Apple will die Materialien für seine iPhones in einem geschlossenen Kreislauf verwenden, der weltweite Bedarf nach Kobalt, Lithium und seltenen Erden wird aufgrund der zunehmen Popularität von Elektroautos aber immer größer. In Konkurrenz mit Mineuren will man daher auch nicht treten, erklärt Apples Umwelt-Vorstand Lisa Jackson der Nachrichtenagentur Reuters bei deren Besuch in der Fabrik im texanischen Austin, wo Apples Recycling-Roboter Daisy alte iPhones in ihre Bestandteile zerlegt. Neben dem Aluminium für Gehäuse von Macbook und Co. gewinnt Daisy auch Zinn, Kobalt und aus den Batterien sogar Lithium zurück, wie Jackson vorführen lässt, Daisy zerlegt 200 iPhones pro Stunde.
Der Roboter ist knapp 18 Meter lang und zerlegt unterschiedliche iPhone-Modelle in mehreren Schritten. Die Batterie wird mit dem kalter Druckluft (-80 Grad Celsius) entfernt, danach folgen diverse Schrauber, zuletzt sortiert der Roboter unterschiedliche Module wie die Taptic Engine und das Kameramodul, das bei jedem nächsten iPhone immer größer und komplexer wird. Die Rückgewinnung der Mineralien übernehmen Apples Zulieferer, denen der Hersteller einzelne Bestandteile schickt. Man habe sich für ein iPhone-Roboter entschieden, weil das Smartphone sehr verbreitet ist, so Lisa Jackson.
Die Technologie dahinter will Apple mit anderen Herstellern teilen, etwa auch Automobilherstellern. Skeptisch zeigt sich iFixit-Chef Kyle Wiens, der mehr Wert auf Reparaturfähigkeit legen würde und im Recycling Grenzen sieht: “Da ist dieses Ego, das glaubt, dass sie alle ihre Mineralien zurückbekommen können, und das ist nicht möglich.” Derweil fordern die Grünen in Deutschland ein Smartphone-Pfand von 25 Euro auf alle neue Geräte, das sicherstellen soll, dass diese auch tatsächlich zum Recycling gebracht werden.