Wahlfreiheit : Einer der vielen gravierenden Unterschiede zwischen Android und iOS/iPadOS ist die fehlende Wahlfreiheit von Default-Apps auf Apples Systemen. Links auf E-Mail-Adressen öffnen sich immer in Apple Mail, solche auf Websites immer in Safari. Für Sound aller Art ist die App Musik zuständig. Dabei gebe es ja Alternativen und vor allem passt nun nicht wirklich ein jeder Soundschnippsel in die Musikbibliothek.
Der gut vernetzte Journalist Mark Gurman schreibt nun aber auf Bloomberg, dass Abhilfe in Sicht sei, ab iOS 14 und iPadOS 14 könnte sich die Situation ändern. Entschieden sei das bei Apple noch nicht, Cupertino ziehe diese Option aber ernsthaft in Betracht: Der Anwender können die Default-App für Mail und Web selbst bestimmen. Besonders um Mail und Safari schneiden sich die Geister: Ein Web-Browser und ein Web-Cliend seien die meistgenutzten Anwendungen auf einem Smartphone. Zurzeit sind die neuen iPhones und iPads mit 38 vorinstallierten Apps ausgeliefert, im App Store finden sich weitere kostenlose Apps von Apple, die man dann einzeln herunterladen muss, Pages, Numbers beispielsweise. Noch bis vor Kurzem war es sogar unmöglich, die vorinstallierten Apps vom iPhone zu löschen. Apple erklärte diesen Umstand damit, dass die Standard-Apps so eng mit dem Betriebssystem verwoben sind, dass die Löschung die Stabilität des Systems beeinträchtigen kann. Ab iOS 10 ist jedoch möglich, die unerwünschten Standard-Apps zumindest auszublenden. Mittlerweile, also ab iOS 12 und 13 ist es auch möglich, mehrere Standard-Apps von Apple dann tatsächlich zu löschen, die genaue Liste ist im Support-Bereich von Apple zu finden.
Im gleichen Stück schreibt Gurman auch von einer weiteren möglichen Öffnung des Appleversums, Spotify sollte es demnach womöglich bald erlaubt sein, direkt auf den Homepod zu streamen. Die neue Offenheit könnte in Zusammenhang mit einer Untersuchung des Repräsentatenhauses über die womöglich monopolistischen Geschäftsgebaren von Big-Tech-Unternehmen wie Apple, Facebook und Google stehen.