Wenn Sie einen M1-Mac gerade neue gekauft haben, denken Sie wahrscheinlich, dass er jahrelang halten wird, aber einige neue beunruhigende Berichte lassen befürchten, dass das nicht der Fall sein könnte. Mehr als nur ein paar Benutzer berichten, dass die SSDs in Apples M1-Macs möglicherweise vom System überbeansprucht werden, was dazu führen könnte, dass sie früher als gewöhnlich verschleißen.
Der Twitter-Nutzer @never_released hat einen Thread gestartet, der einen Bericht über einen M1-Mac mit sehr hohen Schreibzahlen für einen Computer zeigt, der erst zwei Monate alt ist. Das veranlasste andere M1-Besitzer dazu, den gleichen Bericht zu erstellen, und viele haben ebenfalls eine übermäßige Nutzung festgestellt, darunter auch der Macworld-Kolumnist Dan Moren .
M1 Mac SSD update…
— Longhorn (@never_released) February 13, 2021
Apple, this is NOT okay. Especially as the internal SSD isn’t replaceable. The machine is just a bit over 2 months old. pic.twitter.com/xqlSMjxwTa
This story about M1 Macs with excessive SSD read/write data does seem to be true. On the left, my 2017 iMac; on the right, my M1 Air from last fall. Somehow, in 3 months, it’s registered about 15-20% of what my iMac has in 3.5 years? Not sure what the implications are, but weird. pic.twitter.com/qNrnkzo62z
— Dan Moren (@dmoren) February 23, 2021
SSDs haben gegenüber traditionellen Festplatten den Vorteil, viel schneller und robuster zu sein, aber SSDs haben eine begrenzte Lebensdauer. Eine SSD verschleißt jedes Mal, wenn Sie darauf schreiben, und irgendwann wird das Laufwerk Probleme haben und muss wahrscheinlich ersetzt werden. Normalerweise dauert es einige Jahre, bis das notwendig wird, und macOS verteilt die Schreibvorgänge auf eine SSD, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Alle Zellen einer SSD werden so gleichmäßig genutzt und nicht nur wenige immer wieder. Basierend auf den Messwerten betroffener Nutzer könnten SSDs in M1-Macs aber viel früher als erwartet ausfallen.

Es ist möglich, dass es sich nur um einen Fehler im Berichtstool gibt, aber es ist auch denkbar, dass macOS etwas mit der SSD macht, um diese Spitzen zu verursachen. Wenn dies der Fall ist, ist es besorgniserregend, weil die SSD-Laufwerke in diesen neuen Macs nicht vom Benutzer gewartet werden können und der Austausch Hunderte von Euro kosten würde.
Wir haben Apple um einen Kommentar gebeten und werden diese Geschichte aktualisieren, wenn wir eine Antwort erhalten.

Probe aufs Exempel
Um den auf Twitter veröffentlichten Berichten nachzugehen, die auf einen hohen SSD-Verschleiß bei Macs mit M1-Prozessor hinweisen, haben wir uns unser Macbook Air mit Apple Chip (Basisversion) angeschaut und mit dem rund ein halbes Jahr älteren Macbook Air mit Intel-Prozessor (ebenfalls Basisversion) verglichen. Dazu haben wir das Programm DriveDx verwendet . Während beim Intel-Macbook 8,6 TB geschriebene Daten und 3,9 TB gelesene Daten von DriveDX angezeigt werden, sind es beim MacBook Air M1 2,9 TB gelesene und 1,3 TB geschriebene Daten. Es gibt also bei unserem Macbook Air M1 momentan keinen Hinweis auf eine ungewöhnlich hohe Schreib- und Leserate für die interne SSD. Interessant ist der angezeigte Wert für „Power Cycles“. Dieser ist beim Macbook Air M1 deutlich höher als beim Intel-Macbook Air. Das ist dem verbesserten Energiesparmodus des SSD-Controllers zuzuschreiben, der den Datenträger öfters in den Ruhemodus schickt als noch beim Intel-Modell. Dieser Wert hat aber nichts zu tun mit den Ladezyklen des Akkus. Thomas Armbrüster