Apple hat macOS Ventura und Sonoma gut gegen Angriffe und unfreiwillige Veränderungen geschützt. Schadsoftware kann sich aber mit Programmen und über Webseiten auf dem Mac außerhalb des Systems einnisten, wobei macOS auch gegen solche Angriffe über eingebaute Sicherheitsmechanismen verfügt.
Gehen aber Daten aufgrund eines Fehlers in der Datenverwaltung von macOS oder eines Defekts beim Datenträger verloren, sind Dokumente, Bilder und Filme in der Regel weg. Denn auch professionelle Verfahren zur Datenwiederherstellung sind nicht immer erfolgversprechend und zudem teuer. Darum sollte das erste Gebot der Ersten Hilfe immer ein aktuelles Backup sein.
Backup einrichten
Mit Time Machine ist auf jedem Mac eine einfach zu handhabende Backup-Lösung verfügbar. Gesichert werden alle Anwenderdaten sowie die selbst installierten Programme. Das System und die mit dem System mitgelieferten Programme sichert Time Machine nicht. Diese lassen sich im Notfall über die Wiederherstellung neu installieren.
Nachdem man ein Medium für das Backup angeschlossen hat, öffnet man unter macOS Ventura und Sonoma die Systemeinstellung „Allgemein“, klickt dort auf „Time Machine“, dann auf „Backup-Volume hinzufügen“ und im sich einblendenden Fenster auf „Volume konfigurieren“.
Auf einem Mac, auf dem Time Machine noch nie aktiviert wurde, öffnet sich beim Anschließen des Mediums eine Mitteilung, um nachzufragen, ob man das Medium für Time Machine verwenden möchte. Man klickt auf „Optionen“ und wählt „Konfigurieren“ aus.

Mit wenigen Mausklicks lässt sich ein externes Medium für das Backup mit Time Machine einrichten.
Thomas Armbrüster
Das erste Backup startet automatisch nach zwei Minuten, danach sichert Time Machine standardmäßig jede Stunde. Alternativ kann man ab macOS Ventura auch nur eine tägliche oder eine wöchentliche Sicherung machen lassen. Man muss Time Machine auch nicht deaktivieren, wenn man das Backup-Medium vom Mac trennt.
Time Machine wartet dann so lange, bis das Medium wieder verfügbar ist. Soll bei einem mobilen Mac Time Machine auch im Batteriebetrieb sichern, was unbedingt anzuraten ist, muss in der Systemeinstellung von Time Machine „Backup während Batteriebetrieb“ unter „Optionen“ aktiviert sein.
Alternativ oder ergänzend zu Time Machine kann man ein weiteres Backupprogramm wie Carbon Copy Cloner verwenden. Das Programm sichert ebenfalls automatisch und kopiert nach dem ersten Backup wie Time Machine nur noch die neuen und geänderten Daten. Auch hier wird das System standardmäßig nicht mitgesichert.
Updates installieren
Auch wenn das auf dem Mac installierte System gut gegen Angriffe geschützt ist, bedeutet das aber nicht, dass nicht das System selbst Sicherheitslücken aufweisen kann. Das ist zudem nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel.
Gefundene Lücken werden von Apple mit den regulären Systemupdates und in dringenden Fällen seit Neuestem mit den „schnellen Sicherheitsmaßnahmen“ (Rapid Security Response) geschlossen. Die schnellen Sicherheitsmaßnahmen werden später in das nächste reguläre Systemupdate integriert.

Die von Apple regelmäßig veröffentlichten Systemupdates beheben Fehler und schließen Sicherheitslücken.
Thomas Armbrüster
Darum sollte man unbedingt in der Systemeinstellung „Allgemein > Softwareupdate“ in der Zeile „Automatische Updates“ ganz rechts auf das i-Symbol klicken. Im sich öffnenden Fenster aktiviert man zumindest die Optionen „Nach Updates suchen“ sowie „Sicherheitsmaßnahmen und Systemdateien installieren“.
Die erste Option sorgt dafür, dass automatisch nach verfügbaren Systemupdates gesucht wird. Wenn welche verfügbar sind, werden sie unter „Softwareupdate“ angezeigt und man kann sie installieren. Zudem wird das Symbol der Systemeinstellungen im Dock mit einer Zahl in rotem Kreis markiert.
Die zweite Einstellung sorgt dafür, dass die schnellen Sicherheitsupdates sowie die Updates für die Sicherheitskonfigurationen installiert werden. Letztere sind dafür zuständig, dass Schadsoftware erkannt und gegebenenfalls entfernt wird, und dass als schädlich erkannte Programme sich nicht installiert lassen.
Die schnellen Sicherheitsupdates erfordern einen Neustart, die Sicherheitskonfigurationen werden im Hintergrund ohne Eingriff des Anwenders installiert. Anders als normale Systemupdates lassen sich die schnellen Sicherheitsmaßnahmen auch wieder deinstallieren.

Schnelle Sicherheitsmaßnahmen werden wie normale Systemupdates in den Systemeinstellungen angezeigt.
Thomas Armbrüster
Man kann Systemupdates außerdem automatisch laden und installieren lassen, wozu ein mobiler Mac aber an das Netzteil angeschlossen sein muss. Die Installation erfolgt nachts, wenn der Mac nicht verwendet wird. Auch wenn man die Updates selbst installiert, ist es ratsam, das Netzteil anzuschließen.

Wer sich nicht selbst kümmen möchte, lässt die Systemupdates automatisch laden und installieren.
Thomas Armbrüster
Sollte beim Systemupdate ein Fehler auftreten und das Update abbrechen, prüft man zuerst, ob die Internetverbindung ok ist. Falls ja, startet man den Mac im gesicherten Modus und versucht, das Update erneut zu installieren. Siehe dazu den Abschnitt „Im sicheren Modus starten“ weiter unten. Als letzte Möglichkeit bei einem verweigerten Systemupdate bleibt die Option, vom Wiederherstellungssystem zu starten (siehe „Vom Wiederherstellungssystem starten” weiter unten) und das macOS erneut zu installieren. Die Anwenderdaten werden dabei nicht gelöscht.
Schadsoftware vermeiden
Auch wenn macOS gut gegen Schadsoftware geschützt ist, kann man sich trotzdem Malware einhandeln, indem man beispielsweise ein Programm aus einer unsicheren Quelle installiert oder sich Schadsoftware über eine Webseite oder E-Mail auf den Mac lädt. Um den Mac gegen schädliche Programme zu schützen, beschränkt macOS die Installation von Programmen auf Entwickler, die von Apple zertifiziert sind und die ihre Anwendungen mithilfe dieses Zertifikats signiert haben.
So lässt sich sicherstellen, dass die Anwendung nach der Signierung nicht mehr verändert wurde. Alternativ kann man die Installation von Software auch auf Programme aus dem Mac App Store einschränken. Die Einstellungen hierfür nimmt man in der Systemeinstellung „Sicherheit & Datenschutz“ unter „Sicherheit“ vor.
Lesetipp: Antivirus für den Mac: 7 Programme im Vergleich 2023
Darüber hinaus verfügen macOS Ventura und Sonoma über einen Mechanismus, um bekannte Schadsoftware zu erkennen und gegebenenfalls zu entfernen. Der Erkennungsmechanismus nennt sich XProtect und beinhaltet eine Liste mit Signaturen bekannter Schadsoftware. Diese Liste wird regelmäßig im Hintergrund aktualisiert , sofern man die Installation der Sicherheitsmaßnahmen aktiviert hat, und soll verhindern, dass bekannte Schadsoftware installiert wird. Und der XProtect Remediator überwacht den Mac in regelmäßigen Abständen und entfernt eventuell gefundene Schadsoftware.

Zum Bestandteil des macOS gehört auch XProtect, da Schadsoftware erkennt und gegebenenfalls entfernt.
Thomas Armbrüster
Wem dieser Schutz nicht ausreicht, kann ein zusätzliches Virenschutzprogramm installieren. Einen Test von sieben Antiviren-Programmen finden Sie hier.
Datenträger prüfen
Kommt es zu Problemen beispielsweise beim Öffnen oder Sichern von Dateien oder beim Starten von Anwendungen, kann dies an einem Fehler in der Dateiverwaltung von macOS Ventura oder Sonoma liegen. Mit dem Festplattendienstprogramm steht ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem man die Datenstruktur auf Fehler prüfen kann. Der Mac wird dazu vorübergehend eingefroren.

Die interne SSD lässt sich auch im Normalbetrieb starten, der Mac wird dazu eingefroren.
Thomas Armbrüster
Nach dem Start des Festplattendienstprogramms wählt man im Menü „Darstellung“ den Eintrag „Alle Geräte einblenden“ aus. In der Seitenleiste des Programms findet man dann unter „Intern“ in einer Hierarchie die interne SSD, darunter die darauf eingerichteten Container (standardmäßig ist das einer) und nochmals darunter die dort verfügbaren Volumes, das sind standardmäßig zwei.
Ein Volume ist nur mit dem Namen gekennzeichnet, den man dem Datenträger gegeben hat, und ist inaktiv. Das ist das Volume mit dem System. Klickt man auf das Dreieck vor dem Namen, blendet sich der Schnappschuss ein, von dem das System gestartet ist. Das andere Volume ist ebenfalls mit dem Namen des Datenträgers gekennzeichnet, sowie mit dem Zusatz „Data“. Auf diesem sind alle Anwenderdaten sowie die vom Anwender installierten Programme abgelegt.

Um Volumes, Container und die SSD zu prüfen, blendet man alle Geräte ein.
Thomas Armbrüster
Man markiert in der Seitenleiste zuerst ein Volume und klickt in der Symbolleiste auf „Erste Hilfe“. Man bestätigt die Ausführung und wird nun darauf hingewiesen, dass der Mac während der Überprüfung nicht reagiert. Das bestätigt man per Klick auf „Fortfahren“. Daraufhin wird der Schreibtisch ausgeblendet und die Überprüfung startet.
Lässt man sich die Details einblenden, sieht man genauer, welche Dinge gerade geprüft werden. Mit einem Klick auf „Fertig“ beendet man die Prüfung. Der Mac ist dann wieder verfügbar. Danach prüft man da andere Volumes, anschließend den übergeordneten Container und zum Schluss die SSD. Das ist die Reihenfolge, die Apple empfiehlt.

Lässt man sich die Details einblenden, sieht man, was die Erste Hilfe gefunden und eventuell repariert hat.
Thomas Armbrüster
Vom Wiederherstellungssystem starten
Macs mit Apple-Chip und Intel-Macs mit T2-Chip verfügen über ein Wiederherstellungssystem, von dem sich der Mac im Notfall starten lässt, um unter anderem das Speichermedium zu reparieren, wenn dies beim normalen Start nicht erfolgreich war. In diesem Fall kann das Programm manchmal weitere Fehler beheben.
Sollte das Datenvolume mit einem Filevault-Passwort geschützt sein, muss man es für die Prüfung und Reparatur zuerst aktivieren und dazu das Passwort eintippen. Außerdem kann man das System neu installieren oder den Mac aus einem Time-Machine-Backup wiederherstellen. Das Wiederherstellungssystem ist auf einem versteckten Volume gespeichert und ist auf direktem Weg nicht zugänglich.

Startet man vom Wiederherstellungssystem, kann man unter anderem die interne SSD prüfen.
Thomas Armbrüster
Der Start vom Wiederherstellkungssystem unterscheidet sich zwischen den Macs mit Apple-Chip und Macs mit Intel-Prozessor und T2-Sicherheitschip. Einen Mac mit Apple-Chip schaltet man aus, drückt dann die Einschalttaste und hält sie so lange gedrückt, bis das Zahnradsymbol mit der Beschriftung „Optionen“ und das Symbol der SSD zu sehen sind.
Das Zahnradsymbol klickt man an, dann auf „Weiter“ und kann nach der Eingabe des Benutzerpassworts das Festplattendienstprogramm starten, um den Datenträger zu prüfen und zu reparieren, das macOS neu installieren oder den Mac auch aus einem Backup wiederherstellen.
Intel-Macs startet man neu, und hält dabei die Tasten Command (⌘)-R so lange gedrückt, bis auf dem Bildschirm der Fortschrittsbalken erscheint. Dann startet die macOS-Wiederherstellung. Hier wählt man per Klick den Benutzer aus, klickt auf „Weiter“, tippt das Passwort ein und kann dann ebenfalls das Festplattendienstprogramm aktivieren, macOS neu installieren oder den Mac aus einem Backup wiederherstellen.
Diese Intel-Macs haben einen T2-Sicherheitschip
Macbook Air ab 2018
Macbook Pro ab 2018
Mac Mini ab 2018
iMac 27“ ab 2020
iMac Pro
Mac Pro ab 2019
Im sicheren Modus starten
Manche Anwendungen installieren Objekte oder Erweiterungen, die beim Starten des Macs geladen werden. Diese können manchmal die Ursache sein, wenn es zu Problemen kommt, beispielsweise Programmabstürze. Man startet dann den Mac im gesicherten Modus um zu prüfen, ob das Problem weiterhin auftritt. Beim sicheren Start werden diese Objekte nicht geladen. Zudem wird das Dateisystem überprüft, so wie man es sonst mit dem Festplattendienstprogramm erledigt, und es werden einige Cachedateien des Systems entfernt.
Einen Mac mit Apple-Chip startet man vom Wiederherstellungssystem. Dann markiert man das Symbol der internen SSD, hält die Umschalttaste (⇧) gedrückt und klickt auf den sich einblendenden Text „Im sicheren Modus fortfahren“. Danach meldet man sich an, rechts oben in der Menüleiste blendet sich in Rot „Sicherer Systemstart“ ein. Bei einem Mac mit Fingerabdrucksensor muss man diesen noch durch nochmalige Passworteingabe aktivieren.
Tritt das zuvor aufgetretene Problem im sicheren Modus nicht mehr auf, startet man den Mac neu und überprüft kürzlich installierte Software. Eventuell gibt es auch ein Update für das Programm, das Probleme macht. Oder man deinstalliert die Software und prüft, ob das Problem beseitigt wurde.

Startet man den Mac im sicheren Modus, erscheint ein Hinweis rechts oben in der Menüleiste.
Thomas Armbrüster
Einen Intel-Mac startet man neu und hält dabei die Umschalttaste (⇧) gedrückt. Es öffnet sich das Anmeldefenster und man tippt sein Passwort ein. Nach der Anmeldung blendet sich rechts oben in der Menüleiste in Rot „Sicherer Systemstart“ ein. Zur Aktivierung des Fingerabdrucksensors muss das Passwort nochmals eingetippt werden. Ein Neustart ohne Tastenkombination aktiviert wieder den normalen Modus.
Apple Hardwaretest
Aktuelle Macs verfügen über einen Modus, um die Hardware zu testen. Dazu schließt man einen mobilen Mac an das Nezteil an und entfernt alle extern angeschlossenen Geräte. Einen Mac mit Apple-Chip schaltet man aus, drückt dann die Einschalttaste und hält sie so lange gedrückt, bis sich die Optionen und das Laufwerkssymbol einblenden.
Nun hält man die Tasten Command (⌘)-D so lange gedrückt, bis der Mac erneut neu startet. Zuerst wählt man die Sprache aus und hat dann die Wahl zwischen einem lokalen Test und einem Test, bei dem die Daten an Apple übertragen werden. Nach dem Test wird angezeigt, ob ein Fehler gefunden wurde oder nicht. Hat der Test keine Probleme gefunden, startet man den Mac neu.
Bei einem Fehler werden das betroffene Bauteil und der dazugehörige Referenzcode angezeigt. Man kann dann die Liste mit den Fehlercodes in Safari öffnen. Sofern die Hardware tatsächlich nicht funktionieren sollte, ist ein Gang zum Apple-Händler erforderlich.

Der Hardwaretest prüft die einzelnen Bauteile des Macs auf Funktionstüchtigkeit.
Thomas Armbrüster
Einen Intel-Mac startet man neu und hält die Taste D so lange gedrückt, bis das Apfelsymbol vom Bildschirm verschwindet. Der Mac startet anschließend neu und nimmt eine Internetverbindung auf. Zuerst muss man das WLAN auswählen und das dazugehörige Passwort eintippen.
Berücksichtigen muss man dabei, dass zu diesem Zeitpunkt die englische Tastaturbelegung aktiv ist, unter anderem bei der Eingabe von z und y. Anschließend wird die Prüfsoftware geladen und man kann den Test starten.