionen beim Betrieb der Schmelzanlagen ausgestoßen, setzen diese auf erneuerbare Energie, lässt sich dabei automatisch der Anfall von Treibgasemissionen sparen. Knapp 14 Prozent der Emissionen fällt jedoch auf den Herstellungsprozess: Bei dem herkömmlichen Verfahren werden Kohlenstoffanoden verwendet, diese treten in eine chemische Reaktion mit dem Aluminiumerz, als Folge der Reaktion entsteht jede Menge von CO 2 . Dem neuen Zulieferer von Apple, der kanadischen Firma Elysis ist nun offenbar ein Durchbruch bei einem Alternativverfahren gelungen: Statt Kohlenstoffanoden werden chemisch neutrale (inerte) Anoden aus einer Metalllegierung eingesetzt, dabei entsteht nur Sauerstoff als Abfallprodukt.
Für die Industrie sei das ein entscheidender Wendepunkt, meint der Chemieprofessor Donald Sadoway an der MIT. Die Kunden könnten auf die Hersteller Druck ausüben und auch für andere Produkte wie Dosen, Autos, Fahrräder, Alu-Folien und mehr ebenfalls klimaneutrales Aluminium verlangen. Die größte Herausforderung jetzt ist demnach, die neuen Verfahren so wirtschaftlich zu machen, dass sich nicht nur Käufer vom teuren Macbook Pros sauberes Aluminium leisten können.