5. Mai: 200 Jahre später
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Noch vier Wochen und den Rest von dieser, dann ist schon wieder WWDC. Erneut nur virtuell, frühestens im nächsten Jahr kann wieder Publikum nach San Jose pilgern, wohin die WWDC in den vorpandemischen Jahren wieder zurückgezogen war, nach einem guten Dutzend Jahren in San Francisco.
Eine virtuelle WWDC hat ja Vorteile, es gibt kein auf 5000 Tickets beschränktes Kontingent. Als Apple noch ein Nischenhersteller war und die Entwicklungskonferenz außerhalb der Fachpublikationen niemanden interessierte, waren Tickets für das Event in San Jose gar nicht schwer zu bekommen. Vor rund 20 Jahren und an sich auch noch vor 15 konnte man konnte sich spontan entscheiden, ob man den Trip in das Silicon Valley wirklich antreten wollte. Nicht nur das Ticket war teuer, Hotel- und Flugkosten waren auch nicht ohne.
Die WWDC hatte in den Jahren vor dem iPhone noch im Mai stattgefunden, so war unser Korrespondent im Jahr 2002 in die Feierlichkeiten zum Cinco de Mayo geraten , einem Feiertag, den die mexikanische Bevölkerung im Süden der USA begeht. Die Erinnerung gilt nicht dem Todestag des selbst ernannten französischen Kaisers Napoleon Bonaparte im Jahr 1821, sondern der Niederlage eines von Napoleon III. entsandten Armeekorps bei Puebla im Jahr 1862. Die französische Intervention hatte vorgeblich das Ziel, vom seit 1821 unabhängigen Mexiko Schulden einzutreiben, in Wahrheit ging es den Franzosen aber um die Kontrolle über Mexiko.
Die Status als Weltmacht hatte Frankreich da an sich schon wieder verloren, was viel mit dem 5. Mai 1821 zu tun hat. Respektive mit dem Sterbeort des Napoleon Bonaparte, der trostlosen Atlatinkinsel St. Helena. Im Jahr 1815 war der Kaiser nach seiner endgültigen Niederlage bei Waterloo von den Briten und ihren Koalitionspartnern verbannt worden, das Militär übernahm die Kontrolle über die Insel, die zuvor im Besitz der East India Company der Briten gewesen war. Doch Napoleon wirkt auch noch heute fort, die Organisation der europäischen Nationalstaaten fußt auf den Ideen des Generals und nachmaligen Kaisers zur Neuordnung des Kontinents – und der des Wiener Kongresses, der eben nicht den Status quo ante herstellte.
Es ist aber nur Zufall, dass der 5. Mai der Europatag des Europarates ist. An jenem Tag im Jahre 1949, vier Jahre nach dem Kriegsende – an das die Niederlande und Dänemark per Feiertag schon heute erinnern – gründeten zunächst zehn Nationen den Europarat. Mittlerweile gehören dieser Institution 47 Länder an – also fast alle in Europa, sogar die Briten sind noch dabei. Der Europarat gründet zwar auf einer ähnlichen Idee wie die Europäische Union, ist mit dieser aber nicht identisch, was man ja schon an der Zahl der Mitglieder erkennt – zu denen auch Russland und die Türkei gehören. Sogar der Vatikan, Japan, Mexiko, Kanada und die USA haben Beobachterstatus im Ministerkomitee – und Belarus will seit 1993 beitreten.
Lesetipps für den Mittwoch
Die Zeit, die Zeit: Apples Backupsystem für den Mac Time Machine ist enorm praktisch, vor allem weil sich Apple an das Prinzip “KISS” gehalten hat: Keep it Safe and simple. Nach der ersten Einrichtung erstellt Time Machine jede Stunde ein inkrementelles Backup, was den Rechner kaum merklich belastet. Die einzige Einstellung betrifft die Wahl des Backupmediums. Will man aber ein anderes Zeitintervall für die Sicherungen, muss man sich in das Terminal begeben, was für die meisten Anwender kompliziert und nicht gerade sicher ist. Unsere Kollegen der Macworld haben das Tool TimeMachineEditor sich näher angesehen, das einige Unzulänglichkeiten von Time Machine behebt. So lässt sich Time Machie auf Wunsch etwa nur starten, wenn man inaktiv ist, das dann aber so bald als möglich und nicht im vorgegebenen Intervall. Man kann auch für einen bestimmten Zeitraum das Backup ganz unterbleiben lassen, aber das war eben genau nicht im Sinne des Erfinders.
Fies: Tag 2 im epischen Streit von Epic gegen Apple um den App Store – der Kläger greift nun tief in die Mottenkiste. So sollen von Epic Games vorgelegte interne Apple-Mails beweisen, dass Cupertino seit zehn Jahren gar, landauf, landab und krumm die Entwickler führte an der Nas’ herum. Wobei, ganz so lyrisch wie Goethe lesen sich die vorgelegten Beweismittel nicht, wenn auch der Verfasser, der verstorbene Apple-CEO Steve Jobs, auch sehr geschickt mit Worten umzugehen wusste. Im Kontext geht es darum, dass sich Facebook einige Sonderrechte für seine iPad-App im App Store erstreiten wollte, vor allem für Spiele wie Farmville. In einer der Mails ließ sich Steve Jobs zu einem eleganten Zug hinreißen, den man freilich auch als eine bloße Unverschämtheit ansehen kann. Man könne Zuckerbergs Forderung zustimmen, wenn man eine aus der Liste streichen würde. Wobei Jobs hier ein anderes “Synonym” verwendete: “I agree – if we eliminate Fecebooks third proposal it sounds reasonable.” Kein Tippfehler: Fecebook. Da wir uns solcher Sprache normalerweise nicht bedienen, mussten wir es auch erst im Lexikon nachschlagen: Aber das Wort “feces” bedeutet nun mal Fäkalien. Das lassen wir erst mal so stehen.
Umweg: In seinem Bemühen, Apples Anteil an den Umsätzen zu Reduzieren, hat Epic gestern vor Gericht wohl einen Rückschlag einstecken müssen. Diskutiert hat Richterin Yvonne Gonzalez Rogers mit Epic-CEO Tim Sweeney das Thema der “Cross Wallet”: Spieleanbieter können sehr wohl In-App-Währung für ein iOS-Spiel über eine andere Plattform wie den PC beziehen lassen, wenn der Spielstand mit dem iOS-Gerät synchronisiert wird. So ist es möglich, Apple seinen Anteil zu verweigern – und vollkommen legal. Nur aus iOS heraus ist es eben von Apple untersagt, in anderen Läden einzukaufen. Tim Sweeney hät eine solche Cross Wallet aber für zu umständlich und unbequem, wenn man erst das Gerät wechseln müsste, um einkaufen zu können. Die Richterin indes entgegnete, dass diese Methodik gerade für die jüngere Zielgruppe doch eine bestens geeignete wäre, so könnten etwa Eltern auf ihrem PC kontrollieren, was und wie viel die Kinder für ihr Spiel einkaufen. Einen Haken gibt es jedoch, wie Benjamin Simon, der CEO des Herstellers des Spiels Down Dog aussagte, das eine solche Cross Wallet anbietet. Denn Apples Richtlinien erlauben es eben nicht, innerhalb der App für eine derartige Option zu werben, die Kunden müsse man anderweitig erreichen, etwa per Mail.
Angeheuert: Apple hat sich der Dienste des bei Google im letzten Monat von Bord gegangenen KI-Spezialisten Samy Bengio versichert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei Apple soll er nun mit einem anderen Google-Ex, dem heutigen Senior Vice President of Machine Learning an AI Strategy, John Giannandrea, die Entwicklung von Siri vorantreiben und den Rückstand auf den Google Assistan verkürzen. Bengio war 14 Jahre lang bei Google, er hatte das Unternehmen verlassen, weil zwei seiner Mitarbeiter nach Verstößen gegen Firmenrichtlinien gefeuert worden waren.
Update: Die Sicherheitslücke in WebKit, die Apple am Montag zu den Updates auf iOS 14.51, iPadOS 14.51, macOS 11.3.1 und watchOS 7.4.1 zwang, führt am Dienstag nun zu Updates für den Browser Safari für macOS 10.15 Catalina und 10.14 Mojave. Safari 14.1 ist Bestandteil des Updates für Big Sur, für die beiden älteren Versionen des Mac-Betriebssystems muss man ihn separat installieren. Da die Lücke offen bar bereits in freier Wildbahn ausgenutzt wurde – vermutlich in China – ist das Update dringend anzuraten. Die Webkit-Lücken sind als CVE-2021-30665 und CVE-2021-30663 bekannt.
Große Zustimmung: Dass Facebook und anderen Apples Ad Tracking Transparency nicht gefällt, war erwartbar, die Kunden sehen das offenbar anders. Das ergibt eine Umfrage von Axway, nach der 76 Prozent der Befragten angaben, dass mobile Apps ihren Anwendern klar vermitteln sollte, sie über Apps und quer durch das Web zu tracken. Gar 80 Prozent sind der Ansicht, dass Apps nach Erlaubnis dafür fragen sollten. Aber immerhin 39 Prozent würden das Ad Tracking zulassen.
Am Rande,auf dem TV: tvOS ist ein Betriebssystem für Apple-Geräte, das man nicht gering schätzen darf, obwohl es nur am Rande in Erscheinung tritt. Auch dieses hat in der letzten Woche das Update auf Version 14.5 erhalten, mit Ad Tracing Transparency und der Unterstützung für die neuesten Xbox- und Playstation-Controller. Was dem System exklusiv ist, da es den spezifischen Anforderungen für ein TV entspricht: Die neue Einstellung des Weißabgeichs mit Hilfe des iPhone. Macworld beantwortet alle Fragen zum Apple TV.
Minecraft zählt mittlerweile 140 Mio. Nutzer monatlich
Microsoft hat in einer Gewinnmitteilung für April 2021 aktuelle Zahlen zu “Minecraft” bekannt gegeben. In einem Fact-Sheet zählt der Redmonder Konzern unterschiedliche Meilensteine auf, die das Sandbox-Game bis heute erreicht hat. So hat “Minecraft” seit dem Launch mehr als 350 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von Mods und Add-Ons generiert. Die Verkaufszahlen liegen mittlerweile bei 238 Millionen Einheiten weltweit.
Weitere Statistiken zeigen, dass über den Minecraft Marketplace mehr als eine Milliarde Ingame-Gegenstände verkauft wurden. Der durchschnittliche “Minecraft”-Spieler in Europa und Nordamerika ist zudem 27 Jahre alt. Fast jedes zweite Kind zwischen 9 und 11 Jahren auf diesen Kontinenten spielt gelegentlich oder oft “Minecraft”. Mit mehr als 200 Milliarden Views war “Minecraft” im vergangenen Jahr außerdem das am häufigsten geschaute Spiel auf Youtube.
“Minecraft” zählt seit dem Release inzwischen 140 Millionen Nutzer im Monat. Diese Zahl konnte in den vergangenen Jahren jeweils um 30 Prozent gesteigert werden. Auch die “Minecraft: Education Edition” erfreut sich laut Microsoft wachsender Beliebtheit. In 115 Ländern wird sie inzwischen von 35 Millionen Lehrern und Schülern genutzt. Von Jahr zu Jahr erhöhte sich diese Zahl um ganze 150 Prozent. Mit “Caves & Cliffs” veröffentlicht Entwickler Mojang in diesem Jahr noch eine große Erweiterung in zwei Teilen. Der erste Teil soll im Sommer veröffentlicht werden, während Teil 2 zu Weihnachten zum Download bereitstehen soll.
“Minecraft” wurde ursprünglich von Markus “Notch” Persson entwickelt und erschien erstmals im November 2011 in einer finalen Version. In den vergangenen zehn Jahren erlebte das Spiel einen Publisher-Wechsel zu Microsoft und wurde mittlerweile für zahlreiche Plattformen portiert.
Greenfield: Riesige Minecraft-Stadt mit zehn Jahren Bauzeit
HarmonyOS: Video zeigt Android-Alternative von Huawei
Mit HarmonyOS arbeitet der chinesische Elektronik-Hersteller Huawei bereits seit einiger Zeit an einem alternativen mobilen Betriebssystem zu Google Android. Entwickler konnten die ersten Testversionen von HarmonyOS bereits ausprobieren. Das Technik-Magazin Atnarr Tech zeigt in einem Youtube-Video, wie sich HarmonyOS im Vergleich zu Android und Apples iOS präsentiert.
Im Gegensatz zu den beiden anderen mobilen Betriebssystem, lässt sich die Darstellung von App-Ordnern auf dem Homescreen individueller anpassen. Ihre Größe ist skalierbar und zeigt so auf den ersten Blick besser, welche Apps sich in den Ordnern befinden. Bei den Schnelleinstellungen, die vom oberen Bildschirmrand heruntergewischt werden können, orientiert sich Huawei an Apples iOS. Je nachdem, an welcher Stelle die Wischgeste am oberen Bildschirmrand gestartet wird, öffnet HarmonyOS die Schnelleinstellungen oder die Benachrichtigungen auf dem Smartphone. Auch die Smartphone-Performance soll unter HarmonyOS mit der Bedienoberfläche EMUI 11 deutlich besser sein als unter Android. Hinzu kommt ein neues Widget-System und Home-Screen-Animationen.
Huawei hat am 21. April mit der Auslieferung der HarmonyOS 2.0 Developer Beta für das Mate-40-Lineup, das Mate X2 und weitere seiner Flaggschiffe begonnen.
Bei HarmonyOS handelt es sich Huawei zufolge um ein plattformübergreifendes Betriebssystem, das nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Rechnern oder Smart-TVs zum Einsatz kommen soll. Mit dem Rollout der finalen Version von HarmonyOS für Smartphones will Huawei im Juni in China beginnen. Wann deutsche Nutzer das neue mobile Betriebssystem ausprobieren können, ist noch unklar.
Enttäuschung: Harmony OS 2.0 wohl nur ein frecher Android-Klon
Marvel-Phase-4-Filme: Disney verrät neue Starttermine
Die Phase 3 des Marvel Cinematic Universe (kurz: MCU) endete mit dem fulminanten Finale “Avengers: Endgame” und dem Nachklapp “Spider-Man: Far From Home”. In diesem Jahr ist bereits die Phase 4 des MCU mit den Disney-Plus-Serien “Wanda Vision” ( hier auf Disney+ verfügbar ) und “The Falcon and the Winter Soldier” ( hier auf Disney+ verfügbar ).
In einem jetzt veröffentlichten bombastischen Teaser verraten Disney und Marvel, wann die Kinofilme der Phase 4 des MCU starten, dabei wurden einige Starttermine auch aktualisiert. Außerdem sind auch bereits teilweise Szenen aus den Filmen zu sehen. Los geht es in diesem Jahr mit vier großen Produktionen, im Jahr 2022 folgen vier weitere Filme und für das Jahr 2023 ist erst mal ein Film geplant.
Dem Teaser zufolge sieht der Plan aktuell wie folgt aus (die Termine beziehen sich auf die US-Kinostarts):
- 9. Juli 2021:Black Widow
- 3. September 2021: Shang-Chi And The Legend Of The Ten Rings
- 5. November 2021:Eternals
- 17. Dezember 2021:Spider-Man – No Way Home
- 25. März 2022: Doctor Strange In The Multiverse Of Madness
- 6. Mai 2022:Thor – Love And Thunder
- 8. Juli 2022: Black Panther – Wakanda Forever
- 11. November 2022: The Marvels
- 17. Februar 2023: Ant-Man and the Wasp – Quantumania
- 5. Mai 2023:Guardians of the Galaxy Vol. 3
Und hier das Teaser-Video zu den MCU-Phase-4-Filmen: