Dass Apple einige der praktischen Möglichkeiten von iPadOS etwas versteckt, wie Split View oder Slide Over, ist bekannt und für manche Nutzer ein Problem. Offenbar will Apple die Bedienung so einfach wie möglich halten. Doch dies macht es gerade dann komplizierter, wenn man solche Optionen nicht ständig nutzt und sich dann jedes Mal wieder klarmachen muss, wie es funktioniert. Für diesen und andere Zwecke hat Alexander Käßner von der FH Potsdam in seiner Bachelorarbeit untersucht, wie sich iPadOS mittels eines Startmenüs namens ”iPad Main Menu” in der linken unteren Ecke des Docks effektiver nutzen lässt. Dieses besteht aus einem eigenen Layer, ist also vom Rest des Docks durch einen seitlichen Strich abgesetzt, und soll an das klassische Mac-OS-Systemmenü mit wichtigen Grundfunktionen erinnern. Dort findet man raschen Zugang zu Aktionen wie Ausschneiden, Kopieren, Einfügen, Zugriff auf Ordner und Dokumente, Voreinstellungen und vieles mehr. Da sich dieses Menü aber in zwei Spalten erweitert, erinnert es in der Art und Weise sehr an das typische Windows-Startmenü, das seit Windows 10 auch offiziell wieder zurück ist.
Doch der Absolvent hat sich viele Gedanken gemacht, wie sich insbesondere Pro-Nutzer und solche, die bei der Bedienung eine externe Tastatur bevorzugen, das iPad intensiv und effektiv einsetzen können. Unter anderem lässt sich das Startmenü von Käßner auch mit einer Drei-Finger-Geste öffnen. Von dort aus hat man auch Zugang zu einem weniger umständlichen Split View. Dazu kommt eine eigene Farbgebung für Icons, die eine bessere Gliederung nach Funktionen zeigen soll. Außerdem lassen sich Paletten ablösen und dort einsetzen, wo man sie benötigt, etwa auch für die Formatierung von Textdokumenten.
Viele Illustrationen und ein kurzes Video zeigen auf der englischsprachigen Website iPadmenu.study die Ideen und Funktionen des iPad Main Menu, welche die Arbeit mit dem iPad und iPadOS intuitiv erleichtern sollen. Ob Apple sich dieses Konzept anschaut und die Idee oder Teile davon gar übernimmt, lässt sich jedoch bezweifeln. Zumal eben die Reminiszenz an das Windows-Startmenü als ein wenig zu deutlich erscheint.