Keep on rocking in the free world : Nein, Neil Young mag Apple nicht. Zumindest nicht die Produkte, die mit Audio zu tun haben – und das sind ja fast alle. Der Grund: Young sieht (oder hört) bei der Digitalisierung von Musik viel von dem verloren gehen, was Musik ausmacht: Nachhall, Echos, Decrescendi und Obertöne. Selbst “CD-Qualität” ist dem kanadischen Musiker zu wenig, von MP3 und AAC ganz zu schweigen.
Im Interview mit “The Verge” regt er sich recht darüber auf, dass Apple das im letzten Herbst vorgestellte Macbook Pro 16 Zoll auch hinsichtlich der Audioqualität preist. Zahlreiche Musiker, auch Grammy-Gewinner, produzieren auf dem Macbook Pro ihre Tracks und exportieren sie gleich für MP3. Das hält Young für den falschen Ansatz, Musik nicht im High-End-Studio auf Band einzuspielen, sondern im Rücksitz des Autos auf Garageband. Aber was wisse er schon davon, er habe ja nie einen Grammy gewonnen, gibt sich Young zynisch.
Und verrät, dass ihm Steve Jobs selbst noch gesteckt habe, dass es bei den Produkten nicht um Audioqualität ginge, sondern um kommerziellen Erfolg. Das Problem seien schlechte Audiocodes und Kompressionsverfahren, die darauf angelegt seien, Speicher zu sparen – und das auch noch zu Zeiten, in denen uns der Speicher buchstäblich aus den Ohren komme.
Dem Macbook Pro bescheinigt Young hinsichtlich seines Klangs eine “Fisher-Price-Qualität”. Interessanterweise – und das ist im von “The Verge” veröffentlichten Ausschnitt nicht zu hören und zu lesen – gefällt Neil Young Amazons Music Ultra HD sowie der High-End-Lautsprecher Echo Studio des Händlers ausgesprochen gut. Wir fanden die Qualität auch sehr gut , aber nicht unbedingt gegenüber dem Homepod und der von Apple Music angebotenen Qualität herausragend besser. Aber was wissen wir schon davon, unsere Garagebandaufnahmen haben wir ja nicht mal veröffentlicht.