Die Funktion von iOS 10.2.1 war Ende 2016 gut gemeint: Ältere iPhones, bei denen der Akku bereits schwach wurde, drosseln bei nachlassender Spannung aus der Batterie automatisch ihre Leistung, damit sich das Telefon nicht schon bei Ladungen weit über der Schwelle, bei der der Stromsparmodus sich meldet, plötzlich abschaltet, weil ein bestimmter Task zu viel Energie erfordert. Problem dabei: Apple hatte seine Kunden nicht über die Neuerung informiert und keinen Schalter eingebaut, der die Drosselung unterbinden würde. Zurück zum vorherigen System geht auch nicht ohne Weiteres und ist ohnehin nicht sinnvoll. iPhone-Nutzer merkten nur, dass ihre ab zwei Jahre alten Geräte mit einem neuen System plötzlich langsamer wurden, und das kurz nachdem Apple neue iPhones vorgestellt hatte – in dem Fall iPhone 7 und iPhone 7 Plus. War das der Beweis, dass Apple Obsoleszenz plant und damit die Kundschaft zum Neukauf zwingt? Der Begriff “Throttle-Gate” war geboren, Apple wurde weltweit mit Klagen überzogen.
Die meisten davon sind noch anhängig, in Frankreich hat der Prozess aber nun in einem Vergleich geendet. Apple zahlt in dessen Rahmen 25 Millionen Euro, berichtet die französische Wettbewerbsbehörde mit dem schicken Namen “Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes” (DGCCRF). Apple habe sich wegen “irreführender Geschäftspraktiken” zu verantworten. Apple begrüße den Vergleich und akzeptiere die Zahlung, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Zu seiner Verteidigung brachte Apple hervor, man wolle sicherstellen, dass iPhones “so lange wie möglich” hielten, von einer geplanten Obsoleszenz könne keine Rede sein. Mit iOS 11.3 hatte Apple die Systemeinstellung “Batteriezustand” in das System integriert, die über den aktuellen Status des Akkus informiert und erklärt, welchen Einfluss eine alte Batterie auf die Performance haben kann.