Der heute bei Apple TV+ startende Film “On the Rocks” von Sofie Coppola mit Bill Murray und Rashida Jones in den Hauptrollen hatte bereits auf dem New York Film Festival im September Premieren, Apple Insiders Stephen Silver hatte ihn damals gesehen und hält ihn nun für den besten Film in Apples Streamingservice bisher. Die Story: Die Autorin mit Schreibblockade Laura (Jones) verdächtigt ihren Mann des Fremdgehens und macht sich zusammen mit ihrem Vater, einem alternden Playboy (Murray) auf, um ihn in flagranti zu erwischen. Im Verlauf der Drama-Comedy spiele es aber immer weniger eine Rolle, ob der Gatte denn wirklich untreu ist und ob ihn das Vater-Tochter-Duo tatsächlich dabei ertappt. Stattdessen beeindrucken die Leistung der Darsteller und vor allem die filmische Inszenierung Manhattans. Wir werden sehen und uns eine Meinung bilden. Könnte aber eine vergnügliche Recherche werden.
Wer aber Scarlett Johannson im neuen Coppola-Film “On the Rocks” und damit eine komplette Wiedervereinigung der Crew von “Lost in Translation” vermisst, wird sich nicht ewig grämen müssen, schon bald ist die Actrice in einem Apple-Original zu sehen, wie Deadline berichtet : Johannson spielt die Hauptrolle in dem Film “Bride”, den sie auch produziert. Regie führen wird Sébastian Lelio, der zusammen mit Lauren Schuker Blum und Rebecca Angelo das Drehbuch verfasst. Die Story beschreibt das Branchenblatt wie folgt: “Die Handlung folgt einer Frau, die geschaffen wurde, um eine ideale Ehefrau zu sein – die einzigartige Besessenheit eines brillanten Unternehmers. Als sie ihren Schöpfer zurückweist, ist sie gezwungen, aus ihrer beengten Existenz zu fliehen und sich einer Welt zu stellen, die sie als Monster betrachtet. Auf der Flucht findet sie ihre wahre Identität, ihre überraschende Kraft und die Stärke, sich selbst als ihre eigene Schöpfung neu zu erschaffen.”
Vorher hören wir aber in Bruce Springsteens und der E Street Band neues Album rein – und sehen danach den gleichnamigen Dokumentarfilm über die Entstehung von “Letter to You”. Wie den Klassiker “Born in the USA” haben der Boss, Lofgren, van Zant, Weinberg, Tallent, Clemons, Bittan und Scialfa die Stücke wieder “live” im Studio eingespielt und dabei selten mehr als zwei Versuche benötigt.
“Letter to You” ist vielleicht das wichtigste Werk der E Street seit “The Rising”, das die Wunden von 9/11 niemals heilen konnte, vielen Springsteen-Fans aber als Trostpflaster diente. Nun bekommen diese vom Boss also einen gesungenen Brief, das Werk dreht sich um Pop-Musik, das Leben als Rockstar und die Beziehung zu den Fans. Hat Springsteen selbst so der New York Times verraten , während der Plattenkritiker der Süddeutschen Zeitung hier eher ein Vermächtnis gehört hat, gar einen Brief an Gott. Aber keine politisches Werk in der Dämmerung der Demokratie, wie manche erwartet hatten, das aber eigentlich nicht konnten. Die Figuren, die Springsteen in den letzten 50 Jahren erfunden hat, mögen vor vier Jahren gar nicht oder einen Clown gewählt haben, ob sie das nun bereuen und nun lieber einen noch älteren Mann oder gar nicht wählen würden, davon erzählt “Letter to You” nicht.
Die Erzählung von “Servant” wird M. Night Shyamalan in einer zweiten Staffel fortführen. Die erste Staffel war Ende November letzten Jahres online gegangen und nach zehn Folgen einerseits auserzählt, aber eben auch nicht. Der Regisseur und Produzent hatte selbst davon gesprochen, fünf bis sechs Staffeln zu benötigen, um die Geschichte auszubreiten. Die erste Folge der zweiten Staffel wird es nun am 21. Januar 2021 geben, danach jeweils freitags weitere.