Im Juni hatten wir bereits das Ergebnis einer Studie berichtet , wonach die Pandemie mehr Video-Konsum verursacht, was freilich für niemanden eine Überraschung sein dürfte. Dazu zählen auch die Online-Videokonferenzen insbesondere mit Zoom, die förmlich aus dem Kraut geschossen sind, und natürlich Unterhaltung mit Serien und Filmen in den diversen Streaming-Diensten.
Nun meldet sich der damalige Urheber dieser Untersuchung Limelight Networks mit einer neuen Studie: The State of Online Video 2020. Diese kann man umfassend in englischer Sprache hier einsehen .
Zu den Eckdaten aus dem Report gehören die Erkenntnisse:
Online-Videos erfreuen sich auf Kosten des traditionellen Fernsehens immer größerer Beliebtheit. Durchschnittlich verbringen die Zuschauer laut der Studie fast acht Stunden mit Streamingdiensten, etwa 16 Prozent mehr als im Vorjahr (6,8 Stunden) und 85 Prozent mehr als im Jahr 2016 (4,28 durchschnittliche Online-Videostunden). Die durchschnittliche Sehzeit von Online-Angeboten ist demnach zwar in allen Altersgruppen gestiegen, ganz besonders aber bei der älteren Generation, hiermit Spitzen werden bei Personen über 46 Jahren. Insgesamt waren TV-Show die populärste Kategorie von Online-Inhalten mit einem Durchschnitt von 4,6 Stunden pro Woche weltweit, gefolgt von Spielfilmen mit 4,5 Wochenstunden durchschnittlich.
Dementsprechend erhöhen die Corona-Maßnahmen mit Lockdowns oder der persönlichen Tendenz, eher zu Hause zu bleiben, die Anzahl an Streaming-Abonnements. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Menschen weltweit hat demnach in den letzten sechs Monaten einen neuen Streaming-Dienst abonniert. In Deutschland tat dies jeder Dritte (34 Prozent). Dennoch achten die Verbraucher dabei auf den Preis: Fast die Hälfte (47 Prozent) der deutschen sowie der weltweiten Verbraucher werde ein Streaming-Abonnement aufgrund der hohen Preise kündigen. Dabei gibt es die bekannte Form von ”Sharing”: Jeder dritte Deutsche (33 Prozent, weltweit 37 Prozent) räumt ein, Anmeldedaten weiterzugeben oder das Konto eines anderen zu benutzen. Was freilich nicht in allen Fällen untersagt ist.
Interessant auch, dass nutzergenerierte Inhalte immer häufiger angesehen werden. Hierbei liegt Youtube zum Beispiel in Deutschland mit fast 62 Prozent Anteil deutlich vor dem zweitplatzierten Facebook mit lediglich etwas über neun Prozent.
Zur Liveübertragungen heißt es: Verzögerungen sind ein Dealbreaker. Die meisten Menschen (64 Prozent) geben an, dass sie ein Live-Ereignis eher streamen würden, wenn es nicht verzögert ankommt. Wenn etwa der Push-Dienst des Kicker ein Tor weit schneller meldet als das Web-Radio von Amazon, ist das wenig amüsant.
Die Umfrage hat Limelight Networks von einem Drittunternehmen durchführen lassen, das Zugang zu Verbraucher-Panels in Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Singapur, Südkorea, Großbritannien und den USA habe. Aus jedem Land wurden demnach 500 Antworten für insgesamt 5.000 globale Antworten gesammelt. Die Umfrageantworten wurden zwischen dem 1. und 12. August 2020 zusammengetragen.