Morgen wird Apple unter dem Motto “Hi, Speed” seine nächste Keynote veranstalten , anders als bei zurück liegenen Oktober-Events wird sie sich nicht um iPads, sondern um iPhones drehen – die weltweite Covid-19-Pandemie hat auch Apples Lieferkette beeinträchtigt. Während zu den iPhones 12 relativ viel durch zahlreiche Leaks bekannt ist, ist die Frage immer noch nicht beantwortet, wann Apple seine versprochenen Macs mit Apple Silicon herausbringt. Schließlich hat der Hersteller auf der ebenfalls virtuellen WWDC 2020 versprochen, bis Ende des Jahres ein erstes Produkt zu bringen.
Bis Silvester bleiben nur noch zweieinhalb Monate, so verdichten sich die Gerüchte, dass Apple im November noch eine dritte Keynote mit dem Schwerpunkt Macs und Apple Silicon veranstalten wird – ein Novum in Apples Marketing-Strategie. Zum einen berichtet Mark Gurman von Bloomberg in einem aktuellen Artikel zur iPhone-12-Keynote, dass Apple seine neuen Macs erst im November an den Start bringt. Von “Launch” ist im Bericht die Rede , was nicht unbedingt eine Extra-Keynote bedeuten muss. Jon Prosser ist dabei expliziter: Er hält eine Keynote im November durchaus für möglich , sieht für Apple aber auch die Option, die neuen Produkte per Pressemitteilung anzukündigen.
In jedem anderen Jahr würden wir eine November-Keynote von Apple als komplett abstruses Gerücht abtun, doch aktuell sind die Voraussetzungen dafür ziemlich real: Apple muss nicht so viel Aufwand in eine virtuelle Keynote investieren, nach einer dritten am kommenden Dienstag soll bereits eine gewisse Routine sowohl beim Team hinter der Kamera als auch bei den Hauptdarstellern wie Tim Cook oder Craig Federighi einkehren. Mit den iPhones 12, einem kleineren Homepod und womöglich Airpods Studios ist eine Stunde morgen Abend voll gepackt, ein neuer Mac verkäme dabei zu einer Randnotiz. Bei einem eher evolutionären Upgrade, wie es die Macbooks Pro in den letzten Jahren erfahren haben, wäre dies vielleicht noch gerechtfertigt, mit dem Umstieg auf eigene Chips läutet der Hersteller eine neue Ära ein (Ok, dieses Klischee ist etwas abgenutzt, aber in dem Fall durchaus gerechtfertigt). Zudem sind bei den neuen Macs noch mehr Fragen zu beantworten, als dies beim iPhone der Fall ist: Funktioniert auf den neuen Macs die Virtualisierung von Windows-Programmen und wenn ja, auf welche Weise? Wie sieht es aus mit nativer Performance? Welche Zielgruppe wird mit den neuen Apple-Silicon-Macs angesprochen? Wie umständlich oder leicht wird sich der Umstieg für einen einzelnen Nutzer veranstalten? Was wird aus Zubehör der Dritthersteller? Wie löst Apple das Problem mit den Grafikkarten: Werden nach wie vor die Erzeugnisse von Drittherstellern eingebaut oder setzt Apple auch hier auf eine eigene Entwicklung? Für diese und weiteren Fragen bliebe sicherlich noch mehr als eine Stunde Zeit zu einer hierzulande etwas später Stunde irgendwann mal Mitte November.