Eine der Stärken des neuen M1- und M2-Chips ist eine leistungsfähige Grafikkarte, eine Eigenentwicklung von Apple. Sogar Apples eigener 6K-Monitor wird von Apple Silicon unterstützt – und das nicht nur von den Macbook Pro und Mac Studio, sondern auch von den Einsteiger-Notebooks Macbook Air und dem günstigen Mac Mini. Auch externe Monitore funktionieren an den Geräten – fast immer – problemlos.
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Vor allem bei den Erstkäufern des M1-Macs, auch Early Adopter genannt, gab es allerdings oft lange Gesichter. Einige 4K-Monitore wurden zwar erkannt, konnten aber nur mit 30 Hz betrieben werden, nicht dagegen mit zeitgemäßen 50 oder 60 Hz. Auch spezielle Auflösungen wie Ultraweitbild machten 2020 noch Probleme, ebenso gab es Farbfehler und Probleme beim Wecken aus dem Ruhezustand. Nur die Modelle mit den Chips Pro, Max und Ultra sind außerdem für den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Monitore ausgelegt.
Es gibt aber einige Workarounds für die Nutzung mehrerer Monitore, die wir hier vorstellen.
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Offensichtlich hatte Apples nagelneue Grafik Kompatibilitätsprobleme, was wohl vor allem an Apple lag. Von einigen Monitorhersteller kam der Vorwurf, Apple habe sich hier nicht voll an Standards gehalten. Gut: Die meisten Probleme verschwanden mit dem Update auf macOS Big Sur 11.2, noch weitere sollen durch Monterey gelöst worden sein. Modelle mit Standardformaten wie WQHD oder HD machten offensichtlich nur wenig Schwierigkeiten. Noch heute gibt es bei einigen Monitoren aber Probleme, vor allem wenn man einen Monitor mit hoher Auflösung oder ungewöhnlichen Formaten kaufen will. Dabei gibt es drei Kategorien von Störungen, auf die man vor dem Kauf eines neuen Monitors besser achten sollte:
- Softwareprobleme, die nur Apple beheben kann
- Fehler, die ein Hersteller per Monitor-Firmware korrigieren muss
- Veraltete Monitorsoftware – die vom Hersteller an die ARM-Plattform angepasst werden muss.
Monitorsoftware als Problem
Ein häufiger Ärger bei fast allen Herstellern ist die dem Monitor beiliegende Software, über die man Funktionen des Monitors steuert. Oft greift diese so tief ins System ein, dass die Nutzung per Rosetta nicht möglich ist. Betroffen sind davon vor allem Profi-Anwender, etwa wenn die Herstellersoftware für die Farbkalibrierung zuständig ist.

Will man sich über die Kompatibilität eines Monitors informieren, ist deshalb vor dem Kauf eine kurze Recherche zu empfehlen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, viele Berichte sind zudem längst überholt. Hier muss man also auf das Datum eines Problemberichts achten und versuchen, die Glaubwürdigkeit des Verfassers einzuschätzen.
Sicher geht man nur, wenn ein Hersteller einen Fehler offen aufgelistet hat, etwa im Support-Bereich. Leider sind nicht alle Hersteller hier sehr aktiv. Viele sind nicht auf Anfragen von Mac-Anwendern vorbereitet – verständlich bei Herstellern wie Acer und AOC, die sich offensichtlich eher an Windows-Nutzer richten. Informationen fanden wir aber ebenso wenig bei HP und Samsung.
Benq
Sehr ausführlich informiert Benq auf seiner Webseite über die Kompatibilität mit M1-Macs. Für die Modelle EW2780U und 3280U erschien etwas ein Firmware-Update, das Probleme behob. Problemt mit dem PD2720U soll durch das Update auf macOS 11.5 behoben worden sein. Für die Programme Palette Master Element und Display Pilot sind bereits neue Versionen für M1-Macs erschienen.
Eizo
Der Hersteller Eizo erläutert die Kompatibilität auf einer eigenen Webseite. Hier geht der Hersteller sogar auf die neuen M2-Chips ein, die von Eizo bereits getestet wurden.
Vor allem Probleme mit Farbformat und Farbprofile bei HDMI-Verbindungen bestehen weiterhin. Auch hier tritt das oft bemängelte Phänomen auf, dass per HDMI statt eines RGB-Signals ein YUV Limited Range-Signal übertragen wird – was laut Eizo zu sichtbarem Banding führt. Zudem sei das vom System erstellte Farbprofil für den Monitor fehlerhaft. Betroffen sind auch aktuelle Modelle wie Flexscan EV3895 und EV2795. Bei einigen Color Edge kann man dies schnell beheben, da man hier nur im Menü das Signal von „Video“ zu „PC“ ändern muss.
Ein weiteres Problem betrifft laut Eizo den Porträt-Modus: Dreht man das Display, verringert sich die Auflösung. Die korrekte Auflösung wird in der Systemeinstellung “Monitor” nur angezeigt, wenn man beim Antippen der Option „Skaliert“ die Wahltaste gedrückt hält.
Software wie Color Navigator 7 liegt bereits als ARM-Version vor.
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Dell
Auch Dell-Monitore sind von Problemen mit M1-Macs betroffen und eine aktuelle Support-Seite listet eine ganze Liste an Informationen zu bestimmten Ultrasharp-Modellen und ihrer Mac-Kompatibilität auf.
Bei einigen Modellen tritt etwa ein Flackern auf, wenn die Geräte mit einem Mac verbunden sind. Schuld ist hier die Variable Bitrate, die man über die Systemeinstellung Displays deaktivieren muss. Für optimale Bildqualität kann man außerdem beim Anschluss per USB-C die USB-Bandbreite konfigurieren („USB Typ-C-Priorisierungseinstellung > Hohe Datengeschwindigkeit). Wahlweise liefert der Monitor über die Schnittstelle dann beste Bildqualität oder beste Datentransferrate. Eine ARM-Version des Dell Display Manager ist verfügbar.
Keine Probleme scheint es mit neueren USB-C-Monitoren von Dell zu geben. Als kompatibel listet Dell hier etwa folgende Ultrasharp-Modelle auf: U4320Q, U3219Q, U2720Q, U2520D, U2719DC, U2419HC, U2721DE, U2421HE, UP2720Q, U3421WE, U3821DW und U4021QW.
Viewsonic
Zu den Herstellern, die auch Mac-Software anbieten, gehört Viewsonic. Die Produktivitätssoftware vTouch ist etwa auch für Apple Silicon zu haben. Die Verwaltungssoftware vDisplay Manager ist dagegen auch Ende 2022 noch nicht aktualisiert worden, auch ein Erscheinungsdatum ist nicht bekannt. Das gilt ebenso für die Software Colorbration, ein Farbkalibrierungstool.
NEC
Bei NECs Displays hatte etwa der 27-Zöller NECs EA217U ein Problem – er zeigte kein Bild an einem M1-Macs an. Beim Hersteller erfuhren wir Mitte 2021, dass diese Probleme durch eine neue Firmware behoben seien. Ein Update auf Version 1.0.4 ist per Service möglich. Zur Software: Eine mit dem M1 kompatible Version der Monitorsoftware Spectraview ist mittlerweile ebenfalls veröffentlicht worden.
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LG
LG-Monitore werden von sehr vielen Mac-Anwendern problemlos genutzt. Von LG (eigentlich Zulieferer von Apple) selbst gibt es zu den neuen Macs aber keine Informationen in den Support-Datenbanken, bei einer Anfrage per E-Mail wurden wir an den Apple Support verwiesen. Zumindest für die im Apple Store verfügbaren Modelle 4K und 5K Ultrafine gibt es immerhin eine für M1-Macs aktualisierte Bediensoftware im App Store. Der LG Screen Manager kann allerdings nur die Firmware aktualisieren, er bietet keine weiteren Konfigurationsfunktionen. Beim Kauf eines Monitors mit höheren Auflösungen empfehlen wir, nach Nutzerberichten zu suchen.
Weiter Hinweise
Ein potentielles Problem sind bei M1-Macs die verwendeten Kabel, auch ein altes Kabel kann Probleme verursachen. Bei einem neuen Monitor sollte man deshalb immer ein dem Monitor beiliegendes Kabel verwenden. Man kann einen modernen Monitor üblicherweise per USB-C, per HDMI oder per Displayport anbinden. Für Macbook Air und Macbook Pro steht dabei nur ein USB-C bzw. Thunderbolt-3-Port zur Verfügung. Nur der Mac Mini bietet einen zusätzlichen HDMI-Port und kann sogar zwei Monitore ansteuern – per USB-C und HDMI. Dieser HDMI-Anschluss scheint aber öfter Probleme zu machen, es kann deshalb sinnvoll sein, einen Monitor stattdessen per USB-C anzusteuern.
Ein bekanntes Problem betrifft Monitore mit variabler Bildrate, etwa Gaming-Displays. Bei einigen dieser Displays tritt Bildflackern auf, das man nur durch Deaktivieren dieser Funktion verhindern kann.
Ein weiteres Problem betrifft Monitore, die per RGB-Signal angesteuert werden können. Automatisch nutzen M1-Macs anscheinend ein sogenanntes YPbPr-Signal bzw. YUV Limited Range. Teilweise änderte sich auch dies nach dem Update auf 11.2. Es kursieren aber auch Anleitungen, wie man dies etwa über die Bearbeitung der Preferences-Datei ändern kann. Dies empfehlen wir aber nur erfahrenen Anwendern. Bei einem HDR-Monitor kann man dies auch durch das Aktivieren und Deaktivieren der Funktion in der Systemeinstellung Monitore erreichen. Bei einem neueren Dell-Monitor genügt es beispielsweise, die Priorisierungseinstellungen der USB-C-Schnittstelle umzustellen – dies nicht am Mac, sondern über die Monitorsoftware selbst.
Ein völlig anderes Problem: Bei manchen Monitoren hört man beim Anschluss eines Notebooks per USB-C ein lästiges Summen des Netzteils. Dies kann auch nur bei einzelnen Modellen einer Serie auftreten und betrifft auch Windows-Notebooks.
Liste empfehlenswerter Monitore
Wir empfehlen, einen Monitor zu wählen, dessen Hersteller bekannt gute Mac-Kompatibilität gewährleistet. Empfehlenswert sind unter anderem Geräte von Herstellern wie Eizo, LG, Benq und Dell und Geräte, die über den Mac-Fachhandel vertrieben werden. Bei Geräten anderer Hersteller sollten aber bei üblichen Auflösungen wie 4K und WQHD keinerlei Probleme auftreten.
Die Seite Macrumors hat zusätzlich eine Liste an Nutzerberichten gesammelt, die über gute Kompatibilität berichten. Hier eine Liste der mit M1-Macs kompatiblen Monitore.
Laut Nutzerberichten mit M1-Macs kompatibel | |
Dell | U2720Q/QM |
Dell | U2718Q |
Dell | U3219Q |
Dell | P2721Q |
LG | 43UD79-B |
Dell | S2421NX |
ViewSonic | VG2455 |
LG | 27UK850-W |
Dell | U2421E |
Phillips | 272B7QPTKEB/75 |
HP | Z27 |
AOC | Q2790PQU |
AOC | 24P2C |
AOC | U27P2 |
Acer | Predator X34P |
Asus | ProArt PA27AC |
Benq | SW2700pt |
LG | 32UN650 |
LG | 27UL850-W |
Iiyama | Prolite XB2483HSU |
electriq | 32CVQ165A 32″ 165Hz |
LG | 27MD5KL-B |
Dell | U2721DE |
Dell | S2421NX |
LG | 24UD58 |
Samsung | U28E590 |
Dell | P2421DC |
Lenovo | L28u-30 |
Acer | XV272U |
LG | 27UD58 |
Benq | EX3501R |
Huion | Kamvas Pro 16 (4K) |
C-Force | CF015xT |
Dell | P3421W |
Asus | VG289 |
Apple | Thunderbolt Display A1407 |
Apple | 27″ LED Cinema Display A1316 |
Dell | U2414M |
Dell | U3014 |
Xiaomi | Mi Monitor 34″ Ultrawide 144Hz |
Iiyama | 27″ 4K ProLite XUB2792UHSU |
LG | 32UP50S |
Apple | Pro Display XDR |
HP | M27fq |
Apple | Cinema HD Display 23″ (A1082) |