Macwelt wünscht einen guten Morgen! Während die westlichen Nachbarn heute ihren Nationalfeiertag in Erinnerung an eine Revolution begehen, blicken wir auf eine ganz andere Revolution zurück, die heute vor 27 Jahren zu ihren Namen kam. Schon seit dem Jahr 1982 arbeiteten in Erlangen Forscher des Fraunhoferinstituts für integrierte Schaltungen (IIS) an einem Verfahren zur Kompression von Audio-Dateien. Das daraus resultierende Format ISO MPEG Audio Layer 3 bekam am 14. Juli 1995 offiziell die Dateiendung .mp3 verpasst – der Rest ist Geschichte, für die Musikindustrie eine eher unheimliche.
Denn es war genau zu der Zeit, als die CD endgültig die Vinylscheibe als das Standardformat für Musik abgelöst und Musikfreunde ihre Musikbibliothek zum zweiten Mal gekauft hatten. Ein dritter Kauf – nun für den Computer optimiert – würde aber nicht nötig sein, denn tausende Songs passen auf eine handelsübliche Festplatte und übertragen sind sie sogar über ISDN-Leitungen in endlicher Zeit. Lange gab es nicht einmal einen legalen Weg, MP3s zu kaufen, Urheberrechte waren den early adoptern zudem nicht wichtig.
Dafür wurde Musik aber schnell beliebig: Auf die gemäß Moore’schem Gesetz immer größere werdenden Festplatten konnte man immer mehr Musik packen, die man dann nie anhörte. Insofern ist der heutige Ansatz der Streamingdienste wie Apple Music ein anderer: Ja, man hat Zugriff auf Millionen Songs, aber schlaue Algorithmen und engagierte Musikexperten machen passende Vorschläge zum eigenen, ihnen bekannten Geschmack.
Die Revolution holt MP3 gewissermaßen wieder ein, wenn Musik wieder einen Wert bekommt. Zudem sind außer in ländlichen Gegenden Deutschlands die Netze schon so gut, dass Musik auch unkomprimiert über die Leitungen gehen kann, beziehungsweise in hochauflösenden Formaten, bei denen man kaum einen Unterschied hört. Zumindest nicht zur CD, denn diese bildet auch nur einen Teil der Wahrheit ab.
Lesetipps für den Donnerstag:
Alles neu: Allmählich kommen die ersten Macbooks Air M2 bei den Kunden an, auch sollten bald die ersten Testberichte erscheinen. Das britische Magazin GQ hat zwar kein Macbook in die Hände bekommen, durfte aber sich mit Apples VP für Industrial Design Evans Hankey und Kate Bergeron, VP Hardware Engineering über die Entwicklung des neuen Modells unterhalten. Wobei “Neuerfindung” beinahe das bessere Wort wäre, denn das Macbook Air M2 bricht mit der seit 2008 bekannten Keilform, die es seinerzeit zum “dünnsten Notebook der Welt” machte, zumindest vorn am Gehäuse. Der Grundgedanke des Air ist geblieben, mit 1,24 kg ist es das leichteste und dünnste Notebook in Apples Portfolio, muss aber dank des M2-Chips nicht mehr so viele Kompromisse in Sachen Leistungsfähigkeit eingehen wie das Original, das nur vier Stunden lang mit einer Akkuladung durchhielt. Interessanter Aspekt. Hankey und Bergeron verraten, was man sich beinahe schon denken konnte: Das Macbook Air M2 hat man bei Apple zeitgleich mit den Macbooks Pro 14” und 16” entwickelt, das sei erstmals so der Fall gewesen. Warum man dennoch fast neun Monate länger auf das neue Macbook Air warten musste? Der Grund ist recht einfach: Das Air ist der meistverkaufte Mac, Apple wollte keine Umsatzeinbrüche riskieren.
Neue Bilder braucht das Land: Am Sonntag ist wieder der Welt-Emoji-Tag. Der bezieht sich sogar auf ein Datum in der Apple-Geschichte, den 17. Juli 2002, an dem mit Mac-OS X 10.2 Jaguar auch der Kalander mit seinem vielsagenden Icon auf den Mac kam. Seither nimmt aber das Unicode-Konsortium den Tag zum Anlass, um neue Emojis zu präsentieren. Version 15 der Emojis bringt laut Emojipedia etwa eine schüttelndes Gesicht, eine nach rechts oder links schiebende Hand und Herzen in neuen Farben. Hinzu kommen auch neue konkrete Symbole von Tieren, Pflanzen und Gegenständen wie ein Esel, ein Elch, Maracas und eine Ingwerwurzel. Final freigegeben werden die neuen Emojis erst im September, Apple integriert diese meist in Punt-Updates in der Mitte zwischen zwei Versionen seiner Betriebssysteme für iPhone, iPad und Mac.
Alles kann, nichts muss: Na, auch noch nicht die iOS 16 Public Beta auf das iPhone gespielt? Dann lassen Sie es besser auch sein, so viel bringt Ihnen Ihr persönlicher Beta-Test auch nicht. Zumal die Zeit bis Herbst überschaubar ist, iOS 16 dürfte gegen Ende September in finaler Fassung vorliegen. Unser Macworld-Kollege Michael Simon hat aber noch weitere Gründe gefunden, um die Beta Beta sein zu lassen und auf das Endergebnis zu warten. Auf älteren iPhones laufen etwa nicht mehr alle neuen Funktionen – aber vielleicht sparen Sie ja schon auf ein neues iPhone 14 Pro, auf dem die wichtigste Neuerung, der konfigurierbare Lockscreen, auf ein Always-On-Display trifft? Wenn Sie aber schon ein neueres haben und das Ihr einziges ist – Vorsicht, Beta-Software kann instabil sein und Ihr Telefon zumindest temporär ruinieren. Wenn Sie generell keine Softwarefehler mögen, ist ein Beta-Test ohnehin nicht das Richtige für Sie.
Nur heiße Luft: Jony Ive und Apple gehen getrennte Wege – und das nicht erst seit gestern. Der Chief Design Officer (CDO) hatte Apple bereits im Jahr 2019 verlassen, der Kooperationsvertrag seines alten Arbeitgebers mit Ives Neugründung LoveFrom sei nichts weiter als ein PR-Stunt gewesen, meint 9to5Macs Ben Lovejoy. Seinerzeit hätte diese Story nur zur Beruhigung der Aktionäre beigetragen, die sich bei einer harten Trennung womöglich vor Konsequenzen gefürchtet hätten. Aber Ive war ohnehin schon gelangweilt in Cupertino und wollte auf die Insel zurück, meint Lovejoy. Einzig die Gestaltung des Apple Park und die Erneuerung der Apple Stores hätte ihn nach 2015, als er CDO wurde, noch bei Laune gehalten.
Günstig: Der Prime Day ist vorbei, dafür startet Apple jetzt seine Rabattaktion “Back to School” für alle Schülerinnen und Schüler (deren Eltern für sie einkaufen können), Studierende und das Personal von Bildungseinrichtungen. Neben den üblichen Bildungsrabatten – ein Macbook Air M2 kostet beispielsweise ab 1.384 Euro statt 1.499 Euro – bekommen Berechtigte beim Kauf eines Mac eine Gutscheinkarte in Höhe von 150 Euro. Beim Kauf eines iPad fällt der Gutschein niedriger aus, dafür gibt es aber auch generell 20 Prozent Nachlass für die Garantieverlängerung Apple Care Plus und auch Rabatte beim Zubehör wie dem Apple Pencil.
Erst der Anfang: Apple scheint es laut eines Berichts von Puck News ernst zu nehmen mit einem Angebot an die US-Footballliga NFL mit dem Erwerb von Streamingrechten. Bis zu drei Milliarden US-Dollar pro Jahr soll die Liga verlangen, was sicher nur wenige Firmen sich leisten können. Apple liege im Rennen vor anderen Bietern wie Disney, Amazon und dem bisherigen Rechteverwerter DirecTV und bekomme wahrscheinlich den Zuschlag. Aber damit nicht genug, Apple wolle auch Streamingrechte für die Spiele der UEFA-Championsleague – hier bietet man auch gegen Amazon. Für Sportfreunde in Deutschland wird sich aber wenig ändern, auch die Freitagsspiele der Baseballliga MLB zeigt Apple nur in den USA. Für Bayern gegen Barca auf Apple TV+ wird man ein VPN benötigen.
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