Wenn Sie auf einer Website oder in einer App einen Account anlegen, können Sie, statt Anmeldenamen und Passwort langwierig einzutippen, auch einen Drittanbieter wie Facebook oder Google zur Anmeldung nutzen. Dieser gibt dann ihre Daten an die Website weiter und ihr Account wird automatisch erstellt. Das ist praktisch und geht schnell, hat aber auch einige Nachteile. Eine Alternative, die immer mehr Verbreitung findet, ist Apples Funktion “Mit Apple anmelden”. Wie diese funktioniert und was sie von anderen Social-Media-Logins abhebt erfahren Sie in diesem Ratgeber.
So nutzen Sie “Mit Apple anmelden”
Der Anmeldevorgang funktioniert ganz einfach. Sie klicken (oder tippen) einfach auf die Fläche für den Apple-Login. Ist ihre Apple-ID in dem Browser oder Gerät noch nicht hinterlegt, tippen Sie ihre E-Mail-Adresse und ihr Passwort ein. Beim erstmaligen Anmelden müssen Sie sich eventuell per Zwei-Faktor-Authentifizierung authorisieren. Anschließend wählen Sie noch aus, ob sie ihre echte Mail-Adresse oder eine zufällig generierte an den Anbieter weiterleiten möchten. Mehr dazu finden Sie hier . Und schon haben Sie ihren Account erstellt und können sich künftig immer über die “Mit Apple anmelden”-Funktion auf der Website anmelden.
Social-Media-Logins – ein zweischneidiges Schwert
Wissen Sie eigentlich, bei wie vielen Portalen, Onlineshops und Websites im Allgemeinen Sie einen Account haben? Wahrscheinlich nicht, denn darüber den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Auf der einen Seite stehen die Websites, die man tagtäglich nutzt, auf der anderen der Webauftritt des Cafés in Venedig, bei dem Sie nur mal einen Account angelegt haben um das kostenfreie WLAN nutzen zu dürfen. Laut einer Studie von Dashlane hat der durchschnittliche Internetnutzer in den USA 130 Accounts. Und das bereits 2015, für 2020 prognostiziert die Studie über 200 Accounts. Bei so vielen Websites und Logins ist nicht nur das ständige Eintippen der Anmeldedaten lästig, sondern auch die Verwaltung aller Logins. Sicherheitsexperten raten seit jeher, für jede Website ein eigenes Passwort zu verwenden. Realistischerweise machen das nur die Wenigsten (Eine gute Methode zur Verwaltung von Passwörtern unter macOS und iOS ist der Schlüsselbund .)
Mit Social-Media-Logins lässt sich der komplette Prozess der Registrierung auf wenige Klicks reduzieren. Viele Websites und Apps bieten dieses Feature an. Statt all Ihre Daten von Hand einzugeben, wählen Sie einfach das Social-Media-Portal ihrer Wahl unter den angebotenen an und dieses übernimmt den Registrierungsprozess für Sie. Im besten Fall meldet Ihnen die Plattform noch, welche Daten von der Website angefordert wurden (zum Beispiel: Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer). Das ist bequem, hat aber auch eine Kehrseite. Denn auch die Social-Media-Plattform sammelt bei diesem Prozess Daten. Wenn Sie sich zum Beispiel mit Facebook bei einem Online-Händler anmelden, speichert Facebook diese Daten und nutzt sie, um ihnen zum Beispiel personalisierte Werbung anzuzeigen. Außerdem kann Facebook die Daten entsprechend ihrer Nutzungsbedingungen an Dritte weitergeben.

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Mit Apple anmelden – Die Vorteile
An dieser Stelle kommt Apples Anmelde-Funktion ins Spiel. Diese ist in Deutschland leider noch nicht so verbreitet, das wird sich in Zukunft aber sicher ändern. Für den Nutzer bietet sie einige Vorteile gegenüber klassischen Social-Media-Logins:
Kontrolle über ihre Daten
Nutzen Sie Apples Login-Plugin, werden an den Webseiten-Betreiber lediglich ihr Name und ihre E-Mail-Adresse weitergegeben. Im Gegensatz zu Facebook und Co. können keine anderen Daten abgefragt werden. Außerdem werden ihre Daten von Apple, die traditionell der Privatspähre ihrer Nutzer einen hohen Stellenwert beimessen, auch nicht an Dritte weitergegeben.

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Ihre E-Mail-Adresse geheim halten
Das interessanteste Feature von Apples Login ist die Möglichkeit, ihre E-Mail-Adresse vor dem Webseiten-Betreiber geheim zu halten. Bei der Registrierung können Sie angeben, ob Sie ihre echte E-Mail-Adresse weitergeben oder verbergen möchten. In diesem Fall wird an den Betreiber eine zufällig generierte, einzigartige E-Mail-Adresse weitergegeben. E-Mails an diese Adresse werden von Apple dann an ihre echte E-Mail-Adresse weitergeleitet. Der Vorteil: Sie halten ihre echte Adresse vor dem Betreiber geheim und erhalten trotzdem alle E-Mails in ihr Postfach. Wünschen Sie keine Kommunikation mehr, können Sie die Weiterleitung einfach deaktivieren.

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Mehr Sicherheit dank Zwei-Faktor-Authentifizierung
Schließlich können Sie die Sicherheit ihres Accounts mithilfe der Zwei-Faktor-Authentifizierung (kurz: 2FA) von Apple erhöhen. Melden Sie sich auf einer Website zum ersten Mal mit ihrer Apple ID an, schickt Ihnen Apple einen Authentifizierungscode auf ihre Apple-Geräte, als zusätzlichen Sicherheitsfaktor neben ihrem Passwort. Sie können anschließend dem Browser für 30 Tage vertrauen, um in nächster Zeit keinen Code mehr eingeben zu müssen. Oder auch nicht, wenn Sie Wert darauf legen, bei jedem Login die 2FA zu nutzen.