Bei Einführung der neuen M1-Macs hatte Apple hohe Leistungsverbesserungen versprochen, die neue M1-Version der Adobe Creative Cloud kann dies in einem umfangreichen Benchmark-Test (PDF) nun klar belegen. In ganzen 774 Einzelbenchmarks ließ Adobe die Consulting-Firma Pfeiffer ein Intel- und ein M1-Macbook gegeneinander antreten. Die sieben Adobe-Programme Photoshop, Illustrator, InDesign, XD, Premiere Pro, Lightroom und Lightroom Classic mussten dabei die gleichen Aufgaben auf einem M1 Macbook Pro mit 16 GB RAM und einem Intel-Macbook Pro mit i5-CPU und 16 GB RAM durchführen – beide angeschlossen an Apples Pro Display XDR. Adobe hatte für die Portierung viel Aufwand betrieben , dies hat sich offenbar gelohnt.
Adobe Creative Cloud abonnieren
Im Schnitt war dabei der M1-Mac zu 83,18 Prozent schneller als das gleichwertige Intel Macbook Pro. Bemerkenswert: In keinem einzigen der 774 Benchmarks war der M1-Mac langsamer.

Neural Engine macht den größten Unterschied
Getestet wurden mehrere Workflows. Besonders hoch war dabei der Performance-Gewinn, wenn die Adobe-Apps die sogenannte Neural Engine des M1-Chips nutzen konnte. Zu diesen Funktionen gehören etwa Photoshop-Aktionen wie Content-Aware-Fill oder Scene Edit Detection bei Premiere, die auf Adobe Sensei zugreifen. Für die Aufgabe Content-Aware-Fill-Aufgabe (Entfernung von Objekten), für die der Intel-Mac 37,9 Sekunden benötigte, brauchte der M1-Mac mit 12,6 Sekunden nur ein Drittel der Zeit. Die genannte Premiere-Aufgabe wurde sogar fünfmal bis sechsmal schneller absolviert. Bei anderen Aufgaben wie PNG-Export aus Illustrator lag der Performance-Gewinn dagegen bedeutend niedriger und betrug etwa „nur“ 22 Prozent.
Vorteile spielte die M1-Plattform bei Grafikprogrammen wie Indesign und Illustrator vor allem bei komplexen Projektdateien aus, so erfolgte etwa bei Illustrator das Öffnen einer Datei mit 31 Artboards doppelt so schnell.
Auch innerhalb der Programme selbst war der Performance-Gewinn unterschiedlich. So steigerte sich die Leistung von Photoshop um 89 Prozent, bei Illustrator um 65 Prozent, bei Indesign 59 Prozent, XD um 80 Prozent, Premiere Pro um 78 Prozent, Lightroom um 69 Prozent und Lightroom Classic sogar um 116 Prozent. Bei Premiere sorgte die höhere Leistung nicht zuletzt dafür, dass 4K-Videos ohne Framedrops abgespielt werden konnten.
Unsere Meinung
Die Leistungsverbesserung der Creative Cloud auf dem M1-Mac ist beeindruckend. Was man allerdings beachten sollte: Bei den Messungen trat der M1-Mac nur gegen ein „Mittelklasse-Modell“ mit i5-CPU an, bei einem iMac Pro oder gar Mac Pro wären die Leistungsunterschiede wohl weniger gravierend. Allerdings wird schon bald die leistungsstärkere M1X-Version von Apple Silicon erwartet.