Macwelt wünscht einen guten Morgen! Und so ist es wieder unversehens Freitag geworden, der für die Redaktion der Macwelt und PC-Welt ein kurzer ist. Denn gegen 15 Uhr werden in unserem Büro in München wichtige Wartungsarbeiten beginnen, unser Stockwerk wird so lange ohne Internet sein und auch von außen kommen wir nicht auf unser Redaktionssystem. Aber bis 15 Uhr ist noch viel Zeit für die aktuelle Berichterstattung – und für danach haben wir wieder ein paar Sachen vorbereitet, für etwas Lesevergnügen zum Wochenausklang.
War wieder eine interessante Woche gewesen, mit dem Beginn des Public-Beta-Tests am Montag und dem Verkaufsstart des Macbook Air M2, das man letzte Woche vorbestellen konnte – heute können schon viele Käufer ihre Maschine in Betrieb nehmen. Was sonst noch geschah: Die NASA veröffentlichte die ersten Bilder des Weltraumteleskops James Webb. So beeindruckend diese sind, an sich handelt es sich nur um PR, wie angeblich auch im Fall der Kooperation von Jony Ive und Apple in den letzten drei Jahren. Diese Woche erfolgte die endgültige Trennung.
Denn Webb’s eigentliche Aufgabe ist Infrarotspektroskopie, die superscharfen Bilder aus dem sichtbaren Spektrum kommen gewissermaßen als i-Tüpfelchen dazu. Astronomie ist eben weit mehr als Sterne gucken mit immer besseren Fernrohren, durch die man Blicke weit in die Vergangenheit wirft.
Bis zu einer Zeit nur 500 Millionen Jahre nach dem Urknall soll das Teleskop James Webb – nach einem ehemaligen NASA-Direktor benannt – per Infrarot schauen können, in anderen Frequenzbereichen des elektromagnetischen Spektrums reicht der “Blick” noch viel weiter zurück. Weiter als der der Radioastronomen Arno Penzias und Robert Wilson geht es gar nicht: Etwa 380.000 Jahre nach dem Urknalls konnten Materie und Licht erst unabhängig voneinander existieren, seither hat sich der Raum soweit ausgedehnt, dass dieses erste Licht als 3K-Hintergrundstrahlung eben nicht sichtbar ist, sondern gewissermaßen hörbar, wenn man eine Radioantenne verwendet und die richtige Frequenz von ungefähr 150 GHz einstellt. Erwarten Sie aber keinen Rock’n’Roll, der Sound des Universums ist recht eintönig.
Und erwarten Sie keine Botschaften von kleinen grünen Männchen. Auch wenn es angesichts der von Webb abgelichteten Tiefe des Raums recht unwahrscheinlich ist, dass die Menschheit alleine im Weltall lebt, gibt es keine validen Hinweise auf intelligentes Leben da draußen. Sollten wir uns lieber mal auf die Suche nach Intelligenz hier drinnen machen. Wie eine Botschaft von “kleinen grünen Männchen” sah das aus, was die Physikerin Jocelyn Bell (seit heute 79 Jahre alt) zusammen mit ihrem Doktorvater Antony Hewish im November 1967 mit einem Radioteleskop entdeckten. Doch die wiederkehrenden Signale waren viel zu regelmäßig, als dass sie wirklich eine Radiosendung aus dem All hätten sein können. Bell und Hewish hatten aber nicht weniger als einen ersten Pulsar entdeckt, eine Eigenschaft von Neutronensternen. Das sind schwere Sonnen, die am Ende ihres Lebens zu einem Klumpen aus Neutronen kollabierten und irrsinnig schnell um ihre eigene Achse rotieren, dabei elektromagnetische Strahlung aussenden, die in regelmäßigen Pulsen hier auf unseren Radioteleskopen ankommt. Für die Entdeckung des Pulsars bekam aber nur Antony Hewish den Nobelpreis für Physik. Nach Jocelyn Bell ist lediglich ein Asteroid benannt, auf dem keine kleinen grünen Männchen leben.
Und James Webb? Ihm gebührt die Ehre, die NASA nach dem Unfall von Apollo 1 durch eine ihrer größten Krisen gebracht zu haben, hätte er sich nicht um ehrliche und transparente Analyse bemüht, wäre das Mondprogramm der NASA ins Hintertreffen geraten. Dann wären die Sowjets doch als Erste auf dem Mond gelandet, so wie in “For All Mankind”. Ach, da war ja was, es ist Freitag und es gibt eine neue Folge der dritten Staffel auf Apple TV+.
Lesetipps für den Freitag
Dauert noch: Um den Zoom des iPhones bedeutend zu erhöhen, wird Apple mit einem Trick arbeiten müssen und eine Periskopkamera verbauen. Für die Generation von 2022 wird das aber noch nichts, der Analyst Ming-Chi Kuo erklärt nun, dass Apple erst im nächsten Jahr damit anfangen werde. Das iPhone 15 Pro Max werde 2023 das erste iPhone mit Periskopkamera sein, im Jahr darauf werden das iPhone 16 Pro und das iPhone 16 pro Max über diese Feature verfügen. Dies könne man aus den Aktivitäten der wichtigsten Zulieferer schließen. Der optische Zoom werde fünf- bis sechsfach sein, die Blende f/2.8 und die Auflösung 12 MP betragen.
Multiple Persönlichkeit : Facebook will die Möglichkeit einführen, unter einem Account bis zu fünf verschiedene Profile zu pflegen. Diese sollen sich an unterschiedliche Zielgruppen richten, etwa an persönliche Freunde, an Arbeitskollegen oder an die Familie. Das Einrichten der Profile und der Wechsel zwischen ihnen soll so einfach wie möglich sein, verspricht Facebook. Die zusätzlichen Profile müssen nicht unter Klarnamen geführt sein, sollen aber unique sein und keine Kolonnen von Zahlen oder Sonderzeichen verwenden. Missbräuchliche Nutzung von Profilen würde dem Hauptaccount angelastet.
Verlängert: In diesem Herbst zieht Apple bei macOS Ventura einen deutlichen Schlussstrich, viele Macs, die gar nicht so alt erscheinen wie etwa der bis 2019 verkaufte Mac Pro im Mülltonnendesign, können das neue Betriebssystem nicht mehr installieren. Aber auch ältere Windows-Notebooks sind irgendwann von Updates ausgeschlossen. Das Problem auslaufender Unterstützung älterer Hardware will Google nun mit ChromeOS Flex angehen. Das leichtgewichtige Betriebssystem lässt sich von USB-Stick oder aus dem Netz auch auf Macs installieren, auf eine eigene Partition oder komplett als Ersatz für macOS. So kommen etwa auch iMacs aus den Jahren 2010 und 2011 in den Genuss eines Updates, sie werden noch bis 2024 unterstützt. Das Macbook Air von 2015, das auch kein Ventura bekommt, will ChromeOS Flex noch bis 2027 mit Updates versorgen. Ältere Hardware bekommt so eine deutliche Lebensverlängerung.
Weg damit: Manche Spam-Mail erkennt man bereits am Betreff. Also ab in den Spam-Ordner (damit Mail lernen kann, dass dieses Schreiben unerwünscht ist) oder gleich Löschen. Dummerweise nutzt es den Absendern, wenn Sie die Mail anklicken oder antippen, um sie weiterzuverarbeiten, denn in diesem Moment erfahren Spammer, dass Ihre E-Mail-Adresse auch wirklich existiert. Es gibt aber auf iPhone, iPad und Mac einen Weg, Spam auszusortieren, ohne sie zu öffnen. Martyn Casserly erklärt auf Macworld, wie das genau geht.
Lösung : Apples Airtags sind recht praktisch, haben aber nur eine Unzulänglichkeit: Es gibt sie bisher nur in einer runden Form, größer und dicker als eine Zwei-Euro-Münze. Andere Hersteller von Trackern haben zumindest eine optionale Kartenform für die Brieftasche. Aber dieses Problem kann gelöst werden: Nomad hat eine Hülle oder eher eine Art von Adapter entwickelt, in die man den Airtag steckt und die Kombination so in das Kartenfach der Brieftasche bekommt. Macworld hat sich die Lösung genauer angesehen.
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