Auf einen Blick
Pro:
- Großartige Werkzeuge um den Mac-Speicher aufzuräumen
- Umfangreicher Werkzeugkasten
- Neues Feature für die Menüleiste ermöglicht schnellen Blick auf wichtige Hardwareinformationen Ihres Mac
Contra:
- Updater übersieht manche App-Updates
- Malware-Entfernung mit durchwachsenen Ergebnissen
Fazit:
CleanMyMac X 4 hat mit seinen Speicherverwaltungstools und der neuen Menüleisten-Funktion ein paar Überraschungen im Ärmel. Doch zu dem Preis wäre es schön, wenn alle Module gleich gut arbeiten würden.
Bei Mac-Tools kann ein vielseitiger Ansatz mit vielen Grundfunktionen Wunder wirken. Bei anderen Apps kommt es wiederum vor, dass der Entwickler übertreibt und es allen recht machen will, was dazu führt, dass manche Funktionen nicht so gut sind wie andere und Fragen zum Mehrwert der App insgesamt aufwirft.
CleanMyMac X im Jahresabo für 34,95 Euro
CleanMyMac X läuft immer noch Gefahr, in die zweite Kategorie zu fallen, auch wenn es regelmäßig vom Entwickler Mac Paw aktualisiert (aktuell in Version 4.13) und gepflegt wird. Auch an macOS Ventura wurde die Software angepasst. Das Schweizer Taschenmesser der Mac-Werkzeuge bietet eine Reihe von Modulen mit Schwerpunkt darauf, Gigabytes an unnützem Datenmüll von der Festplatte zu werfen. Die Module heißen Systemreste, Mail-Anhänge, Papierkörbe, Malware-Entfernung, Datenschutz, Optimierung, Deinstallation, Erweiterungen, Dateilupe und Große und alte Dateien.
Wie bei vorhergehenden Versionen stellt ein Symbol in der Menüleiste nützliche Informationen zum Speicherplatz, zu CPU-Geschwindigkeiten, Systemtemperatur und -auslastung und zu Netzwerkdaten bereit. Die App zeigt mit wenigen Klicks Informationen zur Batterie, zur Gesundheit Ihrer Festplatte, zum Arbeitsspeicher und zur CPU-Auslastung und -Temperatur erhalten. Es gibt eine praktische Verknüpfung zur Dateilupe von CleanMyMac X, mit der sich einfach herausfinden lässt, was unnötig Platz verschwendet. Auch ein Speedtest für das Überprüfen der Netzwerkverbindung ist in der aktuellen Version mit dabei, bei sehr hohem Akkuverbrauch wird eine Warnung anzeigen.
Ab der aktuellen Version 4.13 bietet das Tool außerdem Verwaltungsfunktionen für “Angeschlossene Geräte” – sowohl drahtgebunden als auch drahtlos. Externe Speichergeräte kann man nun ebenfalls verwalten und reinigen, das Löschen von alten iPhone-Backups ist möglich. Deinstalliert man ein Programm, entfernt das Tool nun auch die zugehörigen Startobjekte im Systemordner.

IDG
Die Module selbst werden im Normalfall Ihrem Zweck gerecht und es kann nützlich sein, nach Daten zu suchen, die große Teile Ihrer Festplatte beanspruchen und bei Bedarf bestimmte Systemerweiterungen ein- und ausschalten zu können. CleanMyMac X führt eine Handvoll sinnvoller Reinigungsaufgaben durch, wie den DNS-Cache zu leeren und Zugriffsrechte von Dateien zu reparieren. Das hilft dabei, Ihr System in Ordnung zu halten.
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Hervorzuheben ist, dass CleanMyMac X einige Überraschungen mit sich bringt. Selbst auf unsere recht frischen Macbook Pro konnten wir rund 6 GB an Daten freigeben, die Kolleg:innen von unserer Schwesterpublikation Macworld sogar 30 GB. Andere Funktionen, wie die Dateilupe und das Deinstallationstool, bieten einen schönen Überblick darüber, welche Ordner besonders viel Speicher verbrauchen und können bei Bedarf Apps löschen.

Updater und Malware-Entfernung
Leider besitzt CleanMyMac X ein paar Module, die gleichzeitig seine größten Probleme darstellen. Der Updater ist zwar gut gemeint und Kernbestandteil von Marketing und Verkaufsargumenten, findet Updates aber längst nicht für alle Apps. Welche er übersieht, scheint immer reines Glücksspiel zu sein.
In unserem letzten Test haben wir berichtet, dass der Updater wichtige Aktualisierungen für Zoom und Firefox übersehen hat, zwei Apps, die im Lockdown während der Covid-19-Pandemie für die Arbeit von zu Hause aus unentbehrlich geworden sind. Diesmal hat der Updater wieder Aktualisierungen für den überaus nützlichen Mac Tracker und das Bildbearbeitungsprogramm Graphic Converter gefunden, aber ein Update für Google Chrome übersehen, was ehrlich gesagt etwas besorgniserregend ist. Wesentlich bessere Resultate konnten wir mit dem Mac Updater von Core Code erzielen, der in der Standardversion für eine Person nur 15 US-Dollar kostet. Im Gegensatz zu CleanMyMac X konnte dieses Tool Updates auch für die kleinste Nischen-Software auf unserem Gerät finden, was eben auch der alleinige Einsatzzweck dafür ist.
Das Tool zur Malware-Entfernung ist diesmal wieder etwas besser geworden, ist aber noch nicht dort, wo es sein sollte. Nachdem wir unseren Mac mit einer breiten Auswahl an fragwürdiger Software infiziert hatten (einschließlich eines bekannten Keyloggers, der als Update für den Adobe Flash Player getarnt ist), konnte die Malware-Entfernung die meiste Schadsoftware finden und entfernen. Bei manchen musste hinterher aber doch noch die kostenlose Version von Malwarebytes nachhelfen, woraufhin sich uns die Frage stellte, was noch übersehen worden sein könnte. Laut Hersteller sind hier aber in Zukunft viele Verbesserungen zu erwarten.
Es ist weniger eine Frage dessen, ob Mac Paw, die Entwickler von CleanMyMac X, sich in eine Ecke manövriert haben, sondern dessen, ob CleanMyMac X alles halten kann, was es verspricht. Im Großen und Ganzen funktionieren die Module gut, die Einführungen und Tutorials der Software sind einladend und informativ wie immer und es ist nett, schnell und einfach einen Einblick in die Kernkomponenten des Systems zu bekommen. Dennoch ist die Malware-Entfernung nicht so gut wie sie sein könnte und auch der Updater übersieht gerne das ein oder andere Update, selbst von großen, bekannten Programmen wie Google Chrome. Was hier als wichtiger Anschaffungsgrund verkauft wird, wird jedoch von anderen Tools besser erledigt als das, was CleanMyMac X aktuell leisten kann.

Fazit
CleanMyMac X erledigt die meisten seiner Aufgaben sorgfältig und bietet hervorragende Möglichkeiten, gigabyteweise Speicher freizugeben und Datenmüll von Ihrem Mac zu löschen. Andere Module hinken jedoch stark hinterher und erreichen nicht dasselbe Maß an Effizienz. In CleanMyMac X 4.12 lässt sich deutlicher Fortschritt in der Menüleiste erkennen, doch es gibt immer noch Fehler, die ausgemerzt werden müssen. Deswegen verspricht die Software aktuell viel, kann aber nicht alles davon einlösen.
CleanMyMac X im Jahresabo für 34,95 Euro
Eine Übersicht anderer empfehlenswerter Software zum Aufräumen Ihres Macs finden Sie in unserem Ratgeber „ Mac aufräumen: Sind CleanMyMac und Co. besser als Apples Speicherverwaltung? “
Dieser Artikel erschien zuerst bei den Kollegen von der Macworld und wurde aus dem Englischen übersetzt.