11. Februar: 80 Jahre
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der 11. Februar ist bekanntlich der Tag des europäischen Notrufs, das Datum 11.2. lädt dazu ein. Erst seit 1991 ist die 112 einheitlich in der EU die Notrufnummer, was in den drei Jahrzehnten seither viel Leid erspart haben dürfte. Erst seit kurzem wählen iPhone und Apple Watch immer automatisch die richtige Nummer, je nach Standort, dass in den USA die 911 das Pendant zu 112 ist, muss man dann nicht mehr wisse.
Keinen Notruf nötig hat heute hoffentlich der vor 80 Jahren in Los Angeles geborene Nachfahre finnischer Immigranten: Armas Clifford “Mike” Markkula Jr. Die Karriere des IT-Pioniers schien schon vorbei, ehe sie recht angefangen hatte, im Alter von 32 Jahren konnte er sich ins Privatleben zurückziehen. Markkula hatte Millionen mit Aktienoptionen gescheffelt, die er sich als Marketingdirektor für Intel und Fairchild Semiconductor verdient hatte. Davon könnte er vermutlich auch heute noch gut leben, aber er sollte noch eine zweite und später eine dritte Karriere hinlegen. Zur zweiten Runde animierte ihn ein damals sehr junges Unternehmen von Technik begeisterten Hippies: Apple.
Das war damals eine Win-Win-Situation. Die beiden Steves Jobs und Wozniak suchten nicht nur einen Investor – Markkula brachte schon mal gleich eine Viertelmillion US-Dollar mit – sondern auch einen Erwachsenen, der mit einem etwas seriöseren Auftreten weitere Investoren überzeugen konnte. Markkula wurde zum Apple-Angestellten Nummer drei und sollte lange so etwas wie die graue Eminenz im Hintergrund bleiben, die weniger mit der technologischen Entwicklung oder dem Tagesgeschäft wirklich zu tun hatte. Mit Ausnahmen in der Frühphase seines Engagements: Zwischen 1981 und 1983 nahm er selbst den Posten des CEO ein, etliche der Programme des Apple II und einige für den gescheiterten Apple II kamen von ihm. Ohne Markkula hätte Apple gewiss nicht eine derartige Erfolgsstory hingelegt, der Apple II war in technischer und gestalterischer Hinsicht zwar hauptsächlich das Werk der beiden Gründer, seinen großen Verkaufserfolg hat er aber nicht zuletzt Markkula zu verdanken.
Markkulas Zeiten bei Apple waren allerdings im Jahre 1985 gezählt, als er sich im Machtkampf von Sculley und Jobs hinter den CEO und nicht hinter den Visionär stellte. Zwar sollte er noch weitere zwölf Jahre bei Apple bleiben, in Folge eines der ersten Maßnahmen nach Steve Jobs Rückkehr verlor er aber 1997 seinen Posten im Aufsichtsrat. Davor hatte Markkula selbst dabei geholfen, Sculley zu entlassen.
Lesetipps für den Freitag:
Sicherheit und mehr: Für macOS Monterey 12.2 gibt es ein Update auf Version 12.2.1, mit dem das Problem mit der schnellen Entladung des Akkus im Ruhezustand behoben wird, wenn bestimmte Bluetooth-Geräte mit dem Mac verbunden sind. Laut Angaben von Apple hat dieses Problem aber nur Macs mit Intel-Prozessor betroffen – uns wurde jedoch auch von einem Fall mit einem Macbook Por M1 berichtet, den wir jedoch nicht reproduzieren konnten. Apple gibt das Update auch für Macs mit Apple-Chip heraus, denn es wird unter anderem auch eine Sicherheitslücke in WebKit geschlossen, die es ermöglicht hätte, Schadcode auf dem Mac auszuführen. Weitere Angaben zum Inhalt des Updates, das auf unserem Macbook Air rund 1 GB groß ist, macht Apple nicht. Wie üblich installiert man das Update über die Systemeinstellung „Softwareupdate“, ein Neustart ist wie immer erforderlich.
Mehr Sicherheit: Den Fehler in Webkit beheben auch die zeitgleich veröffentlichten Updates auf iSO 15.3.1 und iPadOS 15.3.1. Die Sicherheitslücke mit der Nummer CVE-2022-22620 sei nach Angaben von Apple bereits aktiv ausgenutzt worden, eine zeitnahe Aktualisierung des iPhones und iPads ist als ratsam.
Butter bei die Fische: Geschimpft ist schnell mal in sozialen Medien. Gibt man sich etwa als Apple Evangelisten und Anwältin der Entwickler sowie Teil des Safari-Entwicklerteams aus wie Apples Jen Simmosn, bekommt man den gebündelten, aber meist unreflektierten Zorn der Anwenderschaft ab. Sie werde ständig von Nachrichten und Kommentaren geplagt, die behaupteten, Safair sei der schlechteste Browser und so etwas wie der neue Internet Explorer. Warum? Motzen um des Motzens Willen, wie es in den asozialen Netzen von Twitter bis Facebook so gerne passiert? Simmons fordert daher ihre Follower und solche, die es werden wollen, zu konkretem Feedback auf. Welche Bugs und Unzulänglichkeiten hat Safari wirklich, was könnte Apple besser machen? Und bitte keine längst behobenen Fehler der Vergangenheit wieder aufwärmen oder allgemeines Unwohlsein abladen, das sei kontraproduktiv. Echte Bugs, auch solche, die schon lange bestehen, solle man doch am besten via bugs.webkit.org oder den Feedback-Assistenten melden, damit sich die Entwickler das genauer ansehen und dokumentieren können.
Verbessert: Apple ist sich des Problems bewusst, dass Airtags nicht nur nützlich und hilfreich sind, um verlorene Gegenstände wieder aufzuspüren, sondern dass sie auch von Stalkern missbraucht werden können, um ihre Opfer zu verfolgen. In einem gestern im Apple-Newsroom veröffentlichten Statement hat Apple klargestellt, dass dieses Problem aber nicht erst seit den Airtags vorhanden sei. Im Fall eines strafrechtlich relevanten Missbrauchs arbeite Apple auch mit den Behörden zusammen, die Airtags sind aufgrund ihrer Kennung eindeutig den Apple-IDs zuzuordnen, die sie missbräuchlich eingesetzt haben. Doch damit es erst gar nicht so weit kommt, respektive potenzielle Opfer schneller einen untergeschobenen Tracker erkennen, ergreift Apple einige technische Maßnahmen. Die Sicherheitshinweise und Nutzungsbedingungen beim Einrichten sollen etwa klarer erkennen lassen, welchen Zwecken die Airtags dienen. Stalker würden sich kaum davon abschrecken lassen, so versucht Apple auf der anderen Seite den Opferschutz zu stärken. Das geschieht beispielsweise mit Verbesserungen beim Aufspüren unbekannter Tracker in der Nähe, wenn ein iPhone einen solchen erkennt, soll das Airtag einen so lauten Ton wie möglich abspielen. Falsche Alarme will man auch reduzieren, indem etwa in der Nähe getragene Airpods nicht mehr als “unbekanntes Zubehör” klassifiziert werden, sondern eben als Airpods.
Langweilig: Michael Simon ist nicht gerade begeistert vom neuen Samsung-Flaggschiff Galaxy S22. Zwar stecke das Telefon voller Features, die ein Smartphone im Jahr 2022 haben sollte, aber es war in den letzten Jahren ermüdend zu beobachten, wie in Samsung-Handys Funktionen und Komponenten wie 120-Hz-Display, kantenlose Bildschirme und Periskop-Zoom erst zu reifen begannen und erst jetzt allmählich nützlich werden. Apple hingegen habe das umgekehrte Problem und komme zwar mit sauber umgesetzten Neuerungen, aber erst weit später als die Konkurrenz: 5G, Pro Motion und in diesem Jahr vielleicht eine Periskopkamera. Die Featureparität sei zwar erreicht, aber weder Samsung noch Apple gäben den Kunden Anlass, das neueste Modell zu kaufen, außer sei wollen nur das neueste Modell haben. Samsung wie Apple haben beide keine Ideen mehr für Smartphones, so das ernüchterte Fazit.
Verschlimmbessert: Der Erfinder von AutoCorrect ist ein Astloch und sollte sich ins Knie fügen. Das ist zwar nur ein mittelmäßiger Witz, aber zu oft sehen wir in Fehlern der Autokorrektur schlechte Witze einer Technologie. Abschalten ist aber auch keine Alternative, insbesondere auf iPhones mit ihren virtuellen Tastaturen sind häufige Vertipperer an der Tagesordnung. Warum aber die Autokorrektur in den vergangenen zehn Jahren einfach nicht besser geworden ist, versucht Jason Cross auf Macworld zu erklären. Seine gut begründete Vermutung: Apple misst dem Thema einfach keine hohe Bedeutung mehr bei.
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Anonym surfen: Tor Browser erhält Update
Der Tor Browser ermöglicht es auf recht einfache Weise, das anonymisierende Tor-Netzwerk zu nutzen, um die Privatsphäre zu schützen. In der nun verfügbaren Version 11.0.6 für Windows, macOS und Linux haben die Entwickler Mozillas kürzlich aktualisierten Browser Firefox ESR 91.6.0 als Basis verwendet. Darin haben die Mozilla-Entwickler mehrere Sicherheitslücken beseitigt .
Neben der Browser-Basis haben die Tor-Entwickler auch gleich noch einige Komponenten aktualisiert. Tor Launcher ist in der neuen Version 0.2.33 enthalten. Die auch für Firefox erhältliche Erweiterung NoScript ist beim Tor Browser serienmäßig integriert und nun in der aktuellen Version 11.2.16 enthalten. Tor Browser 11.0.6 ist auch für Android erhältlich.
Tor Browser ist Open Source Software – der Quelltext ist öffentlich verfügbar. Bereits seit 2007 stellt das Tor Projekt, eine spendenfinanzierte, gemeinnützige Organisation, dieses Browser-Paket kostenlos bereit. Durch die Nutzung des Tor-Netzwerks soll die Privatsphäre der Benutzer so gut wie möglich geschützt werden. Deshalb setzen etwa Dissidenten und Journalisten gerne auf den Tor Browser, um sich in Ländern mit restriktiven Regimen vor staatlicher Verfolgung zu schützen. Einen Abriss der Geschichte des Projekts Tor Browser finden Sie in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag im Projekt-Blog .
Star Wars: Disney nennt Start-Termin für Obi-Wan Kenobi auf Disney+
Disney dreht weiter an der Star-Wars-Vermarktungsschraube und startet am 25. Mai 2022 eine neue Star-Wars-Serie auf Disney+: Obi-Wan Kenobi. Darin wird wieder der Schauspieler Ewan McGregor die Rolle des berühmten Jedi-Meisters spielen. McGregor hatte diese Rolle bereits in den Star-Wars-Filmen Episode I, Episode II und Episode III gespielt (im ersten Star-Wars-Film „Krieg der Sterne/Eine neue Hoffnung“ spielt Schauspielerlegende Alec Guiness den Obi-Wan Kenobi).
Die auf Disney+ gestreamte Serie „Obi-Wan Kenobi“ soll im Handlungsablauf rund zehn Jahre nach den Ereignissen von “Star Wars: Episode III – Revenge of the Sith” spielen. Mit anderen Worten: Darth Vader ist dann auch mit dabei. Hayden Christensen spielt den sozusagen frisch gebackenen schwarzen Lord, in den sich Anakin Skywalker in “Star Wars: Episode III” verwandelt hat. Davon abgesehen lässt Disney kaum etwas zur Handlung durchsickern. Klar ist nur, dass der Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi auf den jungen Luke Skywalker aufpasst, der auf Tatooine lebt, wie The Verge berichtet .
Disney hat bereits mit “The Mandalorian” und “The Book of Boba Fett” das Thema Star Wars auf seinem Streamingkanal Disney+ weitergesponnen. Weitere Star-Wars-Serien sollen folgen.