Es ist erstaunlich, mit welch alten Arbeitsrechnern man in manchen Firmen und Schulen arbeitet. Oft werden diese erst ausgemustert, wenn aktuelle Windows- oder macOS-Systeme nicht mehr darauf laufen. Aber auch viele Privatanwender besitzen noch alte Macbooks oder iMacs, für die Apple kein aktuelles System bereitstellt. Ein veraltetes System hat allerdings Sicherheitslücken und alte Browser oft Kompatibilitätsprobleme.
Mit Chrome OS Flex bietet Google nun ein aktuelles Betriebssystem, das sich besonders gut für alte Rechner eignen soll. Schon vor knapp einem Jahr hatte Google das System vorgestellt, das ursprünglich von der Firma Neverware als Cloudready entwickelt wurde. Nach einigen Monaten Beta-Test hat Google eine “Early Access” Version präsentiert , die für breitere Verwendung freigegeben ist. Das System ist kostenlos und kann sowohl installiert als auch von einem USB-Stick aus benutzt werden.
So erstellen Sie einen bootfähigen USB-Stick
Für die Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks benötigen Sie die Mac-, Windows- oder Linux-Version des Browsers Chrome. Über den Chrome Web Store müssen Sie dazu die Erweiterung „Programm zur Chromebook-Wiederherstellung“ installieren. Diese Browsererweiterung kann einen USB-Stick oder eine Speicherkarte auf ihrem Mac erkennen und ein Boot-Medium daraus erstellen – das Medium wird dabei übrigens komplett gelöscht, der Vorgang dauert knapp zwanzig Minuten.
Bei einem unterstützten Mac können Sie von diesem Stick booten und sofort Chrome OS Flex nutzen. Die Installation ist einfach, allerdings ist die Auswahl etwas erklärungsbedürftig: In einem Auswahlmenü werden zahlreiche Hersteller von Chromebooks aufgelistet, hier müssen Sie einfach „Chrome OS Flex“ wählen.
Tipp: Bei einem Mac können Sie das Boot-Medium auswählen, wenn Sie beim Booten die Options-Taste gedrückt halten.
Auf Wunsch wird das Gerät komplett gelöscht (also Achtung!) und Chrome OS Flex als alleiniges System installiert. Alternativ können Sie das System weiter vom USB-Stick aus nutzen.
Unterstützte Modelle
Besonders interessant: Dazu gehören auch alte Macs ab 2007, für die Apple kein aktuelles System bereitstellt. Nur ausgewählte Modelle gelten allerdings als „ zertifiziert “ und werden von Flex offiziell unterstützt. Die Auswahl ist recht knapp, es werden aber weitere Modelle inoffiziell unterstützt.
- iMac 11,2 (21.5″ Core i3 oder Core i5 Sommer 2010)
- iMac 12,1 (21.5″ Core i3, Core i5 oder Core i7 Sommer 2011)
- Mac Mini 7,1 (Core i5 oder Core i7 Herbst 2014)
- Macbook 7.1 (13″ Sommer 2010)
- Macbook 6,1 (Unibody 13″ Core 2 Duo Herbst 2009)
- Macbook Air 5,1 (11″ Core i5 oder Core i7 Sommer 2012)
- Macbook Air 6,1 (13″ Core i5 oder Core i7 Sommer 2013 – Frühling 2014)
- Macbook Pro 9,2 (13″ Core i5 oder Core i7 Sommer 2012)
- Macbook Pro 11,2 (15, Retina 2014)
Hinweis: Auf einem Macbook Pro von 2011 und Macbook Pro von 2007 konnten wir Flex nicht zum Laufen bringen, bei einem Mac Mini von 2012 bootete das System problemlos von einem USB-Stick – nicht jedoch von einer SD-Speicherkarte.
Unterschiede zu Chrome OS
Das System macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck: Es ist ein schlankes auf Cloud- und Browser optimiertes Linux mit einer aktuellen Version von Google Chrome als Browser. Zu den “echten” Chromebooks gibt es allerdings einige Unterschiede. So werden etwa Android-Apps und der Playstore nicht unterstützt, und auch einige fortgeschrittene Funktionen für Sicherheit und Fernverwaltung fehlen. Nutzt man vor allem browserbasierte Webanwendungen ist das neue Chrome OS sicher eine interessante Lösung. Antivirensoftware ist laut Google ebenfalls nicht notwendig.