Ein Macbook (Air und Pro) , ein iMac , ein Mac Studio oder ein Mac Mini mit Apples M1-Chip funktioniert in manchen Fällen anders als die Vorgänger mit Intel-Prozessor und T2-Sicherheitschip, selbst wenn auf den Macs dieselbe Version von macOS Big Sur oder Monterey installiert ist. Die meisten Unterschiede findet man bei diversen Optionen zum Troubleshooting. So kann man beispielsweise auf einem Intel-Mac den System Management Controller (SMC) zurücksetzen, wenn es Probleme mit den Lüftern oder der Stromversorgung geben sollte. Da ein Apple-Silicon-Mac keinen SMC hat, lässt sich auf diesem nichts zurücksetzen. Außerdem ist es auf einem Mac mit Apple-Chip nicht möglich, das NVRAM per Tastenkombination zurückzusetzen, wozu man bei einem Intel-Mac die Tastenkombination Option (⌥)-Command (⌘)-P-R beim Rechnerstart gedrückt hält. Auf einem M1-Mac wird der NVRAM beim Rechnerstart automatisch geprüft und gegebenenfalls repariert. Also im Zweifelsfall den Mac einfach neu starten.
Wiederherstellung geändert
Bei größeren Problemen startet man einen Intel-Mac neu mit gedrückter Tastenkombination Command (⌘)-R, um ihn von der Wiederherstellungspartition zu starten. Dann kann man das System neu installieren, den Mac aus einem Time-Machine-Backup oder einem Schnappschuss wiederherstellen oder mit dem Festplattendienstprogramm den internen Datenspeicher reparieren (Erste Hilfe) oder löschen. Einen M1-Mac schaltet man zuerst aus und hält dann die Einschalttaste so lange gedrückt, bis die Meldung erscheint, dass die Startoptionen geladen werden. Danach klickt man auf „Optionen“. Die nach der Eingabe des Passworts verfügbaren Funktionen unterscheiden sich nicht von denjenigen eines Intel-Macs.

Das Startsicherheitsdienstprogramm, zu finden im Menü „Dienstprogramme“, hat dagegen unterschiedliche Optionen. Bei Intel-Rechnern gibt es drei Sicherheitseinstellungen, auf einem M1-Mac nur zwei. Die Option „Ohne Sicherheit“ gibt es hier nicht. Die Einstellungen unter „Erlaubte Bootmedien“, mit denen man festlegt, ob der Rechner von einem externen Laufwerk gestartet werden darf oder nicht, fehlen auf einem M1-Mac.

Denn diesen kann man nicht wie einen Intel-Mac mit gedrückter Options-Taste (⌥) neu starten, um dann im Startmanager ein anderes Startvolume auszuwählen. Sondern man schaltet den Mac aus, hält die Einschalttaste länger gedrückt, damit die Startoptionen geladen werden. Dann werden die verfügbaren Startvolumes mit einem Symbol angezeigt und man wählt das gewünschte per Mausklick aus. Danach muss man sich noch mit dem Administratorpasswort identifizieren, um vom gewählten Volume starten zu können. Ein Firmwarepasswort lässt sich bei einem Mac mit Apple-Chip nicht festlegen. Man findet diese Einstellung bei einem Intel-Mac nach dem Start von der Wiederherstellungspartition unter „Dienstprogramme“.

Weitere Startoptionen
Bei Problemen mit der installierten Software lohnt es sich manchmal, den Mac im sicheren Modus zu starten. Dann werden unter anderem auch alle Erweiterungen von Drittanbietern nicht geladen. Auf einem Intel-Mac hält man dazu die Umschalttaste (⇧) beim Neustart gedrückt. Einen M1-Mac startet man durch längeres Drücken der Einschalttaste, bis die Startoptionen geladen werden. Dann klickt man auf den internen Datenträger, hält die Umschalttaste (⇧) gedrückt und klickt unterhalb des Laufwerksymbols auf „Im sicheren Modus fortfahren“. Dann startet der Mac neu im gesicherten Modus. Mit einem normalen Neustart wird in beiden Fällen der Mac wieder im üblichen Modus gestartet.

Auch für die Hardwarediagnose (Apple Diagnose) startet man einen Mac mit Apple-Chip von der Wiederherstellungspartition. Sobald sich die Startoptionen eingeblendet haben, drückt man Command (⌘)-D. Dann startet der Mac neu im Diagnosemodus. Bei einem Intel-Mac hält man beim Neustart die Taste D gedrückt, um die Apple Diagnose aufzurufen.

Geänderte Stromversorgung
Auf Intel-Macbooks gibt es in der Systemeinstellung „Batterie“ die Option „Power Nap“, sowohl für den Batteriebetrieb als auch für den Betrieb mit Netzteil. Ist diese Option aktiviert, kann ein Macbook im Ruhemodus neue E-Mails laden sowie Ereignisse im Kalender und iCloud-Ereignisse aktualisieren. Bei angeschlossenem Netzteil erstellt zudem Time-Machine-Backups, wenn Power Nap aktiviert ist. Bei Desktop-Rechnern mit Intel-Chip ist Power Nap in der Systemeinstellung „Energie sparen“ zu finden. Um Strom zu sparen, sinnvoll aber eher bei den mobilen Macs, lässt sich Power Nap ausschalten. Bei den MacBooks, dem iMac, dem Mac Studio und dem Mac Mini mit Apple-Chip fehlen die Einstellungen für Power Nap, denn dort ist Power Nap immer aktiviert. Aufgrund des optimierten Energieverbrauches der M1-Chips ist das kein Problem.

Außerdem gibt es bei einem Macbook mit Apple-Chip in der Systemeinstellung „Batterie“ die Einstellung „Optionen für Batterielebensdauer“ nicht, die man auf einem Intel-Macbook über „Batteriezustand“ aktiviert. Mit dieser wird die Maximalkapazität eines alternden Akkus verringert, um die Lebensdauer zu verlängern. Macbooks mit Apple Silicon haben stattdessen eine neue Batteriezustandsverwaltung, die im Hintergrund den Akku überwacht und optimiert. Einstellen lässt sich hier nichts.

Weitere Unterschiede
Auf Macs mit M1-Chip kann man Texte auch diktieren, ohne dass diese zuerst an Apple gesendet werden. Das funktioniert beispielsweise in Textverarbeitungen, in Mail und in Nachrichten. Um nachzuprüfen, ob das auch wirklich passiert, schaltet man einfach den Internetzugang aus und diktiert dann einen Text. Dazu kann man entweder im Menü „Bearbeiten“ der jeweiligen Anwendung das Diktieren einschalten, oder man nimmt die Mikrofon-Taste auf der Tastatur. Nicht nachprüfen lässt sich aber, ob wirklich keine Texte beim Diktieren an Apple versendet werden, während der Internetzugang aktiv ist. Die Informationen zu diesem Verhalten findet man jedoch nur, wenn man die Hilfefunktion der Systemeinstellung „Tastatur > Diktat“ bemüht und dort den Eintrag „Diktieren von Nachrichten und Dokumenten auf dem Mac“ aufruft.

In der Systemeinstellung „Startvolumen“ gibt es auf den M1-Macs den Button „Festplattenmodus“ nicht mehr. Über diesen (oder mit der Taste „T“ beim Neustart) startet man einen Intel-Mac neu im Festplattenmodus, um ihn über eine Verbindung per Thunderbolt-Kabel an einem anderen Mac als Festplatte zu verwenden. Bei einem Mac mit Apple-Chip gibt es keinen Festplattenmodus. Man kann jedoch ein Volume mit einem anderen Mac teilen, wozu man beide Macs mit einem USB-C-Kabel oder einem Thunderbolt-Kabel verbindet. Das mit einem Macbook mitgelieferte USB-C-Kabel ist hierfür etwa geeignet. Dann startet man den M1-Mac durch längeres Drücken der Einschalttaste neu, um die Startoptionen zu laden. Nach einem Klick auf „Optionen“ öffnet man das Menü „Dienstprogramme“, wählt „Volume teilen“ und dann den Datenträger aus. Nach Eingabe des Passworts kann man ihn freigeben. Auf dem anderen Mac findet man den freigegebenen Datenträger im Finder unter „Netzwerk“.

In einem Punkt unterscheiden sich Intel- und M1-Macs nicht: Time Machine macht unter macOS Big Sur und Monterey nur noch ein Backup der Anwenderdaten, vom Anwender installierter Programme und der Einstellungen, sichert jedoch keine Systemdateien und auch keine Anwendungen, die bei der Installation von macOS auf den Mac gelangt sind. Ausgenommen davon ist Safari. Deshalb fehlt in der Systemeinstellung „Time Machine“ unter „Optionen“ die Einstellung, das System von der Sicherungskopie auszunehmen, die es noch unter Catalina gab. Zudem wird das Backup-Laufwerk seit macOS Big Sur standardmäßig im Format AFPS von Time Machine eingerichtet.