Apple hat ein neues Keyboard aufgelegt, das schön schmal und kompakt ist, die technischen Daten wie die Maße finden sich auf Apples Website hier .
Touch-ID funktioniert wunderbar, aber …
Es gibt einige interessante Änderungen: Zum Beispiel sind die Schnelltasten jetzt auch für Funktionen wie Spotlight, die Sprachsteuerung und ”Nicht stören” belegt, nach Wunsch lässt sich über die ”fn”-Taste auch die jeweilige für ein Programm gewünschte Belegung nutzen. Am meisten überrascht uns der Ersatz der früheren Auswurf-Taste (Eject), auf Laptops auch der Ein/Aus-Taste. Auf dem aktuellen Magic Keyboard findet man nun ein Schlosssymbol für die schnelle Abmeldung des aktiven Users hin zum Anmeldebildschirm. Für M1-Macs, und nur diese unterstützen diese Funktion, befindet sich dort Touch-ID zum schnellen Einloggen oder Abmelden per Fingerabdruck.
Keine Tastenkürzel mehr für Ruhezustand
Alles in allem sehr praktisch. Und wir haben uns das Apple Magic Keyboard für unseren Mac Mini (Intel, daher Touch-ID leider ohne Funktion) im Rahmen des Black Friday gegönnt, da haben wir die Tastatur deutlich günstiger als per Listenpreis (109 Euro bei Apple) erhalten und konnten unser älteres, schon deutlich abgenutztes Apple-Bluetooth-Keyboard ersetzen und dieses an einem anderen Mac verwenden.
Aber dann kam die Überraschung, mit der wir beim Kauf nicht gerechnet haben: Als wir den Mac wie gewohnt per Tastenkombination Alt-Cmd-Eject in den Ruhezustand versetzen wollten, ging dies nicht mehr, denn dazu muss man nun die Schlosstaste fürs Abmelden benutzen, und genau das passiert dann auch nur – das Ausloggen vom aktiven Bildschirm. Auch um das Dialogfenster für Neustart, Ruhezustand oder Ausschalten aufzurufen (Ctrl-Alt-Cmd-Eject, alternativ geht hier auch die Powertaste, sofern man sie hat) zu aktivieren, fehlt genau diese Option. Auch damit wird man einfach sozusagen rausgeworfen und kann sich nur wieder neu anmelden.
In den Systemeinstellungen in der Tastatur kann man zwar Tastenkombinationen festlegen, es ist uns aber nicht gelungen, damit den Mac zu dieser Funktion (Ruhezustand oder Dialogfenster) zu bewegen.
Setapp – die besten Mac-Apps in einem Paket
Ein Makro-Tool hilft
Was tun? Natürlich kann man einfach mit der Maus ins Apple-Menü gehen und dort den Ruhezustand aktivieren. Wenn man dazu die Alt-Taste drückt, geht das sogar ohne weitere Rückfrage. Das Dialogfenster dagegen ist aber unseres Wissens nicht anders als über das Tastaturkürzel aufzurufen. Da wir nun insbesondere für den Ruhezustand ungern auf gewohnte Tastaturkürzel verzichten, was mehrmals am Tag zur Anwendung kommt – das Dialogfenster für alle Optionen dagegen benötigt man in der Regel nur selten – haben wir nach einer Alternative gesucht und sie im Makro-Tool ” Keysmith ” gefunden. Damit lassen sich auf einfache und intuitive Weise Abläufe direkt aufzeichnen, wie in den Finder zu wechseln, dort mit der Maus ins Apple-Menü zu fahren und auf ”Ruhezustand” zu klicken. Anschließend ein Tastaturkürzel dafür ausgesucht, das möglichst noch nicht woanders vergeben ist – wir haben dafür “Alt-Cmd-ß” genommen, das zudem nah am ursprünglichen Shortcut dran ist –, einen Namen dafür eingerichtet, und fertig ist unser Ersatz-Ruhezustandstastaturkürzel. Das lässt sich auf gleiche Weise für den Wunsch einrichten, einen Neustart zu aktivieren. Das Schöne an Keysmith für unseren Zweck ist, dass es bis zu fünf aufgezeichneten Makros kostenlos verfügbar ist, dann freilich kostet es 34 US-Dollar. Gleichzeitig ist es Teil von Setapp , also im Rahmen des Abos frei verfügbar.

Apple geht hier an Bedürfnissen der User vorbei
Zwar ist diese Aktion mit dem Makro nicht ganz so elegant wie ursprünglich von Apple, denn man sieht dem Ablauf – Wechsel in den Finder, Öffnen des Apple-Menüs und Klick auf Ruhezustand – gewissermaßen in Echtzeit zu. Doch immerhin geht das schnell genug, sodass es eine passende Alternative für uns ist.
Was Apple sich dabei gedacht hat, diese beliebten Tastaturkürzel zu streichen, ohne dass man einfach Abhilfe schaffen kann, ist für uns als altgediente Mac-User unklar und unverständlich. Doch man muss sich halt zu helfen wissen…