Der Streit zwischen Apple und der Spiele-Schmiede Epic Games geht in die nächste Runde, und zwar in der EU. Epic Games hat eigenen Angaben nach zufolge, Beschwerde wegen Wettbewerbsverstöße gegen den Konzern aus Cupertino eingereicht. Mit der Kartellbeschwerde in der Europäischen Union will das Unternehmen den Kampf für “fairere Praktiken auf digitalen Plattformen für Entwickler und Verbraucher” ausweiten.
Epic weitet seinen Kampf gegen Apple weiter aus
Epic Games klagt in der Beschwerde an, dass Apple durch eine Reihe ausgearbeiteter und kartellrechtswidriger Beschränkungen den Wettbewerb im Bereich des App-Vertriebs sowie der Zahlungsprozesse nicht nur schädige, sondern sie gar vollständig ausgeschaltet hat. So nutze Apple seine Machtstellung über das iOS-Ökosystem aus, um sich selbst zu begünstigen und gleichzeitig Wettbewerber zu blockieren. Der Fortnite-Entwickler wirft Apple hier einen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor – diese verstoße gegen das EU-Wettbewerbsrecht.
Mit der Beschwerde bei der EU weitet die Spiel-Schmiede seinen Kampf gegen Apple noch einmal weiter aus. So ergänzt die Klage bereits laufenden Gerichtsverfahren in den USA und Australien sowie der kürzlichen Beschwerdeeinreichung bei britischen Wettbewerbshütern.
Größer als Epic gegen Apple
Im eigenen Blogeintrag beschreibt das Unternehmen den Kampf als “viel größer als Epic gegen Apple”. Es gehe um den Kern der Frage, ob Verbraucher und Entwickler auf mobilen Plattformen direkt miteinander Geschäfte machen können oder gegen ihre Wünsche und Interessen gezwungen werden, Monopolkanäle zu nutzen.
“Was hier auf dem Spiel steht, ist die Zukunft der mobilen Plattformen”, sagte Epic Games Gründer und CEO Tim Sweeney zu dem Thema. “Verbraucher haben das Recht, Apps aus Quellen ihrer Wahl zu installieren, und Entwickler haben das Recht, in einem fairen Markt zu konkurrieren. Wir werden nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass Apple seine Plattform-Dominanz nutzt, um zu kontrollieren, was ein gleiches digitales Spielfeld sein sollte. Das ist schlecht für die Verbraucher, die aufgrund des fehlenden Wettbewerbs zwischen den Stores und der In-App-Zahlungsabwicklung überhöhte Preise zahlen. Und es ist schlecht für Entwickler, deren Lebensunterhalt oft von Apples völligem Ermessen abhängt, wen sie auf der iOS-Plattform zulassen und zu welchen Bedingungen.”
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