Macwelt wünscht einen guten Morgen! Vor allem jenen Verrückten unter Ihnen, den Rebellen und Idealisten. Den eckigen Zapfen für die runden Löcher, die Leute, die Dinge anders sehen und sich keinen Regeln beugen. Man kann Ihnen widersprechen, kann Sie aber nicht ignorieren. Denn diejenigen, die verrückt genug sind, die Welt zu ändern, sind letztlich auch diejenigen, die es tun.
Nein, das ist keine unangebrachte Eloge an selbst ernannte “Querdenker”, die lediglich die Narrative von Leuten nachplappern, die nichts weiter wollen, als die freiheitliche Demokratie zu zerstören. Diese Leute sollte man nicht mit dem Verb “denken” in Verbindung bringen, denn sie lassen sich allzu leicht ein X für ein U vormachen und Lügen als Fakten. Dabei geschieht allzu oft eine komplette Umkehr des Geistes und Menschen, die ihre Meinungen und Handlungen auf Fakten basieren, werden dann als “Lügenpresse”, “Angstmacher”, “Hetzer” und dergleichen geschmäht und mundtot gemacht.
Nein, diese Art von “Querdenkern” hatten Apple, sein damaliger Interims-CEO Steve Jobs und die nach einem Jahrzehnt wieder engagierte Werbeagentur TBWA Chiat/Day nicht im Sinn, als sie den legendären Werbespot “Think different!” konzipierten und produzierten – heute vor 25 Jahren hatte der kurze schwarz-weiß-Film mit Richard Dreyfuss’ Stimme aus dem Off auf der Macworld Expo in Boston Weltpremiere. Querdenker – oder besser Troublemaker, wie es im Original hieß – sind eben keine von Fakten befreite geistig kurzatmige Krakeeler, sondern eben Leute, die Probleme auf eine andere Art und Weise angehen als die meisten – und dabei auf neuen Denkpfaden zu überraschenden Lösungen kommen können. Stur verfolgen sie ihren Weg, von ihren Überzeugungen geleitet und entdecken dabei viel Neues. Einige der Persönlichkeiten, die in “Think different!” ihren Auftritt hatten: Die Opernsängerin Maria Callas. Der Boxer Muhammad Ali. Der Regisseur Alfred Hitchcock. Der Physiker Albert Einstein. Der Maler Pablo Picasso. Die Flugpionierin Amelia Earhardt. Der Gründer von Virgin Records Richard Branson fällt da schon fast aus der Reihe, man kann ihm aber nicht absprechen, ein Visionär zu sein.
Wie schon der legendäre Spot “1984” zeigte “Think different!” kein Produkt. Keinen der damals eher unter Wert laufenden Macs und auch keinen Newton, der 1997 ohnehin schon auf das Abstellgleis geraten war. Apple konnte zu jener Zeit nur ein paar Iterationen langweiliger beiger Kisten zeigen – aber mit der Rückkehr des Steve Jobs hatte das neue Denken bei Apple begonnen.
Quer gedacht in einem positiven Sinne wird auch heute noch in Cupertino, auch wenn sich das nicht jedes Jahr in Produkte niederschlägt. Aber war nicht die Idee vom eigenen Silizium eine solche? Könnte man einen Mac nicht auch mit einem auf ARM-Design basierenden Chip laufen lassen? Unmöglich, hieß es noch vor gut zehn Jahren. Heute braucht es kaum noch Überzeugungsarbeit bei der potenziellen Kundschaft, denn alle Fakten sprechen für den M1/2-Mac.
Lesetipps für den Montag
Wie gehabt: Der interessanteste Aspekt der neuen Apple-Watch-Reihe in diesem Jahr dürfte die größere und robustere Apple Watch Pro sein, wenn denn die Gerüchte alle stimmen sollten. Von der Apple Watch Series 8 darf man indes nicht sonderlich viel Neues erwarten, gibt der Leaker “ShrimpApplePro” auf Twitter bekannt. Das Design werde sich gegenüber der Series 7 nicht verändern, auch neue Sensoren habe seine Quellen nicht bemerkt – das muss aber nicht unbedingt im Widerspruch zu den bisherigen Berichten über einen Temperatursensor stehen. Details zur Apple Watch Pro nennt der Leaker nicht, aber zu der kursieren schon jede Menge.
Vorbereitung: Laut Bloombergs Mark Gurman hat Apple mit der Produktion der Keynote für sein September-Event begonnen, auf dem der Hersteller wohl neue iPhones und Apple Watches vorstellen wird. Erneut werde Apple also keine reine Publikumsveranstaltung planen, sondern allenfalls wie bei der WWDC das vorproduzierte Video ausgewählten Pressevertretern im Apple Campus zeitgleich zum Live-Stream zeigen und den Journalisten die Gelegenheit geben, die neuen Produkte auch gleich in die Hand und in ersten Augenschein zu nehmen.
Hohe Erwartungen: Apples AR/VR-Headset soll nach den Worten des Analysten Ming-Chi Kuo nicht weniger sein als “das nächste revolutionäre Produkt der Unterhaltungselektronik nach dem iPhone”. Gleichwohl werde Apple zunächst nur 1,5 Millionen Geräte im ersten Jahr produzieren können. Der Konzern plane daher für den Januar 2023 die Vorstellung des Geräts, mit der man die Bedenken von Investoren bezüglich der Innovation und der Nutzererfahrung zerstreuen möchte. Den Preis des Produkts schätzt er auf 2000 bis 2500 US-Dollar, ein noch höherer Preis würde sich negativ auf den Absatz auswirken.
Seltsam: Ein neues Gerücht über die im Herbst erwarteten iPad Pro hat Macotakara aus der chinesischen Lieferkette extrahiert. Die neuen iPads Pro sollen demnach “oben und unten an der langen Kante” einen vierpoligen Connector bekommen. Bisher verwenden iPads eine dreipolige Schnittstelle für Peripherie wie das Magic Keyboard. Eine vierpolige Verbindung soll auch externe USB-C/Thunderbolt-Geräte vom iPad Pro aus mit Strom versorgen. Angeblich könne hier das iPad Pro auch per Magsafe selbst Energie beziehen, hier wird es aber seltsam: Denn der an Macs verwendete Magsafe-Anschluss hat fünf Pole. Sollte das iPad auch die bisherige dreipolige Verbindung aufgeben, würden alte Magic Keyboards inkompatibel zu den neuen Geräten.
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