Bei der iPhone-Notch herrscht in der Apple-Gemeinde große Uneinigkeit: Manche finden die Einkerbung am oberen Bildschirmrand hässlich und fordern ihre Verbannung vom Smartphone-Bildschirm, andere feiern sie als eindeutiges Erkennungsmerkmal eines iPhone. Und wieder andere haben sich entweder mittlerweile an ihr Aussehen gewöhnt oder aber es war ihnen von Anfang an egal.
Apple scheint sich aber tatsächlich ausführlicher mit der Thematik zu beschäftigen: Die Notch des iPhone, welches für diesen Herbst erwartet wird, soll angeblich verändert werden. Laut dem Apple-Leaker Jon Prosser wird sie zwar kleiner, jedoch anders als gedacht . Seit geraumer Zeit kursieren außerdem die Gerüchte, dass Apple mit der iPhone-13-Generation mindestens ein Modell auf den Markt bringen wird, das keine Notch mehr hat.
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Keine Notch: Wohin mit der Face-ID?
Sollte dies tatsächlich Apples Plänen entsprechen, stellt sich folgende Frage: Wohin mit der Face-ID? Dass Apple seit 2017 auf die Notch setzt, kommt nicht von ungefähr. Schließlich braucht die sichere Technologie zur Gesichtserkennung nun mal ihren Platz.
Face-ID im Check
Bei Face-ID handelt es sich um die biometrische Authentifizierung des iPhone. Laut Apple liegt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Fremdes ein iPhone via Face-ID entsperren kann bei 1:1.000.000. Damit ist Face-ID eine extrem sichere Methode, die Privatsphäre und persönliche Daten auf dem iPhone zu schützen. Die Face-ID projiziert mehr als 30.000 Infrarotpunkte auf ein Gesicht, um eine Tiefendarstellung und ein 2D-Infrarotbild zu erstellen. “Diese Bilder werden dann in einen mathematischen Wert umgewandelt, der auf einem besonders geschützten Bereich des iPhone gespeichert wird”, so Apple. “Jedes Mal, wenn du jetzt Face-ID benutzt, wird dein Gesicht in einen mathematischen Wert umgewandelt und dieser mit dem gespeicherten Referenzwert auf dem iPhone abgeglichen. Sind beide Werte identisch, entsperrt sich das iPhone. Und genauso wie man aus dem Referenzwert von Touch-ID niemals deinen Fingerabdruck rekonstruieren kann, ist es unmöglich, aus dem Face-ID-Referenzwert dein Gesicht zu rekonstruieren.” Laut Apple speichert Face-ID also nur einen mathematischen Wert, der aus den Merkmalen eines Gesichts errechnet wird. Es ist unmöglich, aus ihm ein Gesicht zu rekonstruieren.
Touch-ID unter dem Display, ein- und ausfahrbare Frontkameras mit Gesichtserkennung, sogar Gesichtserkennung unter dem Bildschirm: Dass es auch Alternativen gibt, hat die Konkurrenz bereits gezeigt – auch wenn diese Optionen nicht ganz so sicher sind wie Apples Face ID. Sogar Apple hat erst im letzten Jahr bewiesen, dass Face-ID nicht zwingend notwendig ist. So besitzt das aktuelle iPad Air lediglich eine in den Power-Button integrierte Touch-ID.

©Apple
iPhone ohne Notch: Konzept zeigt drei mögliche Designs
Dass Apple auf seine Face-ID verzichten wird und stattdessen auf eine unsichere Methode umsteigt, ist relativ unwahrscheinlich. Die Gesichtserkennung wird vermutlich nur dann ersetzt, wenn Apple eine mindestens genauso sichere und gleichzeitig praktische Alternative entwickelt hat – wie etwa eine Fingerabdruckerkennung unter dem Bildschirm. Doch muss ein iPhone mit Face-ID überhaupt zwangsläufig eine Notch haben?
Ein US-amerikanischer iOS-Entwickler veröffentlichte auf seinem Twitter-Account nun drei verschiedene Design-Möglichkeiten. Diese zeigen ein iPhone, welches weiterhin mit einer Face-ID ausgestattet ist, jedoch keine Notch hat.
@OliverJHaslam Sorry for the delay, I finally got around to those mocks. All of these remove the ambient light sensor and sub w/ induction speaker.
— Cameron.swift (@CameronD_swift) March 4, 2021
1st- Based on current notch layout
2nd – Based on 11/12 camera module (my fav)
3rd – #2 with under display concept like ZTE Axon 20 pic.twitter.com/KPLJNwP3wv
Diesem Konzept zufolge würde Apple auf das “Punch-Hole-Design” setzen, wobei “Hole” in diesem Fall im Plural stehen müsste. Frontkamera inklusive Face-ID-Sensoren sind nicht länger in der Notch “versteckt”, sondern würden durch drei kleine schwarze Punkte im Display hervorstechen. Diese können unterschiedlich angeordnet sein: Entweder horizontal (wie es derzeit schon in der Notch der Fall ist) oder als Dreieck. Eine dritte Variante zeigt eine Face-ID unter dem Display.
Ob dieses Design besser ist als das aktuelle inklusive Notch, ist wohl Geschmackssache. Wir würden eher bei der Notch bleiben wollen, als drei “Löcher” im Display zu haben.