Seit Facebook 2014 den Nachrichten-Dienst WhatsApp aufgekauft hat , leidet darunter das Image des Messengers. Schon vor rund sieben Jahren haben aus diesem Grund manche Nutzer Whatsapp verlassen und auf einen alternativen Messenger gewechselt – aus Angst, ihre persönlichen Daten würden an Facebook oder andere Unternehmen weitergeleitet oder verkauft werden.
Diese Sorge ist bei den Nutzern auch sieben Jahre später aktueller denn je. Anfang 2021 sorgte WhatsApp mit einer neuen Datenschutzerklärung für einen Skandal: Wer Whatsapp weiterhin nutzen möchte, wird dazu gezwungen, den neuen Richtlinien zuzustimmen. Daraufhin konnte der Messenger-Dienst Telegram nach eigenen Angaben innerhalb von 72 Stunden mehr als 25 Millionen Neuregistrierungen verzeichnen. Dabei handelte es sich bei all dem anscheinend nur um ein Missverständnis – der schlechten Unternehmenskommunikation von WhatsApp geschuldet.
Neue Taktik: Whatsapp will Nutzer über den WhatsApp-Status direkt informieren
Whatsapp befindet sich derzeit in einer echten Image-Krise. Obwohl der Messenger-Dienst auf seiner Webseite klargestellt hat, dass sich in Sachen Privatsphäre und Datenschutz für den Nutzer nichts verändern wird, sind viele Nutzer nach wie vor verwirrt.
Nun reagiert Whatsapp mit einer neuen Taktik, die fast schon verzweifelt wirkt: Via Whatsapp-Status will Whatsapp seine Nutzer ab sofort über wichtige Änderungen und Neuerungen aufklären:
“Hier werden wir dich über neue Funktionen und Aktualisierungen informieren”, schreibt Whatsapp im Whatsapp-Status, den jeder am Wochenende aufrufen konnte. “Whatsapp kann deine persönlichen Nachrichten nicht lesen oder anhören, da sie Ende-zu-Ende verschlüsselt sind.” Im dritten Status-Update heißt es: “Sei gespannt auf weitere Neuerungen”, gefolgt von “Was jedoch nicht neu ist, das ist unser Einsatz für deine Privatsphäre.”
Whatsapp hätte von Telegram lernen sollen
Haben Sie den Status-Update von WhatsApp am Wochenende verpasst? Dies würde mich nicht gerade wundern. Eigene Erfahrungen zeigen, dass die Status-Funktion kein allzu beliebtes Whatsapp-Feature zu sein scheint. In dem Status werden unregelmäßig gerne mal “lustige” Grußkarten von Verwandten, Fotos von Blumen aus dem eigenen Garten oder der ein oder andere Schnappschuss vom letzten Spaziergang für sämtliche Whatsapp-Kontakte ungefragt zugänglich gemacht. Nach 24 Stunden wird das Status-Update wieder gelöscht, was sehr stark an die Instagram-Stories erinnert. An deren Erfolg kann der Whatsapp-Status wahrscheinlich bei Weitem nicht anknüpfen, was zuletzt wohl daran liegt, dass neue Status-Aktualisierungen der Kontakte nicht gerade offensichtlich kenntlich gemacht werden.
Warum Whatsapp sich für diesen Schritt entschieden hat, ist klar: Um zu verhindern, dass noch mehr Nutzer sich Chat-Alternativen suchen. Ob dieses neue Sprachrohr für WhatsApp wirklich hilfreich ist, um seine Nutzer zu behalten, ist jedoch fraglich. Dabei hätte Whatsapp von seiner Konkurrenz so gut lernen können. Um sicherzustellen, dass wirklich alle Nutzer diese Informationen lesen, hätte Whatsapp wie Telegram verfahren und seine User direkt in einem Chat-Fenster über Neuigkeiten informieren sollen.