Macwelt wünscht einen guten Morgen! Die Zahl 72 kommt ganz unscheinbar daher, eingeklemmt zwischen den Primzahlzwillingen 71 und 73. Es ist nicht sicher, ob es unendlich vieler dieser Paare gibt, deren Differenz zwei ergibt, der Beweis steht noch aus. Einen Weg dazu bietet die Brun’sche Konstante, die nebenbei half, im Jahr 1994 den sogenannten Pentium-Bug aufzudecken, der Intel großen Ärger bereitete. Spektrum.de erläutert die Zusammenhänge. Uns interessiert hier eher die Zahl 72 im Sinne des Alters von “The Woz”, Stephen Gary Wozniak, einem der Gründer Apples, der dieses heute erreicht.
Mögen andere Personen den Konzern länger und intensiver geprägt haben als der Jugendfreund des anderen Steve, so bildete doch The Woz die Basis. Sein Talent konnte nur im Zusammenklang mit Steve Jobs zur Entfaltung kommen, der Legende nach forderte letzterer immer weniger Lötstellen im Apple I, bis Wozniak das Design so effektiv komprimierte, dass er mit deren 50 auskam. Nicht unwichtig für einen in Handarbeit gebauten Computer, den Steve Jobs schon etliche Dutzend Male verkauft hatte, bevor die Serienproduktion im Elternhaus Jobs’ überhaupt erst begann.
Auf den Apple I von 1976 war der Apple II gefolgt, der zum eigentlichen Meilenstein des jungen Unternehmens mit dem Apfel im Logo wurde. Wozniak und Jobs setzten mit dem Computer neue Maßstäbe – und diesmal hatte Apple auch gleich ein passendes Gehäuse mitgeliefert, das für die damalige Zeit revolutionär und elegant war. Heute hingegen fänden wir einen beigefarbenen Rechner von Apple eher befremdlich – wenn auch so manches Design und manche Farbe aus der Vergangenheit zurückkehrt.
Wozniaks Werk umfasst nicht nur Apple I und Apple II, die letzten beiden in größeren Stückzahlen produzierten Computer, die ein einzelner Ingenieur entworfen hat, auch das Spiel “Breakout”, von dem es über die Jahrzehnte tausende von Ablegern und Abwandlungen gegeben hat, stammt von Steve Wozniak. Reich geworden ist er damit aber nicht, für die Entwicklung bekam er lediglich 350 Dollar, den Rest der 5000 Dollar, die Atari für die Auftragsarbeit zahlte, strich ein gewisser Steven P. Jobs ein …
In Folge eines Flugunfalls aus dem Jahr 1981 hatte sich Wozniak bei Apple immer mehr zurückgezogen und sogar seinen Studienabschluss nachgeholt – wegen der Geschichte mit dem Startup in Cupertino war er zuvor nicht dazu gekommen. Noch heute ist Wozniak bei Apple angestellt und bezieht ein Gehalt, Pflichten dem Unternehmen gegenüber hat er aber keine. Die Legende lebt, herzlichen Glückwunsch!
Lesetipps für den Donnerstag:
Besser gelöst: iOS 16 bringt die Prozentzahl auf dem Batterie-Icon in der Menüleiste neuerer iPhones zurück, das ist an sich einte gute Nachricht. Die schlechte: Man kann nur eines haben, entweder die Zahl auf einem monochromen Icon, das sich nicht verändert oder ein veränderliches Symbol, das den Füllstand der Batterie wie zuletzt üblich anzeigt. So informativ die genaue Prozentzahl auch sein mag, sie ist doch recht klein und wenn sich das Icon nie ändert, mag das irreführend sein. Erst beim Aktivieren des Stromsparmodus oder bei unter 20 Prozent Ladung ändert das Icon seine Farbe. Der Entwickler Brian Michael zeigt auf Twitter nun eine Lösung, wie die Batterieanzeige beides haben könnte: Füllstand und Prozentzahl. Eine schlicht elegante Lösung, von der wir hoffen, dass Apple sie in kommende Betas und vor allem der finalen Version von iOS 16 einbaut.
Maßnahme: Seit zwei Wochen läuft auch der Public-Beta-Test von iOS 16, macOS Ventura und verwandten Systemen, einen Tag nach einer neuen Developer Preview erscheint auch die funktional identische Version für den öffentlichen Test. Nur in der Zeit von der WWDC Anfang Juni bis zum Start der Public Beta waren registrierte Entwickler exklusiv mit Vorabversionen versorgt. Die Wartezeit verkürzen konnten sich Neugierige ohne Entwickler-Account, indem sie Profile von Entwicklern bezogen, was jedoch Apples Nutzungsbedingungen verbieten. So kommt es wenig überraschend, dass Websites wie BetaProfiles.com, auf denen man sich solche Profile herunterladen kann, ihren Betrieb einstellen müssen. BetaProfiles.com vermeldete am Mittwoch, die Dienste einzustellen, um juristischen Ärger mit Apple zu vermeiden, mittlerweile ist die Website komplett offline. Ebenso ist IPSW.dev nicht mehr erreichbar, das den gleichen Zweck diente und vermutlich Post von den Anwälten Cupertinos erhielt.
Synergie: Apple hat eine Vereinbarung mit den Entwicklern von Podcasts, Futuro Studios getroffen, berichtet Bloomberg. Die Podcasts entwickeln Futro und andere Kooperationspartner zwar exklusiv für Apple, sie sind dann aber nicht nur über Apples eigene App hörbar, sondern über jede Podcast-App, die auf öffentliche RSS-Feeds zugreift. Spotify verfolgt eine andere Strategie und investiert Millionen in Podcasts, um sie nur allein in der eigenen App laufen zu lassen. Doch sichert sich Apple laut des Berichts auf Bloomberg andere Exklusiv-Rechte an den Podcasts, jederzeit könne man aus den Stories Serien oder Filme für Apple TV+ entwickeln. Podcasts betrachte Apple daher als günstiges Medium, um neue Geschichten auf ihre Publikumstauglichkeit hin zu testen.
Neues Modell : Disney will den Preis für seinen Streamingdienst Disney+ zunächst in den USA deutlich erhöhen, von derzeit 7,99 US-Dollar auf 10.99 US-Dollar im Monat, was ein Plus von 37,5 Prozent bedeutet. Im Gegenzug werde man ein günstigeres Abo einführen, das teilweise von Werbung finanziert werde, der Preis dafür steht noch nicht fest. Pro Stunde würden die Zuschauer und Zuschauerinnen etwa vier Minuten Werbung sehen, einzelne Spots sollen 15 oder 30 Sekunden lang sein. Aufgrund gestiegener Preise für Produktionen muss Disney auch die Erlöse erhöhen, laut CNBC haben Hulu, ESPN+ und Disney+ zusammen im letzten Quartal ein Minus von 1,1 Milliarden US-Dollar bilanziert. Disney+ kommt jedoch auf 152 Millionen zahlende Abonnenten und setzt so den Marktführer Netflix weiter unter Druck. Auch Netflix denkt über ein zusätzliches Abo nach, das partiell von Werbung finanziert wird.
Keine Kaufempfehlung: Wir hatten erst kürzlich eine Liste von Apple-Produkten zusammengestellt, die man derzeit besser nicht kauft, weil Nachfolger auf dem Weg sind. Darunter ist der Mac Mini M1 vom November 2020. Das Abraten fällt recht leicht – die beiden gleichzeitig mit dem Mini vorgestellten M1-Macs haben erst kürzlich ihre M2-Nachfolger bekommen, Macbook Pro 13” und Macbook Air. Die Produktzyklen seiner Desktops fasst Apple zwar deutlich weiter, doch ist ziemlich sicher, dass ein Mac Mini M2 nicht mehr lange auf sich warten lassen wird, wir hoffen zudem auf Varianten mit M2 Pro oder gar M2 Max. Roman Loyola geht auf Macworld noch weiter ins Detail, warum man keinen Mac Mini M1 mehr kaufen soll und sich das Warten auf den Nachfolger lohnt.
Hin und her : Erst vor wenigen Wochen hieß es, Apple würde aufgrund von Komponentenknappheit die Bestellungen von iPhones bei den Zulieferern von 90 Millionen auf 82 Millionen Stück reduzieren – was mal abseits von Verifizierung der Nachricht gleich wieder für Aufregung sorgte. Nun kommt die Taiwan Economic Times mit dem gegenteiligen Gerücht um die Ecke: Apple habe doch glatt 95 Millionen Stück geordert, weil es mit sehr starker Nachfrage nach den Modellen der iPhone-14-Reihe rechne. Auch diese Nachricht ist kaum auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Also warten wir ab: Apple stellt im September neuen iPhones vor und bringt sie auch zeitnah auf den Markt, um möglichst viele davon zu verkaufen. Wie viele genau, wird Apple bei den nächsten Bilanzpressekonferenzen nicht sagen und nur die Umsätze nennen, Marktforscher werden dann eine Stückzahl errechnen, die mehr oder minder nahe der Wahrheit sein wird.
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