Nach einem Bericht von Forbes.com entscheiden sich in der Zeit der Corona-Krise und dem empfohlenen oder zwangsweisen Zuhausebleiben inklusive Home Office oder Home Schooling viele Kunden für zusätzliche Streaming-Abos, was einerseits wenig überraschend ist. Die Zuwachsraten sind dennoch beeindruckend.
So hat die Analystenfirma Antenna laut Forbes zwischen Samstag, dem 14. März, und Montag, dem 16. März 2020, einen Zuwachs von Abonnenten bei Disney+ in den USA – dort startete der Dienst bereits im November vergangenen Jahres – um mehr als das Dreifache verzeichnet, verglichen mit demselben Zeitraum in der Woche zuvor. Genaue Zahlen an Abonnenten liegen hier allerdings nicht vor. Dies Neuanmeldungen geschahen ziemlich parallel zu den Schulschließungen in vielen Bundesstaaten der USA – zumal Disney+ als besonders familienfreundlich gilt.
Disney+ im Abo nun auch in Deutschland
Die Daten wurden laut Antenna von Kunden gesammelt, die ihre Sehgewohnheiten anhand von Opt-in-Verbraucherpanels mitteilen.
Nur in den USA vertretene Streaming-Angebote wie HBO Now oder Showtime erzielten ebenfalls innerhalb dieser Dreitagesperiode Zuwächse von 90 respektive 78 Prozent. Hierbei sei aber zu berücksichtigen, dass dabei auch kostenlose Testzeiträume mitgezählt wurden und diese Dienste tendenziell schneller wieder gekündigt werden als beispielsweise Netflix oder Disney+, schreibt Forbes.
Netflix selbst wies dabei nur eine vergleichsweise bescheidene Steigerungsrate von 47 Prozent auf, aber immerhin ist dies der Marktführer mit bereits 61 Millionen zahlenden Mitgliedern allein in den USA. Nur Apple mit seinem nach wie vor recht rudimentären Streaming-Angebot Apple TV+ musste sich mit lediglich zehn Prozent Zuwachs von neuen Abonnenten im Vergleich zur Vorwoche zufriedengeben – der niedrigste Wert aller größeren Streamingdienste.
Abzuwarten bleibt, wie sich das Verhalten nach Ende der Corona-Krise entwickelt – insbesondere, ob die neuen Abonnenten auch bei ihren Diensten bleiben oder nicht, wenn sie wieder mehr Zeit haben nach draußen zu gehen oder in die Schule respektive zur Arbeit in die Unternehmen zurück müssen.
Für Disney speziell bedeutet der Zuwachs an Abonnenten von Disney+ auch einen Ausgleich dafür, dass die Premiere wichtiger Kinofilme verschoben werden musste und auch die Themenparks – Disneyland und Disneyworld – in den USA und Europa vorübergehend schließen mussten, wie zuvor schon in Asien.