Soweit wir uns erinnern können, gab es das bei Apple noch nie: Wer sich einen iMac Pro bestellen möchte, wird mit der Meldung empfangen: Solange der Vorrat reicht. Apple hat also die Produktion des iMac Pro eingestellt und verkauft nur noch die iMacs, die noch im Lager stehen. Und dabei handelt es sich ausschließlich um die Konfiguration mit 3,0 GHz 10Core Intel Xeon Prozessor, 32 GB Arbeitsspeicher und einer SSD mit 1 TB. Als Grafikkarte ist eine Radeon Pro Vega 56 mit 8 GB HBM2 Speicher eingebaut. Der Preis ist leider aber kein Schlussverkaufsschnäppchen und liegt bei 5.499 Euro.
Als Zwischenlösung war der iMac Pro Ende 2017 gedacht, bis es wieder einen modularen Mac Pro geben würde, der dann zwei Jahre später fertig war. Schon seit dem iMac vom Sommer 2020 schien der iMac Pro angezählt, als eine Zwischenstufe, die man kaum noch gebrauchen könnte – und nun passiert das Unvermeidliche, Apple nimmt den iMac Pro aus dem Handel. Auch einige Konfigurationen des iMac 21,5 Zoll sind nicht mehr verfügbar, die Zeichen verdichten sich also, dass neue Apple-Silicon-iMacs nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen werden. Ein neuer iMac Pro dürfte aber nicht mehr dabei sein, die Geschwindigkeit der M1-Chips wird kaum noch Wünsche offen lassen.
Unsere Meinung: Das Ende des iMac Pro kommt alles andere als überraschend. Bereits in unserem Kaufratgeber Mac vermuteten wir, dass es sich bei der Profikonfiguration des All-in-One um ein Auslaufmodell handeln könnte. Denn schon der Intel-iMac 27 Zoll aus dem letzten August war in Sachen Leistungsfähigkeit ein gutes Stück dem iMac Pro von Ende 2017 näher gekommen . Und wer ab 5.500 Euro für einen iMac Pro ausgeben kann, für den ist der Schritt zum Mac Pro dann auch nicht mehr so groß.
Vor allem aber dürfte der iMac Pro alt aussehen, wenn Apple seine eigenen SoCs in den iMac bauen wird. Die Performance der ersten M1-Macs – Macbook Air, Macbook Pro und Mac Mini – stellt die der Vorgänger mit Intel-Chips deutlich in den Schatten, auch wenn Intel etwas anderes behauptet. Für den iMac und später den Mac Pro, den es zuerst offenbar in einer Mini-Variante geben wird, sind weitere deutliche Leistungssprünge zu erwarten. Wie Apple das Innere der neuen Maschinen gestalten wird, ist noch Gegenstand von Spekulationen, einfach nur ein M1 wird es aber nicht sein. Dieser ermöglicht nur zwei Thunderbolt-Anschlüsse, was für Low-End-Macbooks völlig ausreicht und ebenso für den Mac Mini, aber gewiss nicht für einen Desktop für Anspruchsvolle. Zwei M1-Chips oder ein M1X benanntes SoC, das auch weit mehr als die bisher maximal angebotenen 16 GB gemeinsamen Speicher bringt – in diese Richtung sollte es gehen.
Der iMac Pro hat seine Schuldigkeit getan, der iMac Pro kann gehen.