Am Freitag kommen neue iPhones in den Handel, wie üblich veröffentlicht Apple zu Beginn der gleichen Woche ein Update für das Betriebssystem. Im Herbst ist das immer eine neue Hauptversion, im Frühjahr kommt ein Punkt-Update mit jeder Menge Neuheiten. iOS 15.4 bringt insbesondere für die verbleibenden Jahre der Pandemie wichtige Neuerungen: Das iPhone lässt sich ab iOS 15.4 per Face-ID auch mit Maske entsperren, EU-Impfzertifikate kann man in der Wallet ablegen.
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iOS 15.4: Alle neue Funktionen im Überblick
Face-ID mit Maske und ohne Apple Watch
Besser spät als nie, oder? Mit iOS 14.5 war es möglich, das iPhone zwar mit der Apple Watch entsperren , wenn der Nutzer eine Maske getragen hat und die Face-ID folglich nicht funktionieren konnte. Die Nutzer ohne Apple Watch mussten bislang auf ein iPhone mit der Touch-ID hoffen.
In den Einstellungen für Face-ID & Passcode finden Sie einen neuen Schalter für Face-ID mit Maske. Wenn diese Option aktiviert ist, wird Face-ID “die einzigartigen Merkmale um die Augenpartie herum zur Authentifizierung verwenden”, anstatt eine vollständige Gesichtserkennung durchzuführen. Außerdem gibt es eine neue Einstellung “Brille hinzufügen”, damit das System Ihre Gesichtszüge richtig erkennen kann. Apple weist darauf hin, dass Face-ID genauer ist, wenn die Einstellungen deaktiviert sind. Die Entsperrung per Face-ID in der Maske funktioniert nur neueren iPhones, 9to5Mac weist darauf hin , dass Geräte erst ab dem iPhone 12 unterstützt werden. Die Software verlangt von den Nutzern, nach unten zu schauen, um das iPhone mit Face-ID mit Maske zu entsperren.
Impfpass-Unterstützung in der EU
Die Gesundheits-App unterstützt jetzt das EU-Format für digitale COVID-Zertifikate, sodass Sie Ihren Impfpass in den Apps “Health” und “Wallet” in unterstützten Regionen hinzufügen können. Damit findet das Impfzertifikat auch seinen Weg auf die Apple Watch . In der dritten Beta behebt der Entwickler Fehler beim Hinzufügen des Impfzertifikats in bestimmten Ländern wie Frankreich, Irland und Singapur.
Besserer Schutz gegen Airtag-Stalking
Apple hat auf die Berichte über die Verfolgungsversuche mit Airtags reagiert, in einem Blogpost versprach der Hersteller einige deutliche Warnungen für potenzielle Stalker, geänderte Warnzeiten für “herrenlose” Airtags, die einen längere Zeit begleiten, sowie aktualisierte Support-Dokumente für Airtags und “Wo ist?”-Netzwerk. In der vierten Beta von iOS 15.4 finden sich nun Neuerungen, die Apple vor knapp zwei Wochen versprochen hat. Laut 9to5mac warnt ein Einrichtungsscreen beim neuen Airtag, dass das Gerät mit der eigenen Apple-ID und somit mit persönlichen Informationen verbunden ist. Dazu blendet sich ein Hinweis ein, dass unerlaubtes Verfolgen in den meisten Regionen der Welt ein Verbrechen ist. In der “Wo ist?”-App präzisiert der Entwickler die Warnungen zu den unbekannten Geräten, so kann die App darauf hinweisen, dass im eigenen Rucksack ein paar fremde Airpods mitwandern.
Podcasts
Eine kleine Änderung gibt es in der Podcasts-App: Die Nutzer können einzelne Sendungen nach Staffeln sortieren, vorausgesetzt, die Autoren haben bereits mehrere Staffeln herausgebracht. Die Gliederung nach Staffeln erschien bereits mit iOS 11, die Episoden waren aber nach wie vor chronologisch sortiert, ohne eine Möglichkeit, eine bestimmte Staffel einzublenden.
Tap to Pay als API
Am 8. Februar hat Apple bekannt gegeben, dass die iPhones in der Zukunft als Kassenterminals dienen können. Die Funktion hat der Hersteller Tap to Pay getauft, nun tauchen ab der zweiten Beta von iOS 15.4 die entsprechenden APIs, die die Entwickler für ihre Apps und Dienste anpassen können. Dafür ist eine Registrierung bei Apples Portal Apple Business Register notwendig. Tap to Pay ist recht universell angelegt – neben den NFC-fähigen iPhones und -Kreditkarten werden laut 9to5mac auch Coupon-Karten und Shop-Karten unterstützt. Google Pay und Samsung Pay sind auch möglich.
Emojis
Das Unicode-Konsortium hat eine neue Reihe des Emojis in der Version 14 verabschiedet, Apple übernimmt nun die Empfehlungen des Konsortiums und bringt ein Dutzend neuer Piktogramme. Dazu gehören das schmelzende Gesicht, das grüßende Gesicht, das auf die Lippe beißende Gesicht, das Glas, die Bohnen, das Röntgenbild, die Blasen und mehr. ( Weißbier, Weißwürste und Weißwein fehlen weiterhin im Unicode. Auch Borschtsch und Kwas vermissen wir. Anm. d. Red. )
Zugang zu iCloud-Daten per Browser abschalten
Apple hat noch in der ersten Beta für die Apple-ID eine neue Einstellung vorgesehen, damit konnte man am gekoppelten Gerät den Zugang zu den eigenen iCloud-Daten im Browser unter der Adresse www.icloud.com abschalten. Die Einstellung ist in der zweiten Beta wieder verschwunden, man kann jedoch erwarten, dass Apple in den späteren Beta-Versionen sie wieder zurückbringt.
DualSense adaptive Auslöser
Diese Version ermöglicht es Entwicklern, die adaptive Auslösefunktion des Play Station 5 DualSense Controllers zu unterstützen.
iCloud-Schlüsselbund-Notizen
Sie können Notizen zu einem Kennworteintrag im Schlüsselbund hinzufügen. Unter “Einstellungen” > “Kennwörter” können Sie Ihre Schlüsselbundeinträge sehen. Die Erweiterung des Schlüsselbundes weist auf eine Zukunft mit weniger Passworteingaben oder ganz ohne hin .
Apple-Card-Widget
Es gibt ein neues Apple Card Widget, das dem Startbildschirm oder der Heute-Ansicht hinzugefügt werden kann. Es zeigt Ihren aktuellen Kontostand und Ihre Ausgabenaktivitäten an. Bislang hat Apple seine Apple Card noch nicht nach Deutschland gebracht.
SOS-Einstellungen deaktiviert
Manche Nutzer erhalten mit iOS 15.4 eine Benachrichtigung, in den Systemeinstellungen, ihre SOS-Anrufe zu überprüfen. 9to5Mac berichtet , dass nur die Nutzer ohne Notfall-Kontakte solche Benachrichtigungen erhalten. In den Veröffentlichungsnotizen findet sich jedoch Erwähnung eines Fehlers, der SOS-Anrufe außerhalb von Indien deaktiviert. Womöglich ist die neue Benachrichtigung durch diesen Fehler verursacht.
iOS 15.4 – so installieren
Das Update auf iOS 15.4 finden Sie in der App “Einstellungen” unter “Allgemein > Software-Update”. Der Installer ist rund 2 GB groß, unter Umständen müssen Sie vor der Installation, die etwa eine halbe Stunde dauert, noch Platz für das Update freiräumen. Rechnen Sie in den Tagen nach der Aktualisierung mit einem höheren Akku-Verbrauch, im Hintergrund aktualisiert das System noch diverse Dateien, auch viele Apps verlangen nach Updates, was den Energiebedarf des iPhones für befristete Zeit erhöht.