Der gut informierte Twitter-Nutzer ” Andrey “, offenbar mit guten Kontakten zu den Mitarbeitern, die für Apple Karten-Daten einsammeln, oder womöglich selbst bei Apple eingestellt, postet seit Sommer interessante Details über Software und Hardware, wie die bei den Apple-Mitarbeitern in Einsatz kommen. Vor Kurzem hat er seine Erkenntnisse aus dem Karten-Alltag mit 9to5mac geteilt.
Die Software, die die Datensammlung vor Ort steuert, heißt Eyedrive und ist auf iPads installiert, sie setzt fest, welche Bereiche die Mitarbeiter mit dem Daten-Auto abfahren sollen, und steuert die gesamte Hardware im Auto. Für die Karten-App bzw. deren Daten werden zumindest in den USA weiße Subaru Impreza (interner Name Ulysses) eingesetzt, pro Auto kommen zwei Mitarbeiter – ein Fahrer und ein Operator, der die Software und Hardware steuert. Jeden Tag bekommt ein Team von Apple vier SSDs mit 4 Terabyte Speicherkapazität, diese werden in eine Art Raid-Gehäuse wie die von Sonnet eingesetzt, die Datenverarbeitung übernimmt ein Mac Pro aus dem Jahr 2013. Etwas zum Schmunzeln: Offenbar wird dabei der Rechner so heiß, dass Apple ihn mit einem externen Lüfter ausstattet. Das optische Modul auf dem Dach besteht aus hochauflösenden Kameras, Zeiss-Linsen und einem Lidar-Sensor.

Die Mitarbeiter dürfen die Gegend nur bei perfekten Wetterbedingungen abfahren, damit die Bilder in der Sammlung zueinander passen. Die Sonne sollte mindestens 30° über dem Horizont stehen, ansonsten fallen die Sonnenstrahlen zu flach und können die Lidar-Sensoren behindern. Die Software markiert die abgefahrenen Straßen grün, alternativ kann das Team eine Straße als unzugänglich melden – wegen Bauarbeiten oder als Privatgrundstück. Der Operator hat unterwegs eine Möglichkeit, die Bilder quasi live zu überprüfen und als problematisch zu melden.

Wie ein ganzer Arbeitstag in einem Apple-Maps-Auto aussieht, kann man sich hier anschauen.
Apples Projekt zu den selbstfahrenden Autos heißt Tyche (griechische Göttin des Glücks, römische Entsprechung – Fortuna). Dazu gibt es im Bericht nicht so viele Einzelheiten wie zu dem Ulysses-Projekt. Offenbar setzt Apple dabei auf die gleiche Software Eyedrive, zum Einsatz kommt ein selbstfahrender Lexus.