Wie Bloomberg unter Bezug auf informierte Quellen berichtet , habe Apple seinen Zulieferern mitgeteilt, bereits bestellte Komponenten nicht mehr zu benötigen und nicht mehr abzunehmen, die Nachfrage nach den iPhones 13 habe nachgelassen. Zuvor habe Apple bereits die geplante Produktion um zehn Millionen Stück reduziert , als Folge der Ressourcenknappheit. Der Plan sah laut der Publikation aber immer noch 80 Millionen Stück vor. Womöglich spielt eine Rolle, dass potenzielle Kunden lange Wartezeiten leid seien und sich daher nach Alternativen umsehen, lassen die Autoren um Debby Wu anklingen.
Das iPhone 13 war bisher laut aller Berichte ein Verkaufsschlager, Canalys etwa berichtet von einem durch die neuen Modelle ausgelösten Schub, der Apple im dritten Kalenderquartal 49,2 Millionen Geräte verkaufen ließ. Das seien 14 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen (als das iPhone 12 erst im vierten Quartal in den Handel kam) und bescherte Apple Platz zwei im globalen Markt, deutlich hinter Samsung, aber solide vor Xiaomi. Generell ist das iPhone 13 in diesem Herbst recht schwer zu bekommen, besonders einige Varianten des iPhone 13 Pro kommen erst Wochen nach Bestellung an.
Nachfrage starken saisonalen Schwankungen unterworfen
Die teils langen Lieferzeiten liegen somit offenbar nicht nur an Produktionsschwierigkeiten und solchen in der globalen Logistik: Chips sind weiter schwer zu bekommen, Covid schränkt in China die Beweglichkeit der Arbeitenden ein, zudem müssen dort Fabriken tageweise schließen, um Energie zu sparen. Alles in allem dürfte Apple wieder ein sehr starkes Weihnachtgeschäft bilanzieren. Dabei müssen neue Rekorde nicht einmal ausfallen, zumal Apple selbst seit Jahren keine Stückzahlen mehr nennt, sondern nur noch Umsätze. Eine rückläufige Nachfrage Monate nach der Vorstellung neuer Modelle ist alles andere als überraschend. Angesichts der Chipknappheit hatte Apple laut Berichten von Nikkei Asia seine Produktion vom weniger lukrativen iPad auf das iPhone verlagert .
Berichte über zurückgefahrene Produktion und reduzierter Komponentenbestellungen sind nichts Neues … Seinerzeit hatte Apple im Weihnachstgeschäft fast 75 Millionen iPhones verkauft und im März-Quartal dann immer noch über 50 Millionen Stück. Klare Indizien, dass es sich diesmal um mehr als die üblichen saisonalen Schwankungen der Nachfrage handelt, bleibt der Bloomberg-Bericht schuldig. Aussagekräftiger werden Apples Zahlen, die das Unternehmen erst Ende Januar vorlegen wird. Geringere iPhone-Umsätze im ersten Quartal 2021/22 wären aber wegen des um einen Monat nach hinten geschobenen Verkaufsstart der Generation iPhone 12 nicht sonderlich überraschend. Bloomberg rechnet daher mit einer relativen Enttäuschung: Der Quartalsumsatz werde nur um sechs Prozent auf 118 Milliarden US-Dollar steigen. Apple erziele damit zwar einen neuen Rekord, werde aber den alten nicht pulverisieren, wie es Wall Street bisher erwartete.