Auflösung der gestrigen Frage
Gerade langjährige Mac-Anwender hatten anfangs der Zehnerjahre immer wieder gemeckert, dass sich Apple nur noch auf das iPhone und das iPad konzentrieren und dabei den Mac völlig vergessen würde. Wo blieben denn die Innovationen? So war Phil Schillers Ausspruch auf der WWDC zu verstehen, nachdem der den innovativen Mac Pro gezeigt hatte: „Can’t innovate anymore? My ass!“ Nun ja, Apple hat den Zylinder mit dem von leisen Lüftern unterstützten Kamineffekt dann doch am Bedarf der Industrie vorbei entwickelt, die eben vor allem für leistungshungrige Grafikkarten mehr Platz und Wärmeabfuhr benötigte.
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Um Phil Schiller dreht sich auch diese Kalendergeschichte – und vermutlich wäre es auch ihm lieber, wenn sie das nicht täte. Denn im Sommer und Spätsommer 2004 musste Apple-CEO Steve Jobs in seine erste medizinische Auszeit gehen, der lange und letztlich vergebliche Kampf gegen den Krebs trat in seine erste kritische Phase.
Ob er es im Nachhinein bereue, nicht sofort auf die Ärzte gehört zu haben und sich unter das Messer zu legen – dieser Frage ging Walter Isaacson in der Biographie des Apple-Gründers nach, die nur wenige Wochen nach dessen Tod erschienen war. Jobs selbst hatte darauf keine Antwort, zumindest haderte er nicht mit Schicksal, das ihn im Herbst 2003 erneut ein „Reality-Distortion-Field“ errichten ließ, das diesmal aber nicht viel half.
Wobei – und auch das klärt Isaacson – der Vorwurf an Steve Jobs, er habe nach der Diagnose sein Leben aus Sturheit einfach weggeworfen, stimmt so nicht. Denn der bei einer Routineuntersuchung entdeckte Tumor an der Bauchspeicheldrüse sei zwar mit einer Operation gut heilbar, doch kann die Medizin nur Prognosen mit einer Wahrscheinlichkeit erstellen. So bekam Jobs die Aussicht, es bestünde eine hohe Wahrscheinlichkeit, nach einer sofortigen Operation fünf Jahre zu überleben. Es waren dann letztlich deren sieben, erst ein Jahr nach der Diagnose stimmte Jobs der lebensverlängernden Operation zu, bei der die Operateure bereits die ersten Metastasen auf der Leber entdeckten.
Bekannt gegeben hatte Apple die fällige Auszeit Ende Juli 2004, im Tagesgeschäft an der Firmenspitze würde ihn für ein paar Monate der COO Tim Cook vertreten. Und als Gesicht Apples auf der Apple Expo zu Paris fungierte der Senior Vice President Worldwide Marketing Phil Schiller.
Man glaubt es kaum: Es gab zu jener Zeit noch mehrere Mac-Messen weltweit. Die wichtigste war die im Januar in San Francisco abgehaltene Macworld, die meisten Besucher zog in der Regel aber die gleichnamige Veranstaltung in Tokio an. Im Sommer traf man sich zunächst in Boston, dann in New York, ab 2004 wieder in Boston – diesen Umzug der im Jahr zuvor in „Macworld CreativePro Conference & Expo“ umbenannte Show machte Apple schon nicht mehr mit, der Glaube an Messen begann zu bröckeln, während die Apple Stores weltweit immer mehr wurden.
In Paris gab es im Herbst noch eine Apple Expo, von einem anderen Veranstalter, aber eben auch auf Gedeih und Verderb von Apple abhängig. Deutsche Macworlds hatte es in Frankfurt, Köln und Düsseldorf gegeben, also nacheinander, später noch kleinere Mac-Expos in Köln, ein Format aus London aufgreifend. Wenn da aber der Hauptdarsteller fehlt, kann die Messe nicht überleben – mittlerweile hat sich ja sogar die Cebit überlebt, die jedoch gut 20 Jahre ganz gut ohne den Aussteller Apple auskommen konnte.
Apple Präsenz auf der Apple Expo in Paris im Jahr 2004 war aber schon länger geplant, wegen Sicherheitsbedenken – und weil es noch an spannenden Neuerungen fehlte – hatte Apple die Ausgabe von 2001 abgesagt, unmittelbar nach 9/11 war das verständlich.
Der Spätsommer 2004 sollte aber eine spektakuläre Neuerung im Portfolio bringen, Jony Ive hatte sich offenbar bei Steve Jobs durchgesetzt, dass man einen Computer mit Flachbildschirm nicht so bauen müsse, dass die Platine stets waagerecht liegt. Mit dem Umstieg auf eine neue Prozessorgeneration – PowerPC G5 – bekam der iMac die von Anfang an nahe liegende Form, bei der sich immer noch einige Leute fragten, wo denn zu diesem Monitor der Computer ist. Erst ein gutes Jahr später bekam der iMac G5 an der Frontseite auch noch eine iSight-Kamera eingebaut, zu einem Zeitpunkt, an dem der Intel-Switch längst fest stand.
Davon war an jenem 30. August 2004 in Paris aber nichts zu spüren, als eben Phil Schiller die Keynote in Vertretung hielt und den iMac G5 präsentierte. Recht viel mehr war auf der Apple Expo 2004 auch nicht passiert, Apple längst nicht so vielschichtig unterwegs wie heute. Neue Betriebssysteme für den Mac gab es so ungefähr alle zwei Jahre, im Sommer 2004 war Version 10.4 dran, „Tiger“ genannt. Das war jene Entwicklerkonferenz, auf der Apple den Rivalen Microsoft frech dazu aufforderte, nun die Kopiermaschinen zu starten – bis der Tiger fertig war, dauerte es aber noch bis Ende April 2005.
Das Highlight der ersten Apple-Keynote des Jahres 2004 war zweifelsohne der iPod Mini. Mit einer 1-Zoll-Festplatte in einem bunt eloxierten Gehäuse war der Mini kleiner, farbenfroher und vor allem kostengünstiger als die ausgewachsenen iPods, die allmählich Namen wie iPod Foto oder iPod Classic bekamen, um sich von den anderen Gerätschaften abzugrenzen. Schon ein Jahr später war mit dem Mini Schluss, da Apple aus guten Gründen nichts „Micro“ nennen konnte, kam im Jahr 2005 der iPod Nano, von einem scheinbar wieder völlig genesenen Steve Jobs stolz aus der Vordertasche seiner Jeans gezogen.
Im Mai 2004 schaffte es Apples iTunes Music Store dann auch ein Jahr nach seinem US-Start nach Europa und bald darauf in den Rest der Welt, in Deutschland mehr oder weniger freudig begrüßt von dem bis dahin von Bertelsmann aufgekauften und legalisierten Napster und dem Angebot der Telekom namens Musicload – beide Namen muss man heute beinahe googlen, so überrollt wurden sie vom iTunes Music Store.
Die heutige Frage: Der iPad Nano war ab 2005 erst einmal wieder nur schwarz oder weiß, was aber nur eine kurzfristige Abkehr von der Farbvielfalt bedeutete. Fünf Tönungen hatte der iPod Mini, welche war nicht dabei?
- Rot
- Gold
- Blau
Heute gibt es zu gewinnen:
Eine der interessantesten Entscheidungen Apples im Jahr 2020: iPhones kommen fortan ohne Netzteil. Nun ja, den mickrigen 5-Watt-Stecker hat man ohnehin schon in dutzendfacher Ausfertigung herumliegen. Bei höheren Leistungen wird es aber interessant: Denn so laden Netzteile mit 20 Watt oder mehr Leistung das iPhone nicht nur schneller – mit bis zu 15 Watt über Magsafe – sondern versorgen auch iPad und Macbook flott mit frischer Energie.

©Anker
Einer der führenden Hersteller von zuverlässigen und schnellen Netzteilen, auch solchen mit GaN-Technologie ist Anker, das uns für den Adventskalender heute eines der nicht im Handel erhältlichen exklusiven Ladekits gestiftet hat. Dieses besteht aus dem Ladestecker Anker Nano (20 Watt) und einem Anker PowerPort III, der an seinen beiden Anschlüssen 60 Watt liefert. Mit dabei sind auch zwei hochwertige Kabel USB-C auf Lightning und USB-C auf USB-C. Der Gesamtwert beträgt rund 135 Euro.