14. Dezember: Tag der Physik
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der 14. Dezember sollte an sich als Welttag der Physik im Kalender stehen. Aber von einem solchen Welttag haben wir noch nie etwas gehört, schade. Dabei ist es doch Physik, die die Welt in ihrem Innersten zusammenhält – und dabei das Universum sich ausdehnen lässt. Ein guter Termin für den Welttag wäre der 14. Dezember. Und das hat damit zu tun, dass an jenem Tag im Jahr 1900 die Physik gewissermaßen neu geboren wurde.
Ende des 19ten Jahrhunderts galt die Physik als auserzählt und alle bekannten Phänomene erklärt. Ein paar Kleinigkeiten gab es da noch, aber die störten nicht weiter. Eine Lösung für ein bis dahin noch offenes Problem stellte Max Planck am 14. Dezember 1900 in Berlin vor, eine mathematisch-physikalische Erklärung der Schwarzkörperstrahlung. Die bis dahin anerkannten und bewährten Theorien erklärten zwar das Spektrum eines Wärme abstrahlenden Körpers bei niedrigen Temperaturen einwandfrei, versagten aber bei höheren. Gänzlich inkonsistent wurden die Gleichungen aber, da sie bei gegebener Temperatur einen unendlichen Energieinhalt nicht ausschließen konnten – nicht nur unschön, sondern unphysikalisch. Planck kam aber auf die Idee, dass Energie nur gequantelt hinzugefügt oder abgeführt werden kann und führte als Hilfsgröße das Wirkungsquantum h (h steht für “hilft”) ein. Plötzlich war die Unendlichkeit gezähmt und das Spektrum über alle Temperaturbereiche erklärt.
Der Trick war mathematischer Natur, da er aber die reale Welt richtig beschrieb, musste er auch eine physikalische Entsprechung haben. Über das Wirkungsquantum herrschte aber noch ein paar Jahrzehnte lang Rätselraten. Ausgerechnet Albert Einstein wies mit seiner Erklärung des photoelektrischen Effekts aber die Existenz dessen nach, das wir seither als Photonen bezeichnen: Gequantelte Energie. Dabei waren Einstein die Kopenhagener Deutungen der Quantenmechanik (“Gott würfelt nicht!”) eigentlich suspekt. Aber genau dafür erhielt Einstein vor 100 Jahren den Nobelpreis und nicht für seine nicht minder disruptive Relativitätstheorie, jene zweite Revolution zu Beginn des 20sten Jahrhunderts.
Während ohne Berücksichtigung der Effekte der Relativitätstheorie kein GPS-Gerät funktionieren würde, gäbe es ohne Kenntnis der Welt der Quanten gar keine elektronischen Computer. Rechenmaschinen wie die von Zuse, die auf Theorien von Charles Babbage und Ada Lovelace basieren und ganze Fabrikhallen füllen, wären der höchste Stand der Technik.
Das Wort “Quantensprung” wird ja immer vorschnell und meist falsch verwendet, will man das Bild eines großen Fortschritts zeichnen – dabei handelt es sich um die kleinstmögliche Änderung. Max Plancks Vortrag vom 14. Dezember 1900 war alles andere als ein Quantensprung, er war einer der bedeutendsten Leistungen in einer Disziplin der Naturwissenschaft, die so eng an der Geisteswissenschaft anlehnt.
Lesetipps für den Dienstag
Teilweise Entwarnung : Gestern machte die Nachricht von der Sicherheitslücke Log4Shell in Java die Runde, jede Menge an Software war oder ist noch davon betroffen. Unter den genannten Unternehmen, deren Produkte die Lücke fürchten müssen, ist auch Apple mit seinem Dienst iCloud genannt. Doch bevor Ende letzter Woche die Nachricht kursierte, habe Apple bereits den Lückenschluss vollbracht, berichtet Eclectic Light Company. Sicherheitsforscher hätten Apple die Lücke noch am 9. und 10. Dezember präsentieren können, am 11. Dezember war kein Angriff mehr möglich. macOS sei zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.
Endlich : Wie sich gestern am Morgen bereits abgezeichnet hatte, brachte Apple am Abend dann die finalen Versionen von iOS 15.2, iPadOS 15.2, watchOS 8.3 und tvOS 15.2 heraus, dazu auch macOS 12.1 Monterey sowie damit verbundene Sicherheitsupdates für die Vorgängerversionen Big Sur und Catalina. in iOS 15.2 und seinen Pendants sind unter anderem neu Apple Music Voice, Suche in Wiedergabelisten, der App-Transparenzbericht, ein Schalter für den Makromodus in der Kamera-App der iPhone 13 Pro und die Nachlasskontakte. Letztere fehlen noch in macOS 12.1, das wiederum Shareplay bekommen hat, was iOS und iPadOS in Version 15.1 schon bekommen haben.
Später: Apple hat sein Versprechen, die nahtlose Bedienung (Universal Control) in diesem Herbst auf den Mac zu bringen, nicht halten können, in macOS 12.1 fehlt sie. Seine Monterey-Website hat Apple daher aktualisiert und einen neuen Termin gesetzt: Nun soll es Frühling werden, bis man nahtlos mit der Maus von Gerät zu Gerät fahren kann, etwa von iPad auf den Mac und umgekehrt.
Halbe Sache: Apple hat Wort gehalten und eine App für Android gebracht, die Airtags von Dritten erkennt, die in die Nähe des Android-Smartphones gebracht wurden, um deren Nutzer zu stalken. Was aber nicht funktioniert: Diese App erlaubt keine Kopplung von Airtags an Android-Telefone. Um Apples Tracker zu verwenden, ist weiterhin das iPhone erforderlich.
Warnung : Apple hat nun einen Teil seiner geplanten und heftig kritisierten Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch in die neuen Betriebssystemfassungen für iPhone, iPad und Mac integriert. Auf Geräten, die Kindern gehören, gibt die App Nachrichten nun eine Warnung aus, wenn diese Nacktbilder empfängt oder versenden soll. Die Warnung geht nur an das Kind, nicht an dessen Erziehungsberechtigte. Eine Hintergrunddurchsuchung ganzer Fotomediatheken auf den Geräten ist weiterhin nicht aktiv – auch wenn diese auf den Geräten selbst stattfinden soll und Apple nur bei Überschreiten eines Schwellenwertes alarmiert wird, ist dies Gegenstand der Kritik.
Noch ein Update – mit Hinweis : Apple hat am gestrigen Update-Tag zudem seine Entwicklungsumgebung Xcode auf Version 13.2 gehoben. Darin findet sich laut Apple Insider ein Hinweis auf Swift Playgrounds 4, dem Einstieg für Programmierung in Swift, laut Release Notes unterstützt Xcode 13.2 darin angefertigte Projekte. Swift Playgrounds ist bisher nicht angekündigt, das sollte aber nun nur eine Frage von Tagen sein.
Weitere Nachrichten:
Whatsapp will Datenschutz weiter verbessern
Der Messenger Whatsapp will den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer immer weiter verbessern. Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats geben bereits ein gutes Gefühl beim Kommunizieren über private Themen. Durch Apps von Drittanbietern wird die Privatsphäre jedoch auch weiterhin attackiert. Genau diesen Anwendungen wollen die Betreiber nun an den Kragen. Konkret geht es dabei um Stalking-Apps, mit denen sich beliebige Nutzer überwachen lassen. Auch damit ein Mitlesen der Chats unmöglich, stattdessen lässt sich mit ihnen aber der „Zuletzt online“-Status von Whatsapp auslesen. Selbst, wenn die Funktion in Whatsapp deaktiviert wurde, kann auf diese Weise nachvollzogen werden, wann ein Nutzer zuletzt in Whatsapp aktiv war. Damit lassen sich Rückschlüsse auf dessen Lebensweise ziehen.
Nach Angaben von WABetaInfo soll der Support von Whatsapp auf diese Änderung aufmerksam gemacht haben. Demnach sollen fremde Kontakte, mit denen ein Anwender noch nie in Verbindung stand, den „Zuletzt online“-Status nicht mehr einsehen dürfen. Dies gelte auch, wenn in den Einstellungen unter Datenschutz eine Anzeige der Funktion für alle Anwender erlaubt ist. Für Nutzer, die bereits miteinander in Kontakt waren, ändere dies nichts. Entsprechend bleibt der „Zuletzt online“-Status für Bekannte und Freunde weiterhin sichtbar. Lediglich unbekannten Kontakten, die mit zusätzlichen Apps an diese schützenswerte Informationen kommen wollen, soll künftig diese Möglichkeit genommen werden. Damit werden auch für iOS und Android angebotenen Stalking-Apps für Whatsapp nutzlos. Sollte der „Zuletzt online“-Status auch bei Nutzern nicht angezeigt werden, mit denen man bereits in Kontakt stand, dann liegt dies daran, dass der betreffende Nutzer die Funktion generell deaktiviert hat.
Sicherheitslücke: Whatsapp-Chats unverschlüsselt im Internet
Das aus München stammende Startup Zapptales hat ein Geschäftsmodell entwickelt, bei dem Nutzer private Chats aus Diensten wie Facebook Messenger, Telegram, Threema, iMessage oder Whatsapp zu einem gebundenen Buch machen können, das sie dann an Freunde, Verwandte oder den Partner verschenken können. Im Gegensatz zu einem klassischen Foto findet sich im Zapptales-Buch dann neben Bildern auch der gewünschte Nachrichtenverlauf. Wir haben dazu berichtet .
Zur Erstellung der Chat-Bücher stellt Zapptales eine App zur Verfügung, über die Nutzer ihre privaten Konversationen hochladen können. In dieser App haben die Sicherheitsexperten von Zerforschung eine gravierende Sicherheitslücke gefunden. Wie aus einem Bericht hervorgeht, der an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die zuständige bayerische Landesdatenschutzaufsicht gerichtet wurde und dem Spiegel vorliegt, hätten Angreifer über diese Lücke unter anderem Chats, Chat-Medien und die kompletten PDFs der Zapptales-Bücher einsehen können.
Die Adressen und E-Mail-Kontaktdaten von insgesamt 69.000 Zapptales-Kunden seien durch die Sicherheitslücke ebenfalls einsehbar gewesen. Zerforschung zufolge sei der Zugriff durch Dritte durch einen Fehler der App-Entwickler entstanden. Sie hatten die Zugangsschlüssel zu den Datenbanken mit Kundendaten versehentlich in ihre Web-Anwendung geschrieben.
Knapp ein Jahr bestand die Lücke, die den Angaben von Zapptales zufolge jedoch nicht ausgenutzt wurde. Das Unternehmen habe die Log-Dateien zusammen mit dem BSI und der bayerischen Landesdatenschutzaufsicht geprüft. Zapptales zeigte sich Zerforschung gegenüber dankbar für den Fund der Lücke. Nach dem Hinweis an Zapptales habe das Unternehmen das Problem innerhalb eines Tages behoben.
Porto-Erhöhung ab 1.1.2022: So viel kosten Briefe, Postkarten, Einschreiben uvm.
Die Bundesnetzagentur hat am 10. Dezember 2021 “die neuen Briefporti der Deutschen Post AG ab 1. Januar 2022 vorläufig genehmigt. Die endgültige Genehmigung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr”, schreibt die Bundesnetzagentur.
Damit gelten ab dem 1. Januar 2022 folgende Preise:
- Der Standardbrief kostet 0,85 Euro – fünf Cent teurer
- Der Kompaktbrief kostet 1 Euro – fünf Cent teurer
- Der Großbrief kostet 1,60 Euro – fünf Cent teurer
- Der Maxibrief kostet 2,75 Euro – fünf Cent teurer
- Die Postkarte kostet 0,70 Euro und damit zehn Cent mehr als bisher
- Die Preise für das Einschreiben und Einschreiben Einwurf steigen um 15 Cent auf 2,65 Euro bzw. 2,35 Euro.
Die Deutsche Post bietet passend zur Portoerhöhung neue Briefmarken sowie Ergänzungsmarken an. Diese sind seit dem 2. Dezember in den Postfilialen und online unter www.deutschepost.de erhältlich.
Kunden können das Porto für ihre Briefe und Postkarten weiterhin auch über die Post & DHL App kaufen oder die Sendungen mit der mobilen Briefmarke über die App frankieren. Vorhandene Briefmarken wie auch noch vorhandene Ergänzungsmarken aus den Vorjahren können für die Frankierung von Sendungen mit der Deutschen Post weiter verwendet werden. Ein Umtausch ist nicht nötig.
Daneben erhöht die Deutsche Post auch einige Preise für Produkte, die anders als die oben genannten Briefporti nicht der vorherigen Genehmigung durch die Bundesnetzagentur bedürfen. So steigen auch die Preise für die Bücher- und Warensendung um fünf Cent auf 1,95 Euro für die “Bücher- und Warensendung 500” und auf 2,25 Euro für die “Bücher- und Warensendung 1000”.
Beim Nachsendeservice steigt der Online-Preis für das 12-Monate-Produkt von 26,90 Euro für Privatkunden auf 30,90 Euro. Der Online-Preis für die 6-Monate-Variante bleibt dagegen unverändert bei 23,90 Euro (Privatkunden). Kunden können den 6-Monate-Service künftig auch in der Filiale beauftragen können, dann allerdings zu höheren Preisen als online: 26,90 Euro.
Die Deutsche Post nennt als Grund für die Preisanpassungen „Kostensteigerungen durch höhere Lohn- und Transportkosten sowie die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflationsrate. Auch Pandemie-bedingte Zusatzaufwendungen in den Betriebsstätten und in der Zustellung, die eine sichere Postversorgung für alle Kunden in Deutschland ermöglichen, haben die Deutsche Post mit erheblichen Kosten belastet.“