Es hat schon viele geärgert, dass Apples Messengerdienst iMessage nur auf Apple-Geräten läuft. Apple will so aber anscheinend seine Plattform stärken, auch wenn dies Apple-Kunden mit Android-Bekannten zu anderen Anbietern drängt.
Abhilfe verspricht eine neue App Beeper , die vom ehemaligen Pebble-CEO Eric Migicovsky entwickelt wurde. Sowohl unter Android, Windows, Linux und Mac kann man die App nutzen – eine Voranmeldung ist erforderlich. Kostenlos ist dies aber nicht, der Dienst ist nur als Abo für 10 US-Dollar pro Jahr verfügbar und man muss sich auf der Webseite um eine Einladung bewerben.
iMessage unter Android – Es ist an der Zeit
We’re very excited to announce Beeper, a new app that combines all your chats into a unified inbox. Built by @ericmigi @tulir293 @KubeSail. Check it out at https://t.co/tkXACBxYXR pic.twitter.com/o6ydflS59b
— Beeper (@onbeeper) January 20, 2021
Die einfachste Methode ist die Installation von Beeper auf einem Mac, der dann als iMessage-Server fungiert – und alle iMessage-Nachrichten an die anderen Geräte des Nutzers sendet und empfängt. Sehr ungewöhnlich ist das alternative Konzept: Auf Wunsch erhält man ein iPhone mit Jailbreak, auf dem die iOS-Version von Beeper installiert wird. Das iPhone wird dann ebenfalls zur „Bridge“ und leitet iMessage weiter. Im App Store ist die iOS-Version nämlich nicht erhältlich, was nicht überraschen sollte.
Technische Hintergründe
Unterstützt werden die Netzwerke WhatsApp, Facebook, iMessage, Android Messages, telegram, Twitter, Slack, Hangouts, Instagram, Skype, IRC, Matrix, Discord, Signal und das eigene Beeper. Die Grundlage bildet das Open-Source-Protokoll Matrix, auf Linux und Android nutzt man den Open-Source-Client Elment von Vector Creations als Client. Profis können Beeper auch auf einem eigenen Server nutzen, auch dies ist aber kostenpflichtig.
Das Konzept ist nicht ganz neu, mit Pushbullet und weMessage gab es bereits ähnliche Konzept. Auch für das Zusammenführen von Messaging und E-Mails gibt es bereits Lösungen wie Sedna.
Unsere Meinung
Das Konzept klingt sehr nützlich, etwa um einen nur gelegentlich genutzte Apple-Chat im Blick zu behalten. Monatliche Abogebühren werden allerdings wohl viele private Interessenten abschrecken. Für Anwender, die täglich dutzende Chats im Auge behalten müssen, ist der Dienst aber sicher eine interessante Option. Das Angebot, Kunden mit einem Jailbreak-iPhone zu versorgen wirkt allerdings sehr ungewöhnlich und ein wenig wie eine PR-Aktion.