7. Februar: Der Mann, der vom Himmel fiel
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Die Geschichte des einen Apple-Gründers ist bekannt, in vielen Büchern beschrieben und mehrmals verfilmt: Praktisch jeder kennt Steve Jobs und seine Bedeutung für das Unternehmen, seine Produkte und an sich für die gesamte Computerindustrie. Den dritten Gründer und seine seine Geschichte kennt praktisch niemand, so, als sei Ronald G. Wayne ein gut gehütetes Firmengeheimnis. Lang war der dritte Mann auch nicht dabei, an sich hatte ihn Jobs nur zur Mitgründung bewogen, dass auch Nummer zwei seinen gut dotierten Job aufgab und in das Abenteuer einwilligte.
Die Geschichte von Stephen Wozniak ist ebenso nicht ohne. Dass er in Jobs-Filmen und -Biografien meist nur eine Nebenrolle spielt, liegt auch daran, dass er zwar heute noch offiziell Angestellter Apples, für das Unternehmen aber seit 1985 nicht mehr tätig ist, von einem kurzen Intermezzo als Gallionsfigur auf der Keynote zur Macworld Expo im Januar 1997 ausgenommen.
Die lange Auszeit hat wiederum ihren Grund im Ereignis des 7. Februar 1981, als “The Woz” vom Himmel fiel. Buchstäblich.
Denn an jenem Tag steuerte der erst wenige Wochen zuvor durch Apples Börsengang zum Multimillionär gewordene Ingenieur ein Kleinflugzeug des Typs Beechcraft Bonanza A36TC, an dem noch seine Verlobte Candi Clark, deren Bruder und dessen Freundin an Bord waren, bei einer unsanften und unfreiwilligen Landung durch den Zaun einer Eislaufbahn. Alle vier Insassen überlebten den Flugzeugabsturz in Kalifornien, Wozniak trug jedoch einige Kopfverletzungen und in Folge dessen eine partielle Amnesie davon, die ihn eine Weile in das Krankenhaus zwangen – und damit auch in eine längere Auszeit von Apple.
So richtig zurück kam er nach dem Unfall nicht mehr, das Apple, das er mit gegründet hatte, verwandelte sich zusehends in etwas ganz anderes. Die Szene in einer der Filme über Steve Jobs, in der Wozniak vor einer Keynote sich bei Jobs beklagt, er würde die Entwickler des Apple II missachten, hat sich zwar kaum so wie im Film zugetragen, Woz sah aber den Mac skeptisch und sich und sein Werk zur Seite gedrängt.
Aber gewiss mag auch der Flugzeugunfall als solcher Auswirkungen darauf gehabt haben, wie Woz seine Work-Life-Balance angeht. Heute ist “The Woz” 71 Jahre und erfreut sich bester Gesundheit – mit Candice Clark ist er seit 1987 nicht mehr verheiratet, bei Apple aber nach wie vor angestellt.
Lesetipps für den Montag:
Frühstart: In diesem Jahr soll es wieder ein März-Event bei Apple geben, nachdem wir im vorigen Jahr bis zu 20. April auf “Spring Loaded” warten mussten – dafür aber gleich mehrere neue und aktualisierte Produkte sahen. Apple plane für 2022 aber deutlich früher, will Bloombergs Mark Gurman wissen. Am 8. März soll Apple bereits virtuell präsentieren – wenn astronomisch noch Winter ist, aber die Fastenzeit schon begonnen hat. Auf dem Programm sollte das iPhone SE der dritten Generation stehen, beim Mac sind einige Überraschungen zu erwarten, denn gerade hinsichtlich der Strategie um Macbook Air, Mac Mini und iMac 27” sind noch viele Fragen offen, die Apple bei dem Event beantworten könnte.
Ausgerechnet : Warum der iPad keine vorinstallierte Taschenrechner-App hat, liegt angeblich daran, dass sich Steve Jobs nur kurz vor der Präsentation des Tablets im Januar 2010 an dem Design störte, das mehr oder minder vom iPhone übernommen worden war und nicht die Vorteile des größeren Bildschirms ausnutzte. So wurde die App in letzter Minute aus dem Lieferumfang gestrichen, aber auch in zwölf Jahren hat es Apple nicht geschafft, diese Lücke zu schließen. Drittanbieter springen in die Bresche, einige der Lösungen kosten aber. Nun hat Google einen Taschenrechner für das iPad herausgebracht, der von der Designsprache abgesehen genau das ist, was ein Apple-Calculator hätte sein sollen. Entwickelt für Chrome-OS ist die Web-App unter calculator.apps.chrome erhältlich und auch offline nutzbar, wenn man sie einmal in den Browser geladen hat.
Fenster auf, Fenster zu : Käufer der Macbooks Pro 14” und 16”, die Apple letzten Oktober herausbrachte, beschweren sich darüber, dass die Retina XDR-Displays (mit Mini-LED) nicht immer so hell wären, wie man erwarten darf. Apple hat nun ein Support-Dokument herausgegeben, das erklärt, wie man den Rückfall in den Energiesparmouds vermeidet, in dem das Macbook Pro die Bildschirmhelligkeit verringer. Denn bei voller Helligkeit hitzt das Macbook Pro auf, insbesondere in warmen Räumen. Apple empfiehlt daher, nicht nur die Raumtemperatur zu senken, sondern auch überflüssige Anwendungen zu schließen oder in Apple XDR-Referenzmodi zu arbeiten, sofern das geht. Auch ein fünf- bis zehnminütiger Schlaf sollte die Temperatur wieder ausreichend reduzieren helfen.
Interesse: Peloton steckt in Schwierigkeiten, da das Unternehmen in Boom-Zeiten zu viele Ergometer und Laufbänder gebaut hatte und nun die Produktion vorerst stoppte. Laut Wall Street Journal würden nun mehrere Interessenten um Peloton bieten, dessen Marktwert nur noch 8 Milliarden US-Dollat beträgt anstatt wie zum Höhepunkt der Firmengeschichte 50 Milliarden US-Dollar. Vor allem die Daten der 5,9 Millionen Peloton-Nutzer dürften für den Käufer interessant sein, um eigene Gesundheitsservices auszubauen. So stünde etwa Amazon als potenzieller Käufer bereit. Apple wurde auch bereits ins Spiel gebracht, aber aus Cupertino kam bis dato kein Mucks zu dem Thema, eine Übernahme Pelotons durch Apple scheint recht unwahrscheinlich – mit Fitness+ hat Apple einen eigenen Service, der weit günstiger ist als Pelotons.
Weitere Nachrichten:
Amazon Prime wird teurer – zunächst nur in den USA
Amazon erhöht die Preise für Amazon Prime deutlich, wie das Unternehmen mitteilt . Zunächst aber nur in den Vereinigten Staaten. Demnach kostet das Jahresabonnement von Amazon Prime in den USA bald 139 US-Dollar. Bisher zahlen US-Kunden von Amazon 119 Dollar für das Jahresabonnement. Die Kosten für die monatliches Mitgliedschaft steigen ebenfalls: Von bisher 12,99 Dollar auf dann 14,99 Dollar.
Die Preiserhöhung gilt für Neukunden ab dem 18. Februar 2022. Bestandskunden zahlen die neuen Preise nach dem 25. März 2022, sobald sich ihr laufendes Prime-Abonnement erneuert.
Amazon begründet die Preiserhöhung mit der „kontinuierlichen Ausweitung der Vorteile für Prime-Mitglieder“ sowie mit dem „Anstieg der Löhne und Transportkosten”.
Amazon hatte zuletzt im Jahr 2018 in den USA die Preise für Prime erhöht. Die jährliche Prime-Gebühr stieg damals von 99 US-Dollar auf 119 US-Dollar, also um rund 20 Prozent.
Wichtig für deutsche Amazon-Kunden ist aber eine weitere Aussage von Amazon: Der Preis für Prime werde in anderen Ländern vorerst nicht geändert. Amazon würde die Preisgestaltung in anderen Ländern aber jedes Jahr überprüfen, wie The Verge schreibt .
In Deutschland kostet Amazon Prime 7,99 Euro pro Monat oder 69 Euro im Jahr. Sie können Amazon Prime 30 Tage lang gratis testen. Amazon hatte in Deutschland im Jahr 2017 die Preise zuletzt erhöht. Damals von 49 auf 69 Euro für das Jahresabonnement.
Playstation 5: Die offiziellen Verkaufszahlen
Seit November 2020 ist Sonys neue Konsole Playstation 5 im Handel – und doch nicht. Denn aufgrund der anhaltenden Chipkrise ist die Konsole im Einzelhandel fast nie zu sehen, in einigen Geschäften können sich Kunden immerhin auf eine Warteliste setzen lassen. Und auch im Online-Handel sieht es nicht besser aus. Zwar lässt sich die PS5 grundsätzlich online bestellen , hier ist die Konsole aber entweder in wenigen Sekunden ausverkauft oder wird nur zu Wucherpreisen angeboten.
Dennoch kann Sony auf sehr gute Verkaufszahlen zurückblicken. Seit dem Verkaufsstart konnten 17,3 Millionen PS5-Konsolen abgesetzt werden. Allein im dritten Quartal 2021 wurden 3,9 Millionen Einheiten verkauft. Mit genügend Nachschub an neuen Konsolen hätten diese Zahlen sicherlich noch besser ausfallen können. Die Nachfrage bleibt auch gut ein Jahr nach der Markteinführung noch sehr hoch. Als Reaktion mussten die Prognosen von nach unten korrigiert werden.
Im laufenden Fiskaljahr wurden eigentlich 14,8 Millionen verkaufte PS5-Konsolen erwartet. Diese Zahl wurde nun auf 11,5 Millionen reduziert. Die langfristigen Ziele von Sony seien dadurch aber nicht gefährdet. Schließlich könne man die limitierten Verkäufe in der zweiten Hälfte des PS5-Lebenszyklus wiedergutmachen. Sollte sich die Versorgungslage mit Halbleitern zudem wieder bessern, würden auch die Produktionsmengen deutlich ansteigen.
Sony geht aber auch weiterhin davon aus, dass die PS5 noch lange Zeit schwer zu bekommen sein wird. Speziell die zweite Hälfte des nächsten Geschäftsjahres könne man noch nicht einschätzen. Bei der PS4, die nicht von Chipmangel geplagt wurde, konnte Sony in einem ähnlichen Verkaufszeitraum 20,2 Millionen Konsolen absetzen.