21. Januar: Kein zufälliges Kleidungsstück
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Wenn das Karl Lagerfeld noch erlebt hätte! In vielen Berufen, in denen man nicht in einem Büro mit Kolleginnen, Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeitenden sitzen muss, sitzt man seit bald zwei Jahren auch nur noch im Ausnahmefall. Schont nicht gerade die Nerven, aber den Geldbeutel. Pendeln ist nicht nur zeitaufwendig und stressig, sondern auch noch teuer. Neben Benzin- oder ÖPNV-Fahrgeld kann man sich auch das Geld für die ab und an fällige Erneuerung der Garderobe sparen. Im Home Office muss man kein Business-Outfit tragen, allenfalls obenherum. Ansonsten eben Joggighose oder gleich die des Schlafanzugs. Karl Lagerfeld würde jammern, dass die allerschlimmste Nebenwirkung dieses vermaledeiten Virus der Kontrollverlust wäre, den Jogginghosenträger erleiden. Jeden Tag und nicht nur am heutigen “Tag der Jogginghose”
Vor über zehn Jahren haben ein paar Österreicher mitten im Fasching (sagt man dort und nicht “Karneval”) diesen Internationalen Tag der Jogginghose ausgerufen, der nun Karriere macht, während der No Pants Subway Ride eher auf dem absteigenden Ast sitzt. Natürlich besteht im ÖPNV keine Hosen- sondern nur Maskenpflicht, da wir es uns aber im Home Office kuschelig machen, müssen wir nicht einmal mit Hose in die U-Bahn, dann lieber ohne Hose daheim am Schreibtisch sitzen.
Und doch vermissen wir den Kontakt zu anderen. So sehr überfüllte Busse und Bahnen auch auf den Geist gingen, wäre es eine schöne Vorstellung, wieder völlig sorglos mit dutzenden und hunderten Pendlern gemeinsam sich durch die Stadt schaukeln lassen, als wäre man eine Ölsardine in der Dose. Oder einfach lange nicht mehr gesehene Freunde und Bekannte spontan umarmen!
Seit über 30 Jahren ist der 21. Januar der International Hug Day, auch so eine auf den ersten Blick bescheuerte Erfindung wie der Tag der Jogginghose. Sollte nicht jeder Tag einer der Umarmung und der Jogginghose sein?
Die Initiatoren des Hug Day haben sich aber etwas dabei gedacht. Umarmungen tun jedem gut und gerade in den finstersten Zeiten besinnt man sich darauf, dass gegen Hass, Wut, Unterdrückung und Betonköpfe nur Liebe hilft. Der 21. Januar liegt genau in der Mitte zwischen Weihnachten – jenem Fest der Liebe, das an den Kommerz verloren scheint – und dem Valentinstag am 14. Februar, über den sich Floristen mehr freuen als Verliebte.
Halten wir uns heute also an einen Text von Konstantin Wecker aus dem Song Questa Nuova Realta : “Freunde rücken wir zusammen / denn es züngeln schon die Flammen / und die Dummheit macht sich wieder einmal breit. / Lasst uns miteinander reden / und umarmen wir jetzt jeden / der uns braucht in dieser bitterkalten Zeit.” Auch wenn er (oder sie) eine Jogginghose trägt.
Lesetipps für den Freitag:
Übernahme: Ein iPhone ist kein Mac – ein iPad ist das auch nicht. Apple hat auch nicht vor, die Produkte miteinander zu verschmelzen, obwohl deren Betriebssysteme sich immer mehr im Look, bei einigen Funktionen und vielen Programmen ähneln. Es gäbe aber noch viel von iPhone und iPad auf den Mac zu transportieren, was an sich für die neuen Apple-Silicon-Geräte nicht so kompliziert sein sollte, meint unser US-Kollege Roman Loyola. Konkret wünscht er sich fünf Features für kommende Macs: 5G-Modem, eine True-Depth-Kamera und damit Face-ID, Center Stage und Multitouch. Auf das meiste werden wir wohl noch warten müssen, Apple hätte mit den Macbooks Pro M1 Pro und Max dafür allerbeste Gelegenheit gehabt, sie aber verstreichen lassen.
Endspurt : Apple hat gestern den Release Candidate von iOS 15.3 veröffentlicht. Dieser enthält keine neuen Funktionen mehr, nur noch einige Bugfixes und Sicherheitsupdates. Mit der finalen Version des Updates für alle Anwender ist somit in der nächsten Woche zu rechnen, eher gegen Ende als schon am Montag. Gleiches gilt für macOS 12.2 Monterey, auch hier hat Apple den Release Candidate herausgegeben.
Polyglott: Der Homepod (Mini) wird nach dem Update auf iOS 15.3 und der damit verbundenen Firmware zwei neue Sprachen für den Mehrbenutzermodus unterstützen. Dies werden Italienisch sein und Englisch, wie es in Indien gesprochen wird. Zuletzt hatte der Homepod bereits Russisch und Niederländisch mit iOS 15.2 dazubekommen, obwohl es den smarten Lautsprecher weder in Russland noch in den Niederlanden zu kaufen gibt. Die Mehrbenutzerunterstützung ist ansonsten in den Sprachen verfügbar, die nativ in den Ländern gesprochen wird, in denen es ihn zu kaufen gibt – etwa Deutsch.
Hält länger: Zwei neue Apple-Werbespots für das iPhone 13 werden kaum den Legendenstatus von “Think differnt!” oder “1984” erreichen, sind aber auch nicht so kontrovers wie der dystopisch-sarkastische “Lemmings” aus dem Jahr 1985. Mit Hilfe jüngerer Nutzer – einem BMX-Kid und einem Kleinkind – zeigt Apple einerseits, wie langlebig der Akku des aktuellen Telefons ist und wie stabil das Display dank Keramikschild.
Überproduktion: Peloton, Hersteller vernetzter Fitnessgeräte, hat sich offenbar verschätzt. Wie CNBC berichtet, will das Unternehmen die Produktion seines Fitness-Fahrrades Bike von Februar bis März aussetzen, das teurere Bike+ baut man schon seit Dezember nicht mehr und wird auch erst im Juni wieder damit beginnen. Neue Laufbänder werde Peloton das komplette Jahr keine bauen. Stattdessen wolle das Unternehmen seinen Lagerbestand abbauen, während der Corona-Krise hatte Peloton die Produktion deutlich gesteigert, aber offenbar die Nachfrage überschätzt und zugleich das Angebot der Konkurrenz unterschätzt. Dazu gehört unter anderem auch Apple, das zwar keine eigenen Fitnessgeräte baut, dessen Dienst Fitness+ aber auf beliebigen Ergometern nutzbar ist und so mit den Diensten Pelotons im Wettbewerb steht. Peloton hat im letzten Jahr massiv an Wert an der Börde verloren, das Unternehmen ist derzeit nur noch 7,9 Milliarden US-Dollar in Aktien wert, die Marktkapitalisierung hatte maximal 50 Milliarden US-Dollar erreicht. Mit Überproduktion wegen Fehleinschätzung der Nachfrage kennt sich Apple bestens aus, hat seit den Achtzigern keine schwerwiegenderen Fehler mehr begangen.
Vereinfacht: Mit Namen-Codes wie etwa “SPRINGPROMO” oder dergleichen will Apple es Anbietern von App-Abos erleichtern, neue Kunden zu gewinnen oder alte behalten oder ehemalige wieder zurückzugewinnen. Schon seit 2020 konnten Entwickler für Abonnements Rabattcodes erstellen, diese waren aber nur einmal gültig und mussten daher für jede Person neu erstellt werden. Diese einmaligen Codes wird es auch weiterhin geben.
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Lego: Drehbarer Globus leuchtet im Dunklen – plus: mechanische Schreibmaschine
Ab dem 1. Februar 2022 können Sie mit Lego die ganze Welt bauen. In Form eines Globus. Der neue Globus von Lego besteht aus 2.585 Teilen. Lego empfiehlt den Bausatz für Tüftler ab 18 Jahren. Der Globus ist fertig zusammengebaut 40 cm hoch, 30 cm breit und 26 cm tief. Sie können den Lego-Globus drehen, die Kontinente und Weltmeere sind in englischer Sprache beschriftet. Diese Beschriftungen leuchten im Dunklen. Zudem erfreuen ein Kompass-Symbol und ein kleines Schiffchen das Auge der Betrachterin oder des Betrachters.
Lego Globus ab 1. Februar 2022 hier kaufen. Preis: 199,99 Euro.
Falls Ihnen der Sinn mehr nach einer alten mechanischen Schreibmaschine ist: So eine gibt es ebenfalls als Lego-Bausatz “Schreibmaschine” (21327) zu kaufen und zwar hier für ebenfalls 199,99 Euro. Im Unterschied zum Globus, der eine Neuerscheinung ist, können Sie die mechanische Schreibmaschine sofort kaufen.
Die Schreibmaschine setzen Sie aus 2.079 Einzelteilen zusammen. Als Vorbild diente Lego zufolge “die klassische Schreibmaschine, die der Gründer der LEGO Gruppe Ole Kirk Kristiansen benutzt hatte”. Das fertige Modell soll zudem echten Tippspaß bieten, wie Lego erklärt: “Das Modell klingt und bewegt sich genau wie das Original. Beim Tippen einer Taste hebt sich der mittlere Typenhebel und bewegt den Wagen weiter.” In die Walze können Sie sogar Papier einziehen.
Deutsche Polizei testet Roboterhund von Boston Dynamics
Die Polizei von Nordrhein-Westfalen ist auf den Hund gekommen. Auf den Roboter-Hund. Denn die Polizei von NRW testet den bereits aus den USA bekannten Laufroboter „Spot“ von Boston Dynamics im Polizeieinsatz. Für den Test dieses Roboterhundes sowie weiterer neuer Techniken gründete NRW ein sogenanntes „Innovation Lab“ in Duisburg, wie Nordrhein-Westfalen mitteilt . „Ziel des Labors ist es, die Polizei besser zu machen, damit sie wiederum die Bürger besser schützt. Wir wollen vorbereitet sein auf die Herausforderungen der Zukunft und arbeiten deshalb schon heute an Lösungen, um die Polizei, um die Innere Sicherheit, um die Bevölkerung bestmöglich für Morgen und Übermorgen zu wappnen“, erklärt NRW-Innenminister Herbert Reul bei dessen Eröffnung.
Im Innovation Lab wird nun unter anderem erprobt, wie der hundeähnliche Laufroboter „Spot“ von Boston Dynamics die Arbeit der Polizei verbessern könnte. Reul ergänzt: „Niemand sagt, den brauchen wir jetzt akut; aber wir testen hier, in welchen Bereichen der Roboter uns in der Zukunft nutzen könnte.“
Der 35 Kilogramm schwere Robterhund könnte Gefahrenstellen erkunden. Polizisten können ihn aus der Ferne steuern und mit seinen Kameras und Sensoren etwa Katastrophenorte untersuchen oder Tatorte mit Gewalttätern auskundschaften. Über ein Mikrofon im Roboterhund könne zudem mit Menschen kommuniziert werden, beispielsweise mit Verschütteten. Der Hund kostet laut der “Zeit” rund 60.000 Euro zuzüglich Lizenzgebühren. Ob und wie viele Exemplare dieses Roboterhundes die Polizei schließlich anschaffen könnte, wollte der Minister nicht sagen. Intern bezeichnen die Beamten den Hund übrigens als „Herbie“.
In den USA testen Polizeibehörden den Roboterhund von Boston Dynamics schon länger, mehr dazu lesen Sie hier:
Polizei setzt erstmals Roboterhund im Einsatz ein und Digidog: Roboter-Hund soll Polizisten schützen. Auch die französische Armee erprobt diesen Roboter für ihren Zweck: Französische Armee testet Roboterhund für Kampfeinsatz.
Neben diesem Roboterhund erprobt die Polizei in dem neuen Labor auch den Einsatz von 360-Grad-Kameras und intelligente Videosysteme basierend auf UCC Video-Walls mit 140 Bildschirmen. Auch die App-Entwicklung spielt hier eine große Rolle. Der Aufbau des „Innovation Lab“ kostete bisher 4,3 Millionen Euro.
Intel arbeitet an Bitcoin-Miner namens Bonanza Mine
Viele Kryptominer setzen beim Schürfen von Kryptowährungen auf leistungsfähige Grafikkarten. Diese eignen sich durch ihre Vielzahl an Kernen sehr gut für das Errechnen (Mining) der virtuellen Währungen. Noch effektiver lässt sich jedoch mit Spezialchips schürfen, diese werden jedoch nur von wenigen Unternehmen entwickelt. Nun stößt auch Intel in dieses Marktsegment vor: Der Konzern entwickelt nach Informationen unserer Kollegen von Heise.de mit Bonanza Mine eigene ASICs (anwendungsspezifische integrierte Schaltungen) zum Schürfen von Kryptowährungen.
Bei Bonanza Mine handle es sich Intel zufolge um einen energieeffizienten Bitcoin-Mining-ASIC, der mit einer extrem niedrigen Spannung auskommen soll. Auf der für Februar geplanten International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) will Intel in einer Live-Demo vorführen, welche Hash-Leistungen mit Bonanza Mine möglich werden.
Noch wird der Markt für dedizierte Mining-Hardware von dem chinesischen Hersteller Bitmain beherrscht. Die vertriebenen Antminer eignen sich zum Mining von Bitcoin deutlich besser und erreichen die Hash-Leistung Hunderter Grafikkarten. Inwieweit Intel mit seiner ersten Mining-Hardware zum Konkurrenten aufschließen kann, bleibt offen. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen von Intel bei der Chipentwicklung lässt sich dennoch auf ein Produkt hoffen, welches Bitcoin-Mining in Zukunft deutlich stromsparender machen könnte. Noch werden für die Blockchain-Validierung weltweit gigantische Energiemengen benötigt. In vielen Ländern ist das Schürfen als Reaktion auf den hohen Stromverbrauch schon verboten worden. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Hardware von Intel hieran grundlegend etwas ändern kann.