Das für gewöhnlich gut informierte Magazin Bloomberg berichtet über eine mögliche Ankündigung auf der kommenden WWDC. Demnach will Apple auf der Keynote am 22. Juni einen Plattform-Umstieg für die Macs verkünden: weg von Intel-Prozessoren auf die ARM-Chips. Das Datum ist jedoch noch nicht final: Da sich die Situation wegen der Covid-19-Pandemie immer wieder ändert und der angedachte Umstieg erst für 2021 geplant ist, kann sich die Ankündigung noch verschieben.
Intern nennt Apple das Projekt Kalamata, so Bloomberg weiter. Kalamata ist eine Gemeinde auf der griechischen Halbinsel Peloponnes, wo der Unabhängigkeitskrieg gegen die Ottomanen begonnen hat.
In den letzten Jahren waren Apples Ingenieure immer unzufriedener, was die Leistung der eingebauten Prozessoren von Intel angeht: Die Steigerungen in der Geschwindigkeit waren nicht mehr besonders merkbar. Die Hardware-Abteilung unter der Leitung von Johny Srouji hat es 2018 geschafft, eine Variante des iPad-Pro-Chips für den Mac zu bauen. Die nachfolgenden Tests haben gezeigt, dass der selbst entwickelte Chip den Intel-Macs insbesondere bei den Apps mit Künstlicher Intelligenz und bei der Grafik-Performance überlegen ist. Die eigenen Apple-Prozessoren waren zudem stromsparender, Bloomberg spekuliert deswegen über leichtere und dünnere Macs, die damit möglich sind. Apple wird genauso wie bei den A-Chips die Technologie von ARM nutzen. Der Haupt-Prozessor wird bei manchen Aufgaben auf die Co-Prozessoren setzen, wie dies bereits bei iPhones und iPads der Fall ist. Die Mac-Chips wird TSMC im 5-nm-Verfahren fertigen.
Apple bleibt jedoch bei macOS, was bedeutet, dass die externen Entwickler etwas Vorlauf brauchen, um ihre Programme auf die neue Plattform anzupassen. Wie sich der Umzug gestalten wird und ob Apple eine Zwischenlösung wie Rosetta bieten wird, bleibt abzuwarten.
Noch eine Ankündigung kann auf der WWDC stattfinden: Apple könnte einen iMac im neuen Design enthüllen . Der Desktop-Rechner soll die Design-Sprache des iPad Pro übernehmen, Apple würde komplett auf SSDs als Speicher setzen. Bis zuletzt hat der Hersteller bei den iMacs noch Fusion Drive angeboten: eine virtuelle Festplatte bestehend aus HDD und SSD. Ein T2-Chip wie bei den aktuellen Macs ist fast schön überfällig, als Grafik-Einheit soll eine AMD-GPU eingebaut werden.