Apples eigene Kreditkarte, die Apple Card, ist zwar in Deutschland noch nicht verfügbar. Vor allem für regelmäßige Käufer von Apple-Geräten bietet die Apple Card Vorteile, denn Apple gewährt drei Prozent Cashback auf Einkäufe bei Apple.
Rückbuchung kann Account-Sperre zur Folge haben
Die Schattenseiten, die eigenen Geldaktivitäten über einen Service-Anbieter wie Apple abzuwickeln, musste der Amerikaner Dustin Curtis am eigenen Leib erfahren. Denn Apple, so berichten neben Curtis auch andere Apple-Card-Besitzer, kann bei einer fehlenden Deckung eines Einkaufs nicht nur die Kreditkarte, sondern auch die Apple-ID des Besitzers inklusive der damit verbundenen Dienste sperren.
Curtis schreibt über seine Erlebnisse in seinem Blog: Er habe sich bei Apple einen neuen Mac gekauft und dabei mit seiner Apple Card gezahlt. Kurz darauf habe sich die Nummer seiner hinterlegten Kreditkarte geändert. Als Apple nach einem gescheiterten Altgerät-Eintausch den zweiten Teil des Mac-Kaufpreises einziehen wollte, schlug die Abbuchung aufgrund der geänderten Kreditkartennummer fehl. Daraufhin sperrte Apple die Apple-ID, den App-Store-Account und einige iCloud-Dienste. In einer Mitteilung an Curtis ließ Apple wissen, dass man aufgrund der fehlgeschlagenen Zahlung den Zugriff des Geräts auf Dienste einschränken und die verknüpften Accounts sperren werde.
Schwieriger Freischaltungsprozess
Um die Sperre wieder aufzuheben, musste sich Curtis mit Apple, dem Partner-Geldinstitut Goldman Sache und schließlich wieder Apple in Verbindung setzen. Das ganze Prozedere dauerte mehrere Werktage, bis die Accounts schließlich wieder freigeschaltet wurden. Auch wenn Curtis in diesem Zeitraum auf die meisten seiner Daten in der iCloud zugreifen konnte, fürchtete er, dass der Zugang zu wichtigen Daten weiter eingeschränkt werden könnte.
Beim Betroffenen sorgt dieses Vorgehen von Apple für Unverständnis, schließlich geht es hierbei um zwei vollkommen unterschiedliche Service-Angebote, die eigentlich nicht miteinander verknüpft sein sollten.
Kritisch könnte eine Account-Sperrung vor allem für App-Entwickler sein, die im schlimmsten Fall den Zugang auf ihre Entwickler-Accounts verlieren, keine Updates mehr ausspielen können und sogar Umsatzeinbußen zu befürchten haben.
Einzelfall oder Nutzungsbedingung?
Ob es sich bei diesem Vorgang um einen Einzelfall oder um eine regelmäßige Maßnahme Apples handelt, können wir zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen. Einige Twitter-Nutzer zweifeln die Authentizität von Curtis’ Bericht an, die von ihm veröffentliche E-Mail von Apple (in welcher ihm die Sperrung seiner Accounts angekündigt wurde) wirkt aber authentisch. Es bleibt abzuwarten, ob noch weitere solcher Fälle publik werden.